Zweimal Gold, dreimal Silber und dreimal Bronze

Viel Edelmetall gab es beim diesjährigen sechsten Award Vertriebssoftware, der in diesem Jahr zum ersten Mal gemeinsam von der Zeitschrift Versicherungsmagazin und vom Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) vergeben wurde. Die Preisverleihung fand am Pfingstsamstag, 14. Mai, im historischen Rathaus in Rothenburg ob der Tauber bei einem feierlichen Empfang des Oberbürgermeisters Herbert Hachtel statt.

Der Gold-Award wurde für das beste Agentursystem erneut dem LVM, Münster, verliehen. Ebenfalls Gold vergab die Jury der Provinzial Nord, Kiel, in der Kategorie „Beratung für betriebliche und private Altersvorsorge“. Für ihr Agentursystem erhielt die Provinzial Nord außerdem den Silber-Award. Ebenfalls Silber erhielt die Hamburg-Mannheimer, Hamburg, für ihren Schnellrechner zur Altersvorsorge.

Den Award in Bronze erhielten die VHV, Hannover, für ihr Maklersystem, das Institut für Vorsorge und Finanzplanung, Weiden in der Oberpfalz, für ihren Schnellrechner zur Altersvorsorge und die DBV Winterthur, Wiesbaden, für ihr Agentursystem. Lobende Anerkennungen für ihre Schnellrechner zur Altersvorsorge erhielten der Volkswohl Bund, Dortmund, und die Softwarefirma Cosmicos, Ludwigsburg. Für ihr Agentursystem erhielt wie im letzten Jahr die Firma Buchholz Software aus Stendal eine lobende Anerkennung.

Der Award in diesem Jahr war besonders spektakulär. Mit 51 Bewerbern gab es einen neuen Rekord. Die Überraschung ist aber die Qualität der Vertriebssoftware, auch wenn nicht alle Systeme die neuen Regeln zur Altersvorsorge beherrschen. Ein Indiz für das gestiegene Qualitätsniveau im Vergleich zum letzten Jahr: Im Jahr 2004 kamen nur neun Bewerber ins Finale – diesmal erfüllten 19 Bewerber die inhaltlichen Anforderungen, die 2004 zur Final-Teilnahme gereicht hätten.

Der Wettbewerb wurde dabei in vier Rubriken ausgetragen, und zwar für Maklerportale, Agentursysteme, Altersvorsorge-Beratung (für Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Privatkunden) sowie speziell für die Schnellberatung zur Altersvorsorge von Privatkunden. Insgesamt wurden in den vier Rubriken zehn Bewerber ausgezeichnet. Es gab zweimal Gold, zweimal Silber, dreimal Bronze und dreimal eine lobende Anerkennung.

Ziel des Awards ist eine gute und vertrauenswürdige Software zur Vertriebsunterstützung des Vermittlers. Dazu sollen Lösungen öffentlich ausgezeichnet werden, die vorbildlich sind. Bei Ver- oder Nachbesserungsbedarf gibt die Jury entsprechende Hinweise an den Bewerber, der die Bewertungen mit den Lösungen im Verborgenen erhält. Die Jury sieht sich nämlich als Teil eines permanenten Verbesserungsprozesses und nicht als Strafgericht für Momentaufnahmen. Zum Start erhält jeder Wettbewerber die Gelegenheit, den Fragenkatalog zu überprüfen und Verbesserungen vorzuschlagen. Auf diese Weise sollen übersehene Lösungswege ihre Berücksichtigung finden. Jeder Teilnehmer am Award erhält zumindest eine detaillierte Bewertung seiner Bewerbung durch die Jury sowie ein Beschwerderecht. Auf diese Weise soll für den Bewerber Transparenz geschaffen werden und ein Manipulationsverdacht gar nicht erst aufkommen. An diesem Vorgehen hat sich auch durch den neuen Mit-Veranstalter des Awards, dem BVK, nichts geändert.

Die Jury setzte sich wie folgt zusammen:
Dr. Wolfgang Drols, Vorstand im Ruhestand und Unternehmensberater, Münster, Dr. Stephan Kaufmann, Geschäftsführer AWD, Hannover, Frank Jühe, Vermittler und geschäftsführender Gesellschafter der Jühe GmbH, Warstein, Frank-Henning Florian, Vorstand der R+V Versicherung, Wiesbaden sowie die Ausrichter Ulrich Brock, Vizepräsident des BVK und Bernhard Rudolf, Chefredakteur des Versicherungsmagazins.

Zur Einordnung der Rubriken zueinander lohnt ein Vergleich zum Sport. Dort gibt es Einzeldisziplinen und den Mehrkampf. In den Einzeldisziplinen sind die Anforderungen für einen Sieg höher als beim Mehrkampf, bei dem die Leistungsbreite zählt. Im Dreikampf der Altersvorsorge (Arbeitgeber-, Arbeitnehmer- und Privatkundenberatung) wurde nur ein Award vergeben, weil der Sieger einen uneinholbaren Vorsprung vor allen anderen Bewerbern hatte.

Der strahlende Sieger und Gold-Award-Gewinner ist die Provinzial Nord mit ihrem AV-Butler. In jeder Einzeldisziplin überzeugt diese Software. Bei der Arbeitgeberberatung standen abschlussfördernde Motivatoren ebenso zur Verfügung wie Hilfestellungen bei der Ermittlung und Dokumentation des Versorgungswerks und den damit verbundenen Arbeitgebervorgaben für die Arbeitnehmerberatung.

Als erster Bewerber konnte der LVM seinen Vorjahreserfolg wiederholen – und dies trotz erhöhter Anforderungen und verschärfter Konkurrenz. Wie bei der Provinzial Nord ist auch beim LVM das Bestandsführungssystem mit dem Agentursystem – und damit die Innendienst- und die Außendienstwelt – verschmolzen. Das Agentursystem dient nicht nur den Vertrauensleuten, sondern allen Mitarbeitern. Es ist die CRM-Plattform für das gesamte Unternehmen und das Kommunikationsforum für den gesamten Serviceverbunds des LVM. Es ist zugleich ein Wissensportal im Intranet für Probleme und Lösungen und ein Stimmungsbarometer. Die Lösung ist in ein Gesamtkonzept eingebettet, dass an allen Ecken vom gegenseitigen Vertrauen zwischen dem LVM und seinem Außendienst profititiert, das jahrelang und bewusst aufgebaut wurde. Dies gilt sowohl technisch wie organisatorisch.

Die einzig wirkliche Schwäche des vorgestellten Agentursystems ist die Altersvorsorgeberatung, in die das AltEinkG noch nicht vollständig Eingang gefunden hat. Doch hat der LVM klar gestellt, dass die aufgezeigten Schwächen schnell beseitigt werden, um das verdiente Vertrauen des Außendienstes in die Korrektheit des Agentursystems nicht zu gefährden. Der LVM stellte die überzeugendste Lösung vor, die die Jury in den letzten Jahren in der Königsklasse „Agentursysteme“ gesehen hat.

In der Dankesrede anlässlich der Verleihung der Awards wies LVM-Vorstandmitglied Werner Schmidt auf die wachsende Bedeutung des Awards im Markt hin. Für sein Haus unterstrich er die hohe Bedeutung im Innen- wie im Außenbereich. So konnten seit dem letzten Gold-Award zahlreiche gute neue Vertrauensleute für den LVM gewonnen werden. Zugleich dankte er für die außerordentliche Transparenz und Fairness des Verfahrens und kündigte seine Bewerbung für 2006 an.

Autor(en): Bernhard Rudolf

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