Vollzeit war gestern

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Die traditionelle Vorstellung, dass Führungskräfte ausschließlich Vollzeit arbeiten, verändert sich zunehmend. Eine aktuelle Trendstudie von Truffls und Absolventa hat dies jedenfalls ergeben. Akademikerinnen und Akademiker wünschen sich Teilzeitmodelle oder eine 4-Tage-Woche. Letzteres ist für knapp 80 Prozent der Befragten attraktiv. Doch wie realistisch ist die Umsetzung von Teilzeitarbeit speziell bei Führungskräften? Bianca Kleinknecht, stellvertretende Leiterin der Marketingabteilung bei Funke Works und Teilzeitkraft, liefert Einblicke in ihren Arbeitsalltag.

An Attraktivität gewinnen und sich im Kampf um Fachkräfte positionieren

Kleinknecht ist überzeugt, dass Unternehmen, die flexible und reduzierte Arbeitszeitmodelle für Führungskräfte anbieten, an Attraktivität gewinnen und sich wettbewerbsfähig im Kampf um Fachkräfte positionieren. Ein Beispiel dafür sei sie selbst, denn sie ist in Teilzeit tätig. Nach der Elternzeit mit ihren Zwillingen war sie, neben dem Wunsch nach Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf, auch strukturell auf die Teilzeit angewiesen – in ihrem Wohnort wird keine Vollzeit-Betreuung in den Krippen und Kindergärten angeboten.

Sie betont die Bedeutung von guter Struktur und enger Abstimmung im Arbeitsalltag, um den Anforderungen einer Führungsrolle in Teilzeit gerecht zu werden: „Mein Tag ist durchgetaktet, ich weiß genau, welche zeitlichen Spielräume ich habe und die nutze ich.“ Effizientes Arbeiten und die Nutzung digitaler Tools ermöglichen es ihr, flexibel und dennoch leistungsstark zu agieren. Kleinknecht hebt hervor: „Während der Pandemie sind neue Strukturen entstanden, dank denen wir online noch besser miteinander verbunden sind.“ Auch darüber hinaus haben sich diese Strukturen bewährt. Durch die Homeoffice-Option kann sie flexibel reagieren und gleichzeitig mit ihrem Team vernetzt bleiben, wenn sie einmal nicht ins Büro fahren kann, zum Beispiel wenn ein Kind krank ist.

Die Trendstudie von Truffls und Absolventa will zeigen, dass Teilzeit nicht ohne Herausforderungen bleibt: Geringerer Verdienst ist nach wie vor das größte Hindernis für viele Mitarbeitende. Unternehmen könnten jedoch durch kreative Lösungen wie zusätzliche Benefits und betriebliche Kinderbetreuungsangebote unterstützen, um finanzielle Nachteile auszugleichen. Ein durchdachtes Angebot an Teilzeitmodellen stärke nicht nur die Mitarbeiterbindung, sondern fördere auch die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.

Ein Appell an Arbeitgeber

Führungskräfte in Teilzeit sind keine Belastung, sondern eine Chance für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen, ist Kleinknecht überzeugt. Flexible Modelle, unterstützt durch digitale Tools und ein modernes Arbeitsumfeld, würden Raum für Innovation und stärken die Arbeitgebermarke schaffen. Unternehmen, die sich dieser Aufgabe stellen würden, könnten nicht nur ihre Attraktivität steigern, sondern würden aktiv dem Fachkräftemangel begegnen.

Hintergrundinformationen

Die Studie basiert auf Befragungen von durchschnittlich 2.366 Akademikern, die im Zeitraum von März bis Juli 2024 liefen. Befragt wurden unter anderem Fachkräfte aus den Bereichen IT, Maschinenbau, Gesundheitswesen und Finanzwesen. Die Studie wurde im Auftrag von Absolventa und truffls umgesetzt, Marken der Funke Works GmbH.
Hier geht es zum Download der Studie.

Quelle: Funke Works GmbH

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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