Das Internet bietet Verbrauchern während der Corona-Pandemie einfachen Zugang zu digitalen Services wie Online-Banking oder Versicherungsangeboten. Doch auch Cyber-Kriminelle nutzen die Lage und greifen auf sensible Daten zu. Dies schürt Ängste bei vielen Bürgern.
In den vergangenen Monaten sind viele Dienstleistungen auf digitale Beine gestellt, Bank- und Versicherungsangebote über das Internet weiter ausgebaut worden. Dementsprechend hoch ist die Menge persönlicher Daten, die seither für Online-Services auf die Datenautobahn geschickt werden. Für Internetkriminelle liefert diese Entwicklung einen gedeckten Gabentisch aus abgreifbaren persönlichen Informationen, aus denen sich Kapital schlagen lässt.
Datenmissbrauch im Osten gefürchteter
Tatsächlich ist laut der R+V-Studie "Die Ängste der Deutschen 2020" nicht nur der Datenmissbrauch im Internet während der Corona-Pandemie angestiegen, sondern auch die Angst davor. Von rund 2.400 Bundesbürgern gaben bundesweit 21 Prozent an, sich vor dem kriminellen Abgreifen persönlicher Informationen zu fürchten.
In der Betrachtung stellt die Studie zwar keinen bedeutenden Unterschied im Besorgnisgrad zwischen Männern und Frauen fest, wohl aber im Vergleich Ost und West. "Im Osten haben 27 Prozent Angst davor, dass ihre persönlichen Informationen in falsche Hände gelangen könnten, im Westen sind es lediglich 20 Prozent", konkretisiert Brigitte Römstedt, Leiterin des R+V-Infocenters.
Ältere unbekümmerter in Bezug auf persönliche Daten
Ein weiteres Gefälle zeigt sich im Vergleich der Altersgruppen. Am größten ist laut Studie die Angst vor Datenmissbrauch bei den 40- bis 59-Jährigen. Unter ihnen erachten 26 Prozent die Sicherheit ihrer persönlichen Daten als kritisch. Diese Altersgruppe hat sich bereits Vermögenswerte aufgebaut, ist digital aufgeschlossen, sich aber der Gefahren von Datenmissbrauch bewusst.
Etwas entspannter stellt sich die Situation bei der Altersgruppe 60 Plus dar. Unter ihnen fürchten sich nur 15 Prozent, also nicht einmal jeder Sechste, vor Datenmissbrauch im Internet. Bei ihnen ist davon auszugehen, dass sie nicht nur weniger Gebrauch von Dienstleistungen wie Online-Banking machen, sondern auch einen niedrigen Grad der Online-Kompetenz besitzen, der ihre Sorge schüren könnte.
Quelle: R+V
Autor(en): Swantje Francke