Risikofaktoren
Risikomerkmale.
1. Begriff: Potenzielle Schadenursachen im Hinblick auf versicherte Risiken (Risiko). Sie sind insofern Elemente des Schadenursachenkomplexes. Risikofaktoren wirken auf den versicherten Bereich ein (Schadenursachenmodell) und beeinflussen damit die Zufallsgesetzmäßigkeit der versicherten Schäden (Schadenzahl, Schadenhöhe, Gesamtschaden).
2. Arten: Grundsätzlich werden sachbezogene und personenbezogene Risikofaktoren unterschieden, daneben gehören auch Naturereignisse und sozioökonomische Einflussgrößen zum Schadenursachensystem und damit zu den Risikofaktoren.
3. Anwendungen: Im Rahmen der Tarifierung findet eine Selektion der für eine konkrete Risikoart (bspw. Kraftfahrzeughaftpflichtrisiken) relevanten Risikofaktoren statt; in diesem Zusammenhang wird von Tariffaktoren gesprochen. Die Tariffaktoren dienen zum einen der Risikoklassifikation, d.h. der Aufteilung des versicherten Bestands in einzelne Risikogruppen. Dies erlaubt eine bessere Identifikation der Zufallsgesetzmäßigkeit der einzelnen versicherten Risiken. Zum anderen wird im Rahmen von Tarifmodellen die Zufallsgesetzmäßigkeit der versicherten Schäden in Abhängigkeit von den Tariffaktoren quantifiziert und auf dieser Basis eine Prämienkalkulation vorgenommen. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine erhöhte Risikoadäquanz der Kalkulation.
Autor(en): Prof. Dr. Peter Albrecht