Ratingklasse
1. Begriff: Die Ratingklasse ist eine Art Bonitätsnote für ein Wertpapier oder ein Unternehmen im Rahmen einer festgelegten Noten- bzw. Ratingskala, häufig z.B. als AAA, AA, A, BBB, BB, B, CCC, CC, C bis D dargestellt. Innerhalb der Ratingklassen werden mit einem Rating keine weiteren Aussagen zur Einordnung des beurteilten Wertpapiers oder Unternehmens in eine Rangfolge getroffen.
2. Bedeutung: Jede Ratingklasse entspricht einer statistischen Ausfallwahrscheinlichkeit, bspw. wie folgt: „Triple-A“ (AAA) bezeichnet die höchste Bonitätsstufe und praktisch kein Ausfallrisiko; „D“ bedeutet, dass sich das Unternehmen bereits in Zahlungsschwierigkeiten befindet. Unternehmen, deren Rating in die Kategorien von „AAA“ bis „BBB-“ fallen, werden als sicher eingestuft, d.h. ihre finanzielle Stabilität wird als so stark eingeschätzt, dass sie etwaige Anfälligkeiten aufwiegt und dass das Unternehmen mit hinreichender Wahrscheinlichkeit in der Lage ist, seinen vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen. Diese Ratings werden deshalb auch als „investment grade“ bezeichnet. Demgegenüber werden Unternehmen mit einem Rating von „BB+“ oder niedriger als anfällig für Zahlungsschwierigkeiten eingestuft. Ein „BB+“- Rating weist innerhalb des sog. „non-investment grade“-Bereichs die geringste, ein „CC“- Rating die höchste Anfälligkeit für Zahlungsschwierigkeiten auf. Ein „D“ (Default) zeigt an, dass sich das betreffende Unternehmen bereits in Zahlungsschwierigkeiten befindet. Ein „R“ (Regulatory Intervention) zeigt an, dass bei einem Versicherungsunternehmen aufsichtsbehördliche Maßnahmen aufgrund der Solvenzlage des Unternehmens eingeleitet wurden.
3. Differenzierung: International verwenden die Ratingagenturen z.T. unterschiedliche Ratingskalen. Damit können z.B. auch gleichlautende Symbole eine unterschiedliche Bedeutung haben. Die oben aufgeführten Beispiele beziehen sich auf Standard & Poor’s.
Autor(en): Prof. Dr. Fred Wagner, Wolfgang Rief