Motivation
1. Begriff: Facettenreicher Begriff und sowohl in der Theorie als auch in der Praxis nicht eindeutig definiert. Unter Motivation können die Orientierung auf ein bestimmtes Ziel oder der Antrieb für ein bestimmtes Handeln verstanden werden. In jedem Fall geht mit der Motivation eine entsprechende Leistungsbereitschaft einher. Grundlage der Motivation sind Bedürfnisse i.S.v. Mangelempfindungen. Ein Mangelempfinden kann ein Motiv sein, ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. Dazu müssen der Anreiz und die Aussicht auf Bedürfnisbefriedigung ausreichend sein. In Unternehmen spielt die Motivation der Mitarbeiter eine besondere Rolle, da neben der Mitarbeiterkompetenz deren Motivation bzw. Leistungsbereitschaft einen direkten Einfluss auf die Mitarbeiterproduktivität hat.
2. Ziele in der Personalarbeit: Motivation der Mitarbeiter zur Erfüllung ihrer Aufgaben im Unternehmen, um damit ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg zu optimieren.
3. Merkmale: Die Motivation entspringt der Einstellung zur Arbeitsaufgabe bzw. aus der Aufgabe selbst (intrinsische Motivation) und drückt sich in der Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter aus. Motivieren steht für Maßnahmen der Führungskräfte bzw. des Unternehmens, die die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter erhalten bzw. fördern sollen. Ein Instrument dafür sind Anreizsysteme. Insofern resultiert Motivation auch aus der mit der Aufgabenerfüllung verknüpften Belohnung (extrinsische Motivation).
4. Formen: Wichtige Formen der Motivation zur Erreichung der Unternehmensziele sind: a) die Leistungsmotivation, d.h. der innere Antrieb, Aufgaben eigenverantwortlich zu übernehmen und zu erfüllen;
b) die Aufstiegsmotivation, die indirekt wirkt, denn diesbezüglich ist die Arbeitsleistung nur Mittel zum Zweck, um etwas zu erreichen, z.B. Geld, sozialen Status, Einfluss und Macht;
c) die Bindungsmotivation, die sich in der Loyalität zum Unternehmen oder im Zugehörigkeitsgefühl zu einem Team ausdrückt. Gerade die Bindungsmotivation von Leistungsträgern ist für einen dauerhaften Unternehmenserfolg wichtig, denn sie fördert den Verbleib der Leistungsträger im Unternehmen.
d) Die Demotivation drückt sich in einer negativen Haltung zur Aufgabe, zum Unternehmen oder zu anderen Personen (z.B. Vorgesetzten, Kollegen) aus und zeigt sich in Passivität oder einer aktiven Schädigung des Unternehmens (z.B. durch Fehlzeiten, Arbeitsverweigerung oder Mobbing). Im Fall der Demotivation ist es wichtig, die Ursachen zu analysieren, um die Mitarbeiterzufriedenheit gezielt zu fördern bzw. die Quellen der Unzufriedenheit zu beseitigen.
5. Motivationstheorien: Wichtige Erkenntnisse über die Fragen, was Leistungsbereitschaft und ein entsprechendes Leistungsverhalten erzeugt oder aufrechterhält bzw. wie der Motivationsprozess abläuft, liefern Motivationstheorien. Dazu gehören die Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg, die Bedürfnishierarchie von Maslow und die Erwartungs-Valenz-Theorie von Vroom.
Autor(en): Walter Bockshecker, Wolfgang Dobner, Dr. Bastian Güttler