Managed Care
1. Begriff: Anwendung von Management-Prinzipien auf die medizinische Versorgung insbesondere durch gezieltes Auswählen von Leistungsanbietern mit dem Ziel, durch die Verknüpfung medizinischer und ökonomischer Verantwortung sowohl Qualität als auch Effizienz der Versorgung zu steigern. In den USA der 1990er Jahre entstandene Versorgungsform.
2. Maßnahmen und Instrumente: a) Gegenüber den Versicherten: (1) Gatekeeping, d.h. Einsatz des Hausarztes als Lotse, der den Zugang von Patienten zu weitergehenden Behandlungen (wie Diagnostik oder Überweisung zum Facharzt) steuert, (2) Bonus-Malus-Systeme, d.h. die Nutzung finanzieller Anreize zur Verhaltensänderung, (3) Case Management zur Effizienzsteigerung, (4) Disease-Management-Programme zur Verbesserung der Versorgung.
b) Gegenüber den Leistungserbringern: (1) Selektive Kontrahierung von Krankenkassen mit Ärzten und Krankenhäusern (Vertragswettbewerb), (2) Nutzung finanzieller Anreize zur Verhaltensänderung (Kopfpauschale), (3) Einholung von Zweitmeinungen, (4) Begutachtung von Behandlungsverläufen.
Autor(en): Prof. Dr. Stefan Greß