Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf die Menschen weltweit und ihre Arbeitswelt? Wie hat sich das Verhältnis zu den Mitmenschen, den Kollegen verändert? Wie sieht es mit dem Stresslevel aus? Eine Studie hat dies untersucht und dafür rund 10.000 Personen befragt.
Neuste Forschungsergebnisse des globalen Gesundheitsdienstleisters Cigna zeigen den Einfluss von Covid-19 und der begleitenden Lockdown-Maßnahmen auf die Arbeit und das soziale Leben der Menschen. Die internationale Covid-19 Global Impact Study, in der mehr als 10.000 Menschen befragt wurden, soll dazu beitragen, die globalen Auswirkungen der Pandemie besser zu verstehen, die in Art und Intensität von Land zu Land variieren. Die Studie ist Teil von Cignas jährlicher weltweiten Studie zum Wohlbefinden („360 Well-Being Survey“).
Positiver Effekt: Flexiblerer Arbeitsalltag
Eine wesentliche Erkenntnis der Studie sei, dass die Arbeit von zu Hause aus das Arbeitsleben der Befragten verbessert habe – trotz oftmals längerer Arbeitszeiten. Weltweit gaben 76 Prozent an, dass ihr Arbeitstag flexibler geworden sei, wobei Thailand (90 %) und Spanien (80 %) hier die Spitzenreiter sind. Die Kehrseite der Flexibilität zeige jedoch, dass es immer mehr Menschen schwer falle abzuschalten. Rund 79 Prozent hätten angegeben, an in einem „always on“-Modus zu arbeiten – das habe in den meisten Regionen zugenommen. Zusätzlich sei die Unsicherheit bezüglich der Arbeitsplatzstabilität in der Krise gestiegen.
Die Studie verzeichnet laut Studienerstellern einen Rückgang der Meldungen über Einsamkeit. Ob sie sich anderen Menschen näher fühlten, beantworteten 73 Prozent positiv im Vergleich zu 69 Prozent im Januar. Vor allem in Ländern mit umfassendem Lockdown kam es zu Verbesserungen: In den Vereinigten Arabischen Emiraten von 71 Prozent auf 80 Prozent, in Großbritannien von 70 Prozent auf 79 Prozent und in Spanien von 81 Prozent auf 91 Prozent.
Beziehung zu den Kollegen erleichtert
Darüber hinaus empfinden die Menschen auf der ganzen Welt ihren Kollegen während der Krise näher gekommen zu sein. 64 Prozent stimmten zu, dass die Arbeit im Home-Office und der Einsatz von Kommunikationstechnologien die Beziehungen zu ihren Kollegen erleichtert haben.
Stress bleibt ein globales Gesundheitsproblem, aber auf niedrigerem Niveau
Aber die globale Studie bestätigt wohl auch, dass Stress nach wie vor ein globales Gesundheitsproblem bleibe – trotz Hinweisen auf einen Rückgang. So hätten 82 Prozent der Befragten angegeben, derzeit gestresst zu sein, das sind fünf Prozent weniger als zu Beginn des Jahres. Die Studie bestätige auch, dass die wahrgenommenen Stressursachen in Art und Prävalenz stark variierten und von persönlichen, finanziellen und arbeitsbezogenen Entwicklungen bis hin zu gesundheitlichen und beziehungsbedingten Gründen reichten.
„Die Umstellung auf Arbeit im Home-Office war eine der wichtigsten Veränderungen, die durch die Covid-19-Pandemie herbeigeführt wurde“, sagt Arjan Toor, CEO von Cigna Europe. „Es gibt einige deutliche Anzeichen dafür, dass das Arbeiten von zu Hause insgesamt zur Verbesserung des Arbeitslebens beigetragen hat. Das deutet darauf hin, dass sich die Arbeitsroutinen nach dem Ende des Lockdowns dauerhaft ändern könnten. Es besteht zwar kein Zweifel, dass die Pandemie für uns alle erheblichen Stress mit sich gebracht hat, aber es ist ermutigend, Beispiele dafür zu sehen, dass die Menschen in diesen Zeiten mit ihrem Wohlbefinden am Arbeitsplatz zufriedener sind.“
Hintergrundinformationen
Die Covid-19 Global Impact Study ist Teil von Cignas jährlicher weltweiten Studie zum Wohlbefinden, der 360 Well-Being Survey, und die erste einer neuen Reihe von Studien zum besseren Verständnis der globalen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf das Wohlbefinden der Menschen.
Cignas 360 Well-Being Survey erfasst die Wahrnehmung von Gesundheit und Wohlbefinden, unter anderem mit einem Index, der das körperliche, familiäre, soziale, finanzielle und berufliche Wohlbefinden seit 2014 abbildet.
An dieser Ausgabe nahmen 10.204 Menschen in China, Hongkong, Singapur, Spanien, Thailand, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Großbritannien und den USA zwischen Januar und April 2020 teil. Die vollständige 360 Well-Being Survey, die auch Daten aus Deutschland enthält, ist für den September 2020 geplant.
Quelle: Cigna Europe
Autor(en): Versicherungsmagazin