Bei der gemeinsamen Pressekonferenz der Ergo-Krankenversicherer DKV und Victoria Kranken in Köln kritisierte Günter Dibbern, Vorsitzender des Vorstands, die jüngsten politischen Reformen und Entscheidungen, die sich auf die PKV auswirken, mit scharfen Worten. So monierte er den „erheblichen zusätzlichen bürokratischen und finanziellen Aufwand“ der VVG-Reform für seine Sparte, nannte den Gesundheitsfonds "ein zwanghaft geschnürtes Kompromisspaket“ und degradierte die „so genannte Gesundheitsreform" zur "Nichtreform".
Sie böte "nicht einmal den kleinsten Ansatz zu mehr Kapitaldeckung" und löse keines der strukturellen Probleme im Gesundheitswesen, so Dibbern. Zudem bemängelte er die fehlende Bereitschaft der Politiker, die Kritikpunkte der PKV an der Verfassungsmäßigkeit einiger zentraler Reforminhalte aufzunehmen und umzusetzen.
Auch aus diesen Gründen hätte sich sein Unternehmen wie zahlreiche andere Versicherer dazu entschlossen, in Karlsruhe Verfassungsbeschwerde zu erheben. Die Klage der Ergo richtet sich gegen mehrere Elemente der Gesundheitsreform, unter anderem gegen den Basistarif und den erschwerten Zugang für Angestellte zur PKV. Sie legt dagegen einen deutlich geringeren Fokus auf die von den GKV-Unternehmen angebotenen Wahltarife als viele andere Mitbewerber. Der Kommentar von Günter Dibbern hierzu: "Wir sehen die Wahltarife nicht als so problematisch an".
Um aber die noch anstehenden Veränderungen in der Krankenversicherungssparte – wie die Mitnahme der Alterungsrückstellungen - besser zu bewältigen, hat der Versicherer ein IT-Umsetzungsprojekt gestartet. Ein Projekt, das „zweistellige Millionbeträge notwendig macht“.
In der Vollversicherung Kunden verloren
Trotz der politischen Hürden ist der Konzern stolz auf seine „guten Ergebnisse in schwierigem Umfeld“. So zeigen sich die Ergo Krankenversicherungsunternehmen zufrieden mit den Beitragseinnahmen, die in Deutschland 2007 um 2,6 Prozent auf 4,40 Milliarden Euro gestiegen sind. Ebenso bei der Zahl der Versicherten, dies waren 4,38 Millionen Versicherte - 141. 000 Menschen mehr als im Vorjahr.
In der Vollversicherung hat das Unternehmen dagegen knapp 7.400 Personen verloren, so dass augenblicklich 947.700 Personen bei dem Unternehmen versichert sind. Die Entwicklung in der Ergänzungsversicherung betrachtete Günter Dibbern als "uneingeschränkt positiv". So ist die Zahl der zusatzversicherten Personen um 148.400 auf 3,43 Millionen gestiegen und folglich ist die Ergo auf diesem Sektor weiterhin Marktführer. Besonders stolz ist Dibbern auf die Tatsache, dass die beiden Ergo-Krankenversicherer in Deutschland Ende 2007 so viele Versicherte wie noch nie zuvor hatte.
Diesen erfreulichen Trend verdanke das Unternehmen besonders ihren GKV-Kooperationen, denn von den bisher 430.000 abgeschlossenen Tarifen mit GKV-Versicherten seien rund 130.000 im Jahr 2007 über die Kooperationspartner gewonnen worden. Unter anderem aus diesem Grund denkt der Düsseldorfer Versicherer darüber nach, die bestehenden Kooperationen auszubauen, aus denen auch "neue Produkte hervorgehen können".
Anstieg der Aufwendungen und Leistungen
Die Aufwendungen für Versicherungsfälle - dazu zählen vor allem die Leistungsausgaben - sind bei den beiden Versicherern der Ergo-Gruppe um 8,5 Prozent auf 3,05 Milliarden Euro gestiegen. Der Anstieg der zahnärztlichen Leistungen war mit 11,3 Prozent am höchsten. Der ambulante Bereich stieg um 9,3 Prozent, während der stationäre Sektor um 3,9 Prozent zunahm.
Für das laufende Geschäftsjahr 2008 und trotz schwieriger Rahmenbedingungen hat sich das Unternehmen ehrgeizige Ziele gesteckt. So will es in Deutschland weiter wachsen und zwar laut Dibbern "vor allem durch eigenen Vertriebsanstrengungen und die Intensivierung der Kooperationen". Außerdem schloss er nicht aus, dass sein Haus nach wie vor Unternehmenskäufe nicht ausschließe, aber natürlich nur da, "wo sie betriebswirtschaftlich und vertriebspolitisch Sinn machen".
Weitere Informationen gibt es in der Mai-Ausgabe des Versicherungsmagazin.
Foto: , Hauptverwaltung
Sie böte "nicht einmal den kleinsten Ansatz zu mehr Kapitaldeckung" und löse keines der strukturellen Probleme im Gesundheitswesen, so Dibbern. Zudem bemängelte er die fehlende Bereitschaft der Politiker, die Kritikpunkte der PKV an der Verfassungsmäßigkeit einiger zentraler Reforminhalte aufzunehmen und umzusetzen.
Auch aus diesen Gründen hätte sich sein Unternehmen wie zahlreiche andere Versicherer dazu entschlossen, in Karlsruhe Verfassungsbeschwerde zu erheben. Die Klage der Ergo richtet sich gegen mehrere Elemente der Gesundheitsreform, unter anderem gegen den Basistarif und den erschwerten Zugang für Angestellte zur PKV. Sie legt dagegen einen deutlich geringeren Fokus auf die von den GKV-Unternehmen angebotenen Wahltarife als viele andere Mitbewerber. Der Kommentar von Günter Dibbern hierzu: "Wir sehen die Wahltarife nicht als so problematisch an".
Um aber die noch anstehenden Veränderungen in der Krankenversicherungssparte – wie die Mitnahme der Alterungsrückstellungen - besser zu bewältigen, hat der Versicherer ein IT-Umsetzungsprojekt gestartet. Ein Projekt, das „zweistellige Millionbeträge notwendig macht“.
In der Vollversicherung Kunden verloren
Trotz der politischen Hürden ist der Konzern stolz auf seine „guten Ergebnisse in schwierigem Umfeld“. So zeigen sich die Ergo Krankenversicherungsunternehmen zufrieden mit den Beitragseinnahmen, die in Deutschland 2007 um 2,6 Prozent auf 4,40 Milliarden Euro gestiegen sind. Ebenso bei der Zahl der Versicherten, dies waren 4,38 Millionen Versicherte - 141. 000 Menschen mehr als im Vorjahr.
In der Vollversicherung hat das Unternehmen dagegen knapp 7.400 Personen verloren, so dass augenblicklich 947.700 Personen bei dem Unternehmen versichert sind. Die Entwicklung in der Ergänzungsversicherung betrachtete Günter Dibbern als "uneingeschränkt positiv". So ist die Zahl der zusatzversicherten Personen um 148.400 auf 3,43 Millionen gestiegen und folglich ist die Ergo auf diesem Sektor weiterhin Marktführer. Besonders stolz ist Dibbern auf die Tatsache, dass die beiden Ergo-Krankenversicherer in Deutschland Ende 2007 so viele Versicherte wie noch nie zuvor hatte.
Diesen erfreulichen Trend verdanke das Unternehmen besonders ihren GKV-Kooperationen, denn von den bisher 430.000 abgeschlossenen Tarifen mit GKV-Versicherten seien rund 130.000 im Jahr 2007 über die Kooperationspartner gewonnen worden. Unter anderem aus diesem Grund denkt der Düsseldorfer Versicherer darüber nach, die bestehenden Kooperationen auszubauen, aus denen auch "neue Produkte hervorgehen können".
Anstieg der Aufwendungen und Leistungen
Die Aufwendungen für Versicherungsfälle - dazu zählen vor allem die Leistungsausgaben - sind bei den beiden Versicherern der Ergo-Gruppe um 8,5 Prozent auf 3,05 Milliarden Euro gestiegen. Der Anstieg der zahnärztlichen Leistungen war mit 11,3 Prozent am höchsten. Der ambulante Bereich stieg um 9,3 Prozent, während der stationäre Sektor um 3,9 Prozent zunahm.
Für das laufende Geschäftsjahr 2008 und trotz schwieriger Rahmenbedingungen hat sich das Unternehmen ehrgeizige Ziele gesteckt. So will es in Deutschland weiter wachsen und zwar laut Dibbern "vor allem durch eigenen Vertriebsanstrengungen und die Intensivierung der Kooperationen". Außerdem schloss er nicht aus, dass sein Haus nach wie vor Unternehmenskäufe nicht ausschließe, aber natürlich nur da, "wo sie betriebswirtschaftlich und vertriebspolitisch Sinn machen".
Weitere Informationen gibt es in der Mai-Ausgabe des Versicherungsmagazin.
Foto: , Hauptverwaltung
Autor(en): Meris Neininger