Traineeprogramm
1. Begriff: Maßnahme der Personalentwicklung bzw. eine besondere Maßnahme zur Gewinnung von hochqualifizierten Spezialisten oder von Führungsnachwuchs, meist aus den Reihen der Hochschulabsolventen. In Traineeprogrammen werden interne Potenzialträger oder externe Bewerber auf die Übernahme von verantwortungsvollen Führungs- und Spezialistenaufgaben vorbereitet.
2. Ziele: Mit einem Traineeprogramm werden unterschiedliche Ziele verfolgt: a) gezielte Vorbereitung von Mitarbeitern auf Spezialisten- oder Führungsaufgaben;
b) Vermittlung von fach-, unternehmens- und produktspezifischen Kenntnissen;
c) Vermittlung von Organisations- und Entscheidungsstrukturen;
d) Motivation durch die Aussicht auf Aufstieg und Karriere im Unternehmen;
e) Förderung von ganzheitlichem und bereichsübergreifendem Denken und Handeln.
3. Merkmale: Ein Traineeprogramm ist i.d.R. auf sechs bis 24 Monate angelegt. Es kann sowohl unternehmensübergreifend (überwiegend z.B. Traineeprogramme für Hochschulabsolventen) als auch bereichsbezogen (z.B. Traineeprogramme für Führungskräfte im Vertrieb) durchgeführt werden. Ein Traineeprogramm besteht meist aus theoretischen Aus- und Weiterbildungsbausteinen, die sich mit Praxisphasen in unterschiedlichen Bereichen oder Arbeitsplätzen abwechseln. Um die Integration bzw. die Vernetzung der Trainees zu unterstützen, werden ihnen z.T. auch Mentoren zur Seite gestellt (vgl. Mentoring).
4. Probleme: Traineeprogramme müssen in die Systematik der Personalentwicklung bzw. der Nachfolgeplanungeingebunden sein, sonst wird am Bedarf vorbei qualifiziert. Teilnehmern von Traineeprogrammen müssen klare Karriereperspektiven aufgezeigt werden, sonst besteht die Gefahr einer unerwünschten Fluktuation. Siehe auch Führungsnachwuchsprogramme, Führungskräfteentwicklung.
Autor(en): Walter Bockshecker, Wolfgang Dobner, Dr. Bastian Güttler