Medizinischer Fortschritt
1. Begriff: Oberbegriff für die im Zeitablauf entstehenden neuen und verbesserten medizinisch-technischen Diagnose- und Behandlungsmethoden.
2. Konsequenzen: Der medizinische Fortschritt führt zu einer besseren (Früh-)Erkennung von Krankheiten, schafft eine bessere Lebensqualität und/oder eine höhere Lebenserwartung und erlaubt es, Krankheiten, die früher als unheilbar galten, zu heilen. Allerdings wirkt dieser Fortschritt i.d.R. kostenerhöhend. Viele Ausprägungen des medizinischen Fortschritts weisen als sog. Produktinnovationen zudem einen additiven Charakter auf und substituieren nur in den wenigsten Fällen alte Behandlungs- und Diagnosemethoden.
3. Folgen in der privaten Krankenversicherung (PKV): Im Rahmen der vertraglichen Leistungszusage gegenüber den Versicherungsnehmern können sich die Leistungen des Versicherers im Zuge des medizinische Fortschritts ändern. Versicherungsmathematisch entspricht der medizinische Fortschritt damit einer Ausweitung des Versicherungsschutzes. Bei jedem privaten Krankenversicherungsschutz, der automatisch am medizinischen Fortschritt teilnimmt, entstehen so zwangsläufig Auswirkungen auf der Beitragsseite. Beitragsanpassungen sind die Folge.
Autor(en): Dr. Frank Schulze Ehring