Selbstmedikation
1. Begriff: Behandlung von Krankheiten oder Symptomen mit nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ohne die Verordnung durch einen Arzt.
2. Ausgestaltung: Für die Selbstmedikation kommen nur freiverkäufliche Arzneimittel in Betracht, die der Patient in der Apotheke oder (bei nicht-apothekenpflichtigen Arzneimitteln) bei anderen Abgabestellen erwirbt.
3. Bedeutung: Von den rund 47,9 Mrd. Euro Ausgaben für Arzneimittel in Deutschland im Jahr 2014 entfielen rund 6,0 Mrd. Euro (12 %) auf die Selbstmedikation; der Anteil an den Arzneimittelpackungen lag sogar bei 49 %.
4. Entwicklungen: Insbesondere seit die Krankenkassen im Regelfall keine nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimittel mehr erstatten (diese Regelung gilt seit 2004), hat die Selbstmedikation an Bedeutung gewonnen. Die künftige Entwicklung ist insbesondere auch vom Umfang der Rezeptpflicht abhängig.
Autor(en): Prof. Dr. Jürgen Wasem