Führungskompetenz
1. Begriff: Fähigkeiten, Eigenschaften und Einstellungen, die eine Führungskraft besitzen muss, um ihre Führungsaufgaben (Planen, Entscheiden, Koordinieren, Organisieren, Deligieren, Kontrollieren,…) erfolgreich zu lösen. Führungskompetenz wird als Mix von Fachkompetenz, Methodenkompetenz, Sozialkompetenz und Persönlichkeitskompetenz verstanden. Dabei sind bestimmte Facetten der verschiedenen Kompetenzen wichtig, wie z.B. die Fähigkeit, Mitarbeiter fachlich und methodisch so zu steuern, zu entwickeln und zu motivieren, dass sie die vereinbarten oder gesetzten Ziele verstehen und ihren Beitrag zur Zielerfüllung eigenständig leisten können, wollen und dürfen. Im sozialen Kontext müssen Führungskräfte u.a. kontaktfähig sein, repräsentieren, integrieren und sich abgrenzen können. Persönlich müssen sie u.a. mit konkurrierenden Anforderungen, Widersprüchlichkeit und Unsicherheit umgehen können. Hierzu werden ein hoher Gestaltungwille, die Fähigkeit, sich selbst zu reflektieren und ein starker Glaube an die eigene Wirksamkeit benötigt.
2. Probleme: Die Ausprägungen und Gewichtungen der einzelnen Facetten im Kompetenzmix der Führungskompetenz sind auch immer ein Spiegel der aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Werte. In Theorie und Praxis existieren vielfältige Kompetenzmodelle. Eine einheitliche Zuordnung von Kompetenzen zu einem Kompetenzfeld (z.B. der Führungskompetenz) gibt es in der Theorie nicht. Eine Herausforderung in der Praxis ist es deshalb, die Modelle überschneidungsfrei zu formulieren, damit die Kompetenzen für die Aufgaben im Unternehmen eindeutig zugeordnet werden können. Ein gemeinsames Verständnis wird am ehesten über das konkrete Beschreiben von beobachtbarem Verhalten erreicht. Siehe auch Handlungskompetenz.
Autor(en): Walter Bockshecker, Wolfgang Dobner, Dr. Bastian Güttler