Maklerpools und Verbünde sind in den letzten Jahren stark gewachsen und haben ihre Marktstellung ausgebaut. Allerdings nicht alle. Die blau direkt GmbH, die unter den größten Maklerpools mit knapp drei Millionen Euro Provisionserlösen auf Platz 23 rangiert, hat rund 2.800 ihrer insgesamt 3.588 Vertriebspartner die Zusammenarbeit aufgekündigt. Das Maklergeschäft wird immer schwerer. Bei blau direkt zieht man die Reißleine, um sich voll auf den Support und den Service der noch verbleibenden 1.000 Makler-Mitglieder zu konzentrieren.
Im Maklermarkt rumort es - und ganz besonders bei den Maklerpools. Denn selbst wenn sich die Provisionseinnahmen der Maklerschaft insgesamt im Jahr 2008 nach ungesicherten Hochrechnungen durchschnittlich um 4 Prozent gesteigert haben sollen, bleibt unterm Strich für Viele weniger übrig als bisher. Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise laufen die Geschäfte nur schleppend.
Konsolidierungsprozess zwingt zum Umdenken
Nach Meinung der blau-direkt-Geschäftsführerin Sandra Heidemüller ist es offensichtlich, dass rund 50 Prozent aller Makler in den nächsten zehn Jahren aufgeben müssen. Der anstehende Konsolidierungsprozess in der gesamten Branche sei er Grund, weshalb der Maklerpool blau direkt so drastisch umstrukturiere. „Wir werden unsere Arbeit vor allem auf diejenigen Makler konzentrieren, die einerseits die finanzielle Basis haben, um zu bestehen und andererseits erkannt haben, dass Marktveränderungen auch die persönliche Bereitschaft zur Optimierung der eigenen Arbeitsweise erfordert", heißt es bei dem 1999 in Lübeck gegründeten Unternehmen.
Seit Mitte 2001 konzentriert man sich bei blau direkt „auf die partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Maklerkollegen“. Noch sieht sich das Unternehmen mit bisher über 3.500 Maklerfirmen (Partnerstatistik) und rund 8.000 Login-berechtigten Vermittlern unter den fünf größten Versicherungspools ungebundener Makler in Deutschland. Mit der Umstrukturierung des Geschäftsmodells und neuen Kooperationsverträgen mit den verbleibenden 1.000 Makler-Mitgliedern wird sich einiges ändern.
Höhere Courtagen, besserer Service
Der Pool wolle sich jetzt darauf konzentrieren, den verbleibenden Mitgliedern unter anderem höhere Courtagen und bessere Service-Leistungen zu gewähren. Das allerdings müssen die Makler künftig mit einem monatlichen Mitgliedsbeitrag bezahlen, oder wahlweise einen Mindestumsatz erzielen.
Es ist die Rede davon, dass der Mindestumsatz entweder 500 Euro Monatsbeitrag in der privaten Krankenversicherung (PKV) oder 200.000 Euro Bewertungssumme im Lebensversicherungs-Geschäft betragen solle. Alternativ müsste ein Maklermitglied 39 Euro pro Monat als Beitrag an blau direkt entrichten.
Dabei komme es blau direkt nicht auf die zusätzlichen Beitragseinnahmen an, betont Oliver Pradetto, der selbst Kommanditist bei dem Lübecker Pool ist. Seinen Angaben zufolge erzielt blau direkt rund 25 Prozent Cash-Flow-Umsatzrendite. Das sei „die beste Ertragsquote im gesamten Poolmarkt".
Viele Pools wollen mit Finanzvertrieben kooperieren
Während sich der Pool nun gesund schrumpfen wird, buhlen viele andere Wettbewerber um neue Mitglieder. Inzwischen bieten einige von ihnen ihre Leistungen darüber hinaus auch Vertrieben anbieten. Mehr als zwei Drittel der in einer Umfrage des von Brunotte Konzept angesprochenen Pools sollen demnach bereits auch mit Finanzvertrieben kooperieren. Selbst Banken und Sparkassen seien als potentielle Vertriebspartner gefragt, heißt es.
Es gebe inzwischen auch Mischformen bei den Pool- und Verbund-Konstellationen, berichtet Sabine Brunotte in ihrer Makler-Studie. In der Regel seien bisher zwischen Pools und Verbünden eine klare Trennungslinie verlaufen. Als Faustregel galt: Pools bündeln („poolen") das Geschäft und sind Vertragspartner der Produktgeber, während Verbünde auf dem Prinzip der gegenseitigen Unterstützung von Maklern basieren. Doch die Trennungslinie sei mittlerweile aufgeweicht. „Die meisten Pools weiten ihr Geschäftsmodell aus und entwickeln sich in Richtung Dienstleister", berichtet die Autorin der Studie.
Hinweis
Mehr zum Thema Maklerpools gibt es auch in der .
Im Maklermarkt rumort es - und ganz besonders bei den Maklerpools. Denn selbst wenn sich die Provisionseinnahmen der Maklerschaft insgesamt im Jahr 2008 nach ungesicherten Hochrechnungen durchschnittlich um 4 Prozent gesteigert haben sollen, bleibt unterm Strich für Viele weniger übrig als bisher. Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise laufen die Geschäfte nur schleppend.
Konsolidierungsprozess zwingt zum Umdenken
Nach Meinung der blau-direkt-Geschäftsführerin Sandra Heidemüller ist es offensichtlich, dass rund 50 Prozent aller Makler in den nächsten zehn Jahren aufgeben müssen. Der anstehende Konsolidierungsprozess in der gesamten Branche sei er Grund, weshalb der Maklerpool blau direkt so drastisch umstrukturiere. „Wir werden unsere Arbeit vor allem auf diejenigen Makler konzentrieren, die einerseits die finanzielle Basis haben, um zu bestehen und andererseits erkannt haben, dass Marktveränderungen auch die persönliche Bereitschaft zur Optimierung der eigenen Arbeitsweise erfordert", heißt es bei dem 1999 in Lübeck gegründeten Unternehmen.
Seit Mitte 2001 konzentriert man sich bei blau direkt „auf die partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Maklerkollegen“. Noch sieht sich das Unternehmen mit bisher über 3.500 Maklerfirmen (Partnerstatistik) und rund 8.000 Login-berechtigten Vermittlern unter den fünf größten Versicherungspools ungebundener Makler in Deutschland. Mit der Umstrukturierung des Geschäftsmodells und neuen Kooperationsverträgen mit den verbleibenden 1.000 Makler-Mitgliedern wird sich einiges ändern.
Höhere Courtagen, besserer Service
Der Pool wolle sich jetzt darauf konzentrieren, den verbleibenden Mitgliedern unter anderem höhere Courtagen und bessere Service-Leistungen zu gewähren. Das allerdings müssen die Makler künftig mit einem monatlichen Mitgliedsbeitrag bezahlen, oder wahlweise einen Mindestumsatz erzielen.
Es ist die Rede davon, dass der Mindestumsatz entweder 500 Euro Monatsbeitrag in der privaten Krankenversicherung (PKV) oder 200.000 Euro Bewertungssumme im Lebensversicherungs-Geschäft betragen solle. Alternativ müsste ein Maklermitglied 39 Euro pro Monat als Beitrag an blau direkt entrichten.
Dabei komme es blau direkt nicht auf die zusätzlichen Beitragseinnahmen an, betont Oliver Pradetto, der selbst Kommanditist bei dem Lübecker Pool ist. Seinen Angaben zufolge erzielt blau direkt rund 25 Prozent Cash-Flow-Umsatzrendite. Das sei „die beste Ertragsquote im gesamten Poolmarkt".
Viele Pools wollen mit Finanzvertrieben kooperieren
Während sich der Pool nun gesund schrumpfen wird, buhlen viele andere Wettbewerber um neue Mitglieder. Inzwischen bieten einige von ihnen ihre Leistungen darüber hinaus auch Vertrieben anbieten. Mehr als zwei Drittel der in einer Umfrage des von Brunotte Konzept angesprochenen Pools sollen demnach bereits auch mit Finanzvertrieben kooperieren. Selbst Banken und Sparkassen seien als potentielle Vertriebspartner gefragt, heißt es.
Es gebe inzwischen auch Mischformen bei den Pool- und Verbund-Konstellationen, berichtet Sabine Brunotte in ihrer Makler-Studie. In der Regel seien bisher zwischen Pools und Verbünden eine klare Trennungslinie verlaufen. Als Faustregel galt: Pools bündeln („poolen") das Geschäft und sind Vertragspartner der Produktgeber, während Verbünde auf dem Prinzip der gegenseitigen Unterstützung von Maklern basieren. Doch die Trennungslinie sei mittlerweile aufgeweicht. „Die meisten Pools weiten ihr Geschäftsmodell aus und entwickeln sich in Richtung Dienstleister", berichtet die Autorin der Studie.
Hinweis
Mehr zum Thema Maklerpools gibt es auch in der .
Autor(en): Ellen Bocquel