Asset Allocation
1. Begriff: Aufteilung der Kapitalanlagen auf verschiedene Anlageklassen, Regionen und Währungen.
2. Bedeutung: Durch die Asset Allocation und deren Veränderung (Umschichtung der Geldmittel zwischen den Assetklassen) werden die Rendite (Rentabilität) und das Risiko eines Portfolios gesteuert. Da die Wertentwicklung einzelner Assetklassen unterschiedlich verläuft, kann auch bei negativer Entwicklung einiger Wertpapiere oder Assetklassen eine positive Gesamtperformance erreicht werden. Es kann also durch Diversifikation das Risiko bei gegebener erwarteter Rendite minimiert bzw. die Rendite bei gegebenem Risiko maximiert werden.
3. Strategische vs. taktische Asset Allocation: Zu unterscheiden sind die „strategische“ und die „taktische“ Asset Allocation. In der strategischen Asset Allocation wird die grundsätzliche und langfristige Aufteilung der Kapitalanlagen auf die einzelnen Assetklassen festgelegt. Dabei dienen die zuvor definierten Anlageziele, der Anlagehorizont sowie die Risikotragfähigkeit und die Risikoneigung als begrenzende Parameter. Des Weiteren müssen in Versicherungsunternehmen gesetzliche und aufsichtsrechtliche Beschränkungen (Versicherungsaufsicht) beachtet werden. Nach der Auswahl der Assetklassen erfolgen deren Gewichtung und regionale Aufteilung sowie die Festlegung der durchschnittlichen Laufzeiten der Wertpapiere in den einzelnen Assetklassen. Das Ergebnis der strategischen Asset Allocation ist ein auf die Ziele, den Zeithorizont und die Risikoneigung des Investors ausgerichtetes Portfolio. Die strategische Asset Allocation wird jährlich überprüft und bei Veränderungen der Ziele oder Rahmenbedingungen des Investors angepasst. Die taktische Asset Allocation nutzt aktiv kurzfristige Chancen innerhalb der vorgegebenen strategischen Asset Allocation. Dazu werden bestimmte Märkte oder Papiere über- oder untergewichtet. Die evtl. zeitweilige Abweichung von der strategischen Asset Allocation wird zugunsten der Erhöhung der Gesamtrendite über die Benchmark des Portfolios hinaus in Kauf genommen. In der Regel werden die zulässigen taktischen Abweichungen von der strategischen Asset Allocation im Rahmen von intern definierten Kapitalanlagerichtlinien begrenzt. Die taktische Asset Allocation dient der Bewahrung der Flexibilität im Asset Management.
4. Optimierung der Asset Allocation: In der Praxis gibt es eine Vielzahl von Ansätzen und Verfahren zur Optimierung der Asset Allocation. Sie basieren alle auf den Überlegungen zur Portfoliotheorie von Harry M. Markowitz (effizientes Kapitalanlageportfolio).
Autor(en): Jürgen Meisch