In der Corona-Pandemie ist die Zahl der Unternehmen gestiegen, die in Rechtsstreitigkeiten rund um Verträge verwickelt waren. Dies zeigt die Auswertung der rund 92.000 Leistungsfälle, die Roland Rechtsschutz für Gewerbekunden im Jahr 2020 reguliert hat.
Konflikte rund um Verträge sind das größte Rechtsrisiko für Unternehmen, so eine Analyse von Roland Rechtsschutz. Gleichzeitig gehen Streitigkeiten im Straßenverkehr leicht zurück und bilden das zweitgrößte Risiko. Weitere Risiken für einen Rechtsstreit sind arbeitsrechtliche Verfahren, Konflikte um Schadenersatz und Verfahren um Immobilien.
Platz 1: Leistung nicht erfüllt, falsche Forderung abgewehrt
Unternehmer schließen ständig neue Verträge ab. Sie kaufen und verkaufen Waren, unterzeichnen Finanzierungs- oder Leasingverträge und treffen Vereinbarungen mit Dienstleistern. Das birgt gleich ein doppeltes Risiko: Zum einen besteht die Gefahr, dass der Vertragspartner seinen Teil der Vereinbarung nicht erfüllt. Zum anderen, dass das Unternehmen unberechtigte Forderungen aus seinem Vertrag abwehren muss. Im Jahr 2020 regulierte der Rechtsschutzversicherer für Gewerbekunden gut 23.200 Fälle in Bezug auf Verträge.
Das sind gut 2.500 mehr Fälle als noch 2019. Aufgrund dieser Zunahme bilden Konflikte um Verträge nun das größte Rechtsrisiko für Unternehmen. Hier macht sich die Corona-Pandemie bemerkbar: Durch die damit verbundenen Einschränkungen kam es zu zahlreichen Streitigkeiten um nicht erbrachte Leistungen, zum Beispiel bei abgesagten Dienstreisen oder Veranstaltungen.
Platz 2: Streit im Straßenverkehr
Neben der Kfz-Versicherung zählt zur Absicherung für Firmenfahrzeuge häufig auch ein Verkehrsrechtsschutz dazu. Und das aus gutem Grund: Ordnungswidrigkeiten wie Falschparken oder gar Straftaten wie zum Beispiel Nötigung durch Drängeln kommen immer wieder vor – und haben oft ein rechtliches Nachspiel.
Mit 22.000 Fällen belegt der Straßenverkehr den zweiten Platz unter den häufigsten Rechtsstreitigkeiten für Unternehmen. Dies sind gut 1.000 Fälle weniger als im Jahr zuvor, was mit den Lockdowns und dem gesunkenen Verkehrsaufkommen zusammenhängen könnte. Nichtsdestotrotz bildet der Straßenverkehr noch immer ein erhebliches Rechtsrisiko für Unternehmen. Denn ob für Außendiensttermine oder den mobilen Kundenservice Dienstwagen sind nach wie vor bei vielen Unternehmen und Selbstständigen verbreitet.
Platz 3: Arbeitsrechtliche Verfahren
Roland Rechtsschutz bearbeitete im Jahr 2020 gut 16.900 Fälle, die auf Kündigungen, Vertragsaufhebungen oder andere arbeitsrechtliche Themen zurückzuführen sind. Auch bei Abmahnungen, Abfindungen, Gewinnbeteiligungen oder Wettbewerbsverboten kann es zu Unstimmigkeiten kommen. Konflikte in diesem Bereich bilden das drittgrößte Rechtsrisiko für Unternehmen. Ein gewerblicher Arbeitsrechtsschutz kann hohe Anwalts- und Gerichtskosten abfedern.
Platz 4: Konflikte um Schadenersatz
Für Unternehmen gibt es vielfältige Möglichkeiten, in einen Rechtskonflikt rund um eine Schadenersatzforderung zu geraten. Braucht das geschädigte Unternehmen dann rechtlichen Beistand oder muss sogar vor Gericht ziehen, drohen hohe Kosten. Im Jahr 2020 vertrat Roland Rechtsschutz Gewerbekunden in 9.500 Schadenersatzforderungen. Damit sind Konflikte in diesem Bereich das viertgrößte Rechtsrisiko für Unternehmen.
Platz 5: Verfahren um Immobilien
Die fünf größten Rechtsrisiken für Unternehmen werden von Verfahren rund um Grundstücke und Immobilien vervollständigt. Konflikte mit Mietern oder Nachbarn können aus diversen Gründen entstehen: Hierzu zählen zum Beispiel eine Mieterhöhung oder der Vorwurf einer Lärmbelästigung. Um rund 8.800 Fällen musste sich der Rechtsschutzversicherer hier kümmern.
Ein Tipp zum Schluss: Selbstständige oder Unternehmer, die sich vor rechtlichen Risiken absichern möchten, können sich ihren passenden Rechtsschutz – sowohl für ihr Gewerbe als auch für sich selbst und die Familie – online zusammenstellen oder sich durch den Versicherungsmakler ihres Vertrauens beraten lassen.
Autor(en): versicherungsmagazin.de