Pools und viele andere Dienstleister bieten Versicherungsmaklern ihre Dienste an, damit diese ihr Geschäft professionell betreiben können. Eine Umfrage will Maklern helfen, unerwünschte Abhängigkeiten zu vermeiden.
Versicherungsmakler und Mehrfachvertreter stehen zunehmend unter Ertragsdruck. In den letzten beiden Jahrzehnten hat die Regulierung des Berufsstands durch europäische Richtlinien wie die Vermittler- und die Vertriebsrichtlinie (IMD und IDD), aber auch die Datenschutz-Grundverordnung zugenommen.
Nach der Bundestagswahl drohen neue Einschnitte
In der Krankenversicherung hat ein Provisionsdeckel die Einkommenschancen beschnitten, ein weiterer Deckel droht in der Lebensversicherung. Zwar wurde bisher nur einer in der Restschuldversicherung ab 2022 verabschiedet, aber aus dem Bundesfinanzministerium liegt seit zwei Jahren ein deutlich weitgehender Vorschlag vor – und der Bundesfinanzminister hat gerade einen Lauf in Sachen Kanzlerkandidatur.
Die Niedrigzinssituation belastet weiter eine traditionelle Einkommensquelle, die Lebensversicherung. In den Bundestagswahlprogrammen nahezu aller Parteien finden sich keine Hinweise, dass die Versicherungswirtschaft noch als entscheidender Partner bei der Bekämpfung von Altersarmut angesehen wird – stattdessen soll unter anderem die Riester-Förderung beendet und neue Konzepte entwickelt werden, bei denen jedenfalls Vertriebe nichts mehr verdienen können sollen. Selbst in der betrieblichen Altersvorsorge erfolgreiche Makler sollten sich nicht zu sicher sein, dass dieses Geschäftsfeld unangetastet bleibt, Stichwort Opt-out-Lösungen.
Corona offenbart Rückstand bei Digitalisierung
Doch bei weitem nicht nur die Regulierung treibt Kosten in die Höhe und dämpft Potenzial auf der Einnahmenseite. Die Digitalisierung stellt für traditionelle Vermittler eine Herausforderung dar, wollen sie nicht tatenlos zusehen, wie das einfache Standardgeschäft von Internetvertrieben abgeworben wird. In der Corona-Pandemie wurde zudem deutlich, dass es Chancen gibt – aber nur für diejenigen Vermittler, die sich frühzeitig um die Etablierung von Telefon-, Video- und Internetberatungen gekümmert haben.
Schließlich ist der Fachkräftemangel zu nennen. Makler und Mehrfachvertreter brauchen qualifiziertes Personal, und das zu bezahlbaren Löhnen und Lohnnebenkosten.
Dienstleister unterstützen Makler, können aber Abhängigkeiten schaffen
Andererseits bieten sich Pools und andere Dienstleister an, freie Vermittler zu unterstützen. Neue Geschäftschancen oder Käufe von Beständen werden ebenso in Aussicht gestellt wie die Übernahme kostentreibender Backoffice-Aufgaben. Eine Kehrseite können allerdings Abhängigkeiten von diesen Dienstleistern sein.
Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e.V. (BVK), die bbg Betriebsberatungs GmbH, die Versicherungsforen Leipzig GmbH und die Maklerforen Leipzig GmbH wollen in einem Gemeinschaftsprojekt herausfinden, welche Bedeutung Pools und andere Dienstleister für das Geschäftsmodell „freier Vermittler“ haben. Es geht um den Nutzen und die Kosten der Kooperation mit Partnern, aber auch um mögliche Abhängigkeiten. Ziel der Studie ist es, einerseits potenzielle Abhängigkeiten von freien Vermittlern zu identifizieren und andererseits freien Vermittlern zu helfen, wie sie ihr Geschäftsmodell erfolgreich weiterentwickeln können.
Nehmen Sie an der Online-Befragung teil und gewinnen einen Gutschein!
Versicherungsmakler und Mehrfachvertreter sind aufgerufen, an einer Online-Befragung teilzunehmen. Die Befragung läuft bis zum 15. September 2021 und dauert etwa 15 Minuten. Alle Daten werden vertraulich und in Übereinstimmung mit den Datenschutzbestimmungen behandelt.
Teilnehmer erhalten eine Zusammenfassung der Studienergebnisse und können an einer Verlosung von zehn Amazon-Gutscheinen im Wert von jeweils 50 Euro teilnehmen.
Autor(en): Matthias Beenken