Default
Relative Ausfallswahrscheinlichkeit. Zentraler Faktor bei der Einschätzung der Bonität eines Emittenten bzw. einer Obligation oder z.B. auch eines Versicherungsunternehmens durch eine Ratingagentur. Ein Default (‚D’) bedeutet den Zahlungsausfall bei finanziellen Verpflichtungen und ist die niedrigste Einstufung in der Ratingskala. ‚D’ wird auch benutzt, wenn ein Insolvenzantrag (Insolvenz) oder ähnliche Maßnahmen vorliegen. Während Ausfälle bei Unternehmen anderer Branchen generell erst durch die tatsächliche Nichterfüllung von finanziellen Verpflichtungen sichtbar werden, gelten sie bei Versicherungsunternehmen ggf. schon dann als eingetreten, wenn die Aufsichtsbehörde Maßnahmen aufgrund der Solvabilitätslage des Unternehmens eingeleitet hat (Solvabilität). Diese Situation wird mit der Ratingklasse ‚R’ (Regulatory Intervention) bezeichnet und in Ratingstatisken gleichbedeutend wie ‚D’ behandelt.
Autor(en): Prof. Dr. Fred Wagner, Wolfgang Rief