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Risikomaße

1. Begriff: Maße zur Quantifizierung des Ausmaßes (der Höhe) von (primär) Finanzrisiken (Risiko). Formal ordnet ein Risikomaß jeder Zufallsgröße, die die zufallsabhängigen finanziellen Konsequenzen einer ökonomischen Handlung repräsentiert, eine Zahl (betragsmäßige Höhe) zu. Je höher diese Zahl ist, desto höher ist das mit der Handlung verbundene Risiko. Werden zwei ökonomische Handlungen hinsichtlich ihrer Risikohöhe miteinander verglichen, so ist diejenige Handlung, bei der das Risikomaß eine höhere Ausprägung annimmt, riskanter.

2. Arten: Es existieren zwei Basiskonzeptionen der Risikomessung. Die erste Konzeption fasst Risiko als Ausmaß der Abweichungen von einer Zielgröße auf. Hierzu gehören Risikomaße für die Volatilität sowie Risikomaße für das Shortfallrisiko. Die zweite Konzeption fasst Risiko als notwendiges Kapital bzw. notwendige Prämie auf. Hierzu gehören insbesondere die Risikomaße Value at Risk und Conditional Value at Risk. Insgesamt existiert damit eine Vielzahl von gebräuchlichen Risikomaßen, die unterschiedliche Aspekte des Risikos messen. Anforderungen an die Güteeigenschaften von Risikomaßen werden im Rahmen von Axiomensystemen für Risikomaße spezifiziert (Beispiel: kohärente Risikomaße erfüllen die Anforderungen der positiven Homogenität, der Translationsinvarianz, der Subadditivität und der Monotonie).

Autor(en): Prof. Dr. Peter Albrecht

 

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