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Diversity

Diversität.

1. Begriff: Diversity hat grundsätzlich zwei Bedeutungsformen, die die gesamte Tragweite für Unternehmen deutlich machen: Verschiedenartigkeit und Vielfalt von Menschen in Unternehmen. Unter Verschiedenartigkeit wird eher eine Abgrenzung gegenüber anderen Personengruppen mit unterschiedlichen Merkmalen verstanden. Unter Vielfalt ist die Individualität und Einzigartigkeit von Menschen zu verstehen, die ein Unternehmen nutzen kann.

2. Merkmale: Wesentliche Merkmale zur Erklärung der Verschiedenartigkeit von Menschen sind z.B. Alter, Geschlecht, ethnische Herkunft, Religion, Bildungsstand und Merkmale wie kulturelle Werte, Einstellungen und Erfahrungen.

3. Ziele: Mittels Diversity Management wird in den Unternehmen versucht, die Vorteile der Diversität, z.B. die Vielfalt im Denken, Fühlen und Handeln, zu nutzen und die Nachteile, wie z.B. Ab- bzw. Ausgrenzungen durch stereotype Denk- und Verhaltensmuster („Schubladen-Denken“), möglichst durch Maßnahmen der Gleichstellung, Gleichbehandlung und Integration zu mildern bzw. zu verhindern. Die strategische Zielsetzung besteht dabei in der Erhöhung der Anpassungsfähigkeit des Unternehmens an ein sich ständig veränderndes Umfeld durch den Aufbau einer Belegschaft mit einzigartigen, schwer zu imitierenden Fähigkeiten. Die operationale Ausrichtung zielt auf eine erhöhte Kreativität und Problemlösungskompetenz aufgrund heterogener Gruppen.

4. Folgerungen: Diversity hat durch die Anti-Diskriminierungsrichtlinien in der Europäischen Union (z.B. Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz, kurz: AGG) auch für Führungskräfte eine neue Dimension erhalten. Der Verstoß gegen bestimmte Diversity-Standards, wie z.B. das Diskriminieren aufgrund unterschiedlicher ethnischer Herkunft, wird nun sanktioniert. Daraus folgt die Anforderung an Führungskräfte, mit Vielfalt umgehen zu lernen, stereotypem Denken entgegenzuwirken sowie Ambiguitätstoleranz zu entwickeln, d.h. Widersprüchlichkeiten und Mehrdeutigkeiten wahrzunehmen und positiv damit umzugehen.

Autor(en): Walter Bockshecker, Wolfgang Dobner, Dr. Bastian Güttler

 

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