Privat Rentenversicherten empfiehlt die Stiftung Warentest beim Versorgungstart eine "dynamische" oder "steigende" Auszahlungsvariante. "Damit gehen Sie sicher, dass ein einmal erreichtes Rentenniveau nicht gekürzt wird, falls die Überschüsse des Versicherers weiter einbrechen“, heißt es.
Unterstützt wird der Rat mit einem realen Fall. So hatte eine Kundin der R+V Versicherung für die von der Hausbank empfohlene "Sofortüberschussrente" votiert. Der Effekt: Die Rente sank in fünf Jahren von monatlich 326 Euro auf 295 Euro. Das dürfte bei den Betroffenen, wie im vorliegenden Fall, zu Ärger führen.
Negative Kundenbeispiele
Laut Stiftung herrscht diese Stimmungslage heute bei den meisten Lebensversicherten vor. Das belegen die Berliner mit einigen realen Kunden, deren prognostizierte Ablaufleistung seit Abschluss zwischen 48 und neun Prozent gesunken sind.
Sinkende Zinsen sind nach Aussage der Verbraucherschützer nur die "halbe Wahrheit". Die Kunden bekämen auch deshalb immer weniger, weil "die Versicherer immer größere Finanzpuffer aufbauen und die Beteiligung der Kunden an den Bewertungsreserven drastisch beschnitten haben." Gleichzeitig werde die im Gesetz verankerte Dividendensperre ins Leere laufen, weil die Versicherer ihre Gewinne an die ihre Konzernmütter abführten.
Vertrag durchhalten
Trotzdem raten die Verbraucherschützer allen Kunden mit einem "schon einige Jahre" laufenden Vertrag, auf keinen Fall zu kündigen. "Eine vergleichbar hohe sichere Verzinsung finden Sie nicht mehr", heißt es in dem Beitrag von "Finanztest". Die meisten Kosten seien bei diesen Verträgen bezahlt. Daher werde nun ein größerer Teil der Beiträge verzinst. Zudem sollten die Kunden den so genannten Schlussüberschuss mitnehmen, den es nur gibt, wenn der Vertrag bis zum Ende durchgehalten wird.
Kunden deren Vertrag in weniger als zehn Jahren ausgezahlt wird, sollten der automatischen Beitragserhöhung widersprechen. Durch die Dynamik würden jeweils Kosten anfallen, die das Plus an Verzinsung "auffressen". Zudem sollten Lebensversicherte möglichst auf Jahreszahlung umstellen. Dann würden die Ablaufleistungen deutlich steigen, weil die Beiträge für das ganze Jahr verzinst werden. Je nach Laufzeit und Verzinsung könnten die Kunden so hunderte bis tausende Euros mehr aus ihrem Vertrag herausholen. Empfohlen wird zudem, rechtzeitig unter steuerlichen Gesichtspunkten zur prüfen, wann eine Auszahlung der Rente als Kapitalbetrag sinnvoll sei. Das ist möglich, wenn im Vertrag eine Aufschuboption vereinbart wurde.
Studie zur Standmitteilung in Vorbereitung
Weiterhin kritisiert die Stiftung Warentest die Standmitteilungen der Versicherer scharf. Die Kunden würden damit regelrecht an der Nase herumgeführt. So werde beispielsweise der Eindruck erweckt, dass eine bestimmte Sparsumme bereits feststehe, obwohl sie zu einem Teil unsichere Überschüsse enthalte.
Derzeit helfen die Tester bei einer Untersuchung der Verständlichkeit von Standmitteilungen der Lebensversicherer, die im Rahmen des Projekts Finanzmachtwächter die Verbraucherzentrale Hamburg erstellt. Schon im Vorfeld der empirischen Untersuchung haben die Hamburger Verbraucherschützer festgestellt, dass diese Schreiben häufig uneinheitliche und für Verbraucher zum Teil verwirrende Informationen enthielten. Der Finanzmarktwächter ist ein Frühwarnsystem, mit dem die Verbraucherzentrale Bundesverband und die Verbraucherzentralen den Finanzmarkt aus Perspektive der Verbraucher beobachten und analysieren.
Bildquelle: © fotodo / fotolia.com
Unterstützt wird der Rat mit einem realen Fall. So hatte eine Kundin der R+V Versicherung für die von der Hausbank empfohlene "Sofortüberschussrente" votiert. Der Effekt: Die Rente sank in fünf Jahren von monatlich 326 Euro auf 295 Euro. Das dürfte bei den Betroffenen, wie im vorliegenden Fall, zu Ärger führen.
Negative Kundenbeispiele
Laut Stiftung herrscht diese Stimmungslage heute bei den meisten Lebensversicherten vor. Das belegen die Berliner mit einigen realen Kunden, deren prognostizierte Ablaufleistung seit Abschluss zwischen 48 und neun Prozent gesunken sind.
Sinkende Zinsen sind nach Aussage der Verbraucherschützer nur die "halbe Wahrheit". Die Kunden bekämen auch deshalb immer weniger, weil "die Versicherer immer größere Finanzpuffer aufbauen und die Beteiligung der Kunden an den Bewertungsreserven drastisch beschnitten haben." Gleichzeitig werde die im Gesetz verankerte Dividendensperre ins Leere laufen, weil die Versicherer ihre Gewinne an die ihre Konzernmütter abführten.
Vertrag durchhalten
Trotzdem raten die Verbraucherschützer allen Kunden mit einem "schon einige Jahre" laufenden Vertrag, auf keinen Fall zu kündigen. "Eine vergleichbar hohe sichere Verzinsung finden Sie nicht mehr", heißt es in dem Beitrag von "Finanztest". Die meisten Kosten seien bei diesen Verträgen bezahlt. Daher werde nun ein größerer Teil der Beiträge verzinst. Zudem sollten die Kunden den so genannten Schlussüberschuss mitnehmen, den es nur gibt, wenn der Vertrag bis zum Ende durchgehalten wird.
Kunden deren Vertrag in weniger als zehn Jahren ausgezahlt wird, sollten der automatischen Beitragserhöhung widersprechen. Durch die Dynamik würden jeweils Kosten anfallen, die das Plus an Verzinsung "auffressen". Zudem sollten Lebensversicherte möglichst auf Jahreszahlung umstellen. Dann würden die Ablaufleistungen deutlich steigen, weil die Beiträge für das ganze Jahr verzinst werden. Je nach Laufzeit und Verzinsung könnten die Kunden so hunderte bis tausende Euros mehr aus ihrem Vertrag herausholen. Empfohlen wird zudem, rechtzeitig unter steuerlichen Gesichtspunkten zur prüfen, wann eine Auszahlung der Rente als Kapitalbetrag sinnvoll sei. Das ist möglich, wenn im Vertrag eine Aufschuboption vereinbart wurde.
Studie zur Standmitteilung in Vorbereitung
Weiterhin kritisiert die Stiftung Warentest die Standmitteilungen der Versicherer scharf. Die Kunden würden damit regelrecht an der Nase herumgeführt. So werde beispielsweise der Eindruck erweckt, dass eine bestimmte Sparsumme bereits feststehe, obwohl sie zu einem Teil unsichere Überschüsse enthalte.
Derzeit helfen die Tester bei einer Untersuchung der Verständlichkeit von Standmitteilungen der Lebensversicherer, die im Rahmen des Projekts Finanzmachtwächter die Verbraucherzentrale Hamburg erstellt. Schon im Vorfeld der empirischen Untersuchung haben die Hamburger Verbraucherschützer festgestellt, dass diese Schreiben häufig uneinheitliche und für Verbraucher zum Teil verwirrende Informationen enthielten. Der Finanzmarktwächter ist ein Frühwarnsystem, mit dem die Verbraucherzentrale Bundesverband und die Verbraucherzentralen den Finanzmarkt aus Perspektive der Verbraucher beobachten und analysieren.
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Autor(en): versicherungsmagazin.de