Die Zeit nach der Krise - ein positiver Ausblick

Krise: Für die einen ist das Wort ein Schreckgespenst, für die anderen nicht existent und für noch andere ist sie der Startschuss für einen positive Trendwende. Wie die Zukunft nach der Krise aussehen kann und wie Turbulenzen die neuen Märkte formen (werden), skizzierte der Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx auf der DKM in Dortmund äußerst lebendig. Für Horx ist die Krise ein produktiver Zustand, dem der Beigeschmack der Katastrophe genommen werden muss und eine Situation, in der ein System auf die nächste Entwicklungsebene katapultiert wird. Und auf dieser nächsten Ebene müssten sich die bis dato dominierenden Branchen wie Handel, Automobil-, Pharma- und Bankenbranche neu erfinden. Weitaus größeres Gewicht erlangten zukünftig Sparten wie Weiterbildung, Life Assistance und die Umwelttechnik.

Dabei müssten alle Unternehmen sich mit dem Problem der Nachhaltigkeit beschäftigen (siehe hierzu unsere Titelgeschichte „Branche setzt auf Nachhaltigkeit“ in der Dezember-Ausgabe von Versicherungsmagazin) und darauf bedacht sein, die Transaktionskosten nach unten zu schrauben. Die derzeitigen Transaktionskosten, das heißt die Kosten für die Aufrechterhaltung der Hierarchie, seien viel zu hoch. So müssten zum Beispiel die Banken kontinuierlich 25 Prozent Rendite erwirtschaften, um ein "sattes System zu stabilisieren. Solche Unternehmen sind instabil. Die Folge: Sie werden filetiert oder verkauft.

In neuen Märkten werden neue Regeln gelten
Die augenblickliche Finanzkrise ist laut Horx zeitgleich eine Werte- und Orientierungskrise, in der sich die Prozesse beschleunigen und sich neue Innovationsmärkte entwickeln, in denen andere Spielregeln gelten (werden) als in der Vergangenheit oder noch in der Gegenwart. Horx ist sich auch sicher, dass die Krise gut für Europa war und ist, denn „Europa ist stärker zusammengerückt“.

Interessant auch die Analyse von ihm und seinem Zukunftsinstitut in Frankfurt am Main: Der Megatrend der Zukunft sind die Frauen. Ein Grund hierfür seien vor allem der gestiegene Emanzipationsgrad der Gesellschaft in dessen Folge sich die Geburtenrate positiv nach oben entwickelt habe, wobei die Quote der geborenen Mädchen im Vergleich zu den Jungen stetig zunähme. Und: Die Haltung der Männer, dass eine besonders lange Arbeitszeit ein Zeichen von Produktivität sei, würde zunehmend durch die effektive Arbeitshaltung der Frau ersetzt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Frauen würden zudem die dominierenden Konsumenten der Zukunft. "Und eine Gesellschaft, die ihre Wirtschaft künftig nicht nach dem Konsumverhalten der Frauen ausrichtet, wird schrumpfen".

Autor(en): Meris Neininger

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