Deutsche gegen radikale Gesundheitsreform

Die Bundesbürger wollen keine Radikalreformen im Gesundheitswesen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die der Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) beim Institut Infratest dimap in Auftrag gegeben hatte. Dagegen droht nach derzeitigem Stand der Debatte mit Politikern der großen Volksparteien den privaten Krankheitskosten-Vollversicherungen bei Reformen im deutschen Gesundheitswesen das „Aus“.

Doch ein aktuelles dimap-Umfrage-Ergebnis bringt es auf den Punkt: Mehr als zwei Drittel der Deutschen sind der Meinung, dass sich das System der Gesundheitsversorgung in Deutschland seit Jahrzehnten im Wesentlichen bewährt hat. PKV-Verbandsdirektor Volker Leienbach ist zufrieden: „Eins ist sicher: Die Bürger wollen keine Zerschlagung des jetzigen Systems im Gesundheitswesen. Sie wollen weder Bürgerversicherung noch Pauschalprämie. Sie wollen im System bleiben. Dort allerdings mahnen sie auch Reformen an.“

Infratest dimap und sein Rechtsvorgänger beschäftigen sich schon seit 1984 mit Langzeitbeobachtungen zu Stabilität und Wandel der Lebensverhältnisse in Deutschland. Wenige Monate nach dem Fall der Mauer gründete Infratest 1990 in Berlin das Institut "Infratest Burke Berlin", um das Zusammenwachsen der alten und neuen Bundesländer wissenschaftlich zu begleiten. Im Rahmen des aktuellen PKV-Auftrags ging es auch um die Reformvorstellungen der deutschen Bevölkerung. Deutlich wurde, dass ihre Reformvorstellungen stark von denen der Gesundheitspolitiker der Regierungskoalition abweichen, - aber auch von denen der Opposition. „Ein wichtiger Punkt ist, dass die Leute zunehmend einsehen, dass es nicht mehr geht, dass die Jungen immer für die Alten bezahlen. Sie wollen, dass auch Rücklagen gebildet werden. Sie wollen, dass das Prinzip Generationengerechtigkeit auch in konkretes politisches Handeln mündet“, betont Volker Leienbach in diesem Zusammenhang.

Es sei deutlich geworden, dass die meisten Bundesbürger auch bereit seien, für von ihnen gewünschte Zusatztarife der Krankenversicherer mehr zu zahlen.

Für die Kampagne „Wenn es die Private Krankenversicherung nicht gäbe, müsste man sie erfinden!“ hat der PKV-Verband Prominente aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gefunden, die das derzeitige duale Gesundheitssystem unterstützen: Auf groß angelegten Anzeigenseiten sprechen sich Klaus Bresser, Hans-Olaf Henkel, die Olympiasiegerinnen im Hockey, Professor Dr. Bernhard Vogel, Professor Dr. Kurt Biedenkopf, Professor Dr. Gertrud Höhler, Dr. Otto Graf Lambsdorff, Professor Dr. Rupert Scholz, Michael Stich u. a. für den uneingeschränkten Fortbestand der privaten Krankenversicherer.

Die Kernargumente des PKV-Verbandes sind inhaltlich in der Anzeigenkampagne mit den Prominenten aufbereitet wurden. Es geht um Demografiesicherheit, Generationengerechtigkeit, Individualität, Qualitätssicherheit, duales System und Solidarität. Außerdem wurde dazu eine Extra-Internetseite entwickelt. Unter werden die Anliegen des PKV-Verbands transparent gemacht.



Autor(en): Ellen Bocquel

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