Wenn die Psyche Hilfe braucht

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Dauerhafter Stress im Job erhöht das Risiko für eine psychische Erkrankung. Wie die Studie „Gesundheit in Deutschland“ des Gesundheitsministeriums zeigt, ist die Zahl psychisch bedingter Krankschreibungen und Frühberentungen in den vergangenen Jahren gestiegen. Annähernd jeder Zehnte ist in Deutschland gar von einer Depression betroffen.

Doch Stress im Job trifft nicht alle Arbeitnehmer gleich hart. Eine im Auftrag der Allianz erstellte Umfrage unter 1.000 Arbeitnehmern verrät, dass sich jüngere Arbeitnehmer (18 bis 35 Jahre) als belasteter empfinden als ihre älteren Kollegen (56 bis 65 Jahre). 53 Prozent der Jungen fühlten sich schon einmal durch Stress in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt, gegenüber 46 Prozent der Älteren. Kein Wunder, dass 56 Prozent der Jüngeren darüber nachdenken, ihre Arbeitszeit zu reduzieren oder den Arbeitgeber zu wechseln. Nur 39 Prozent der Älteren überlegen dies.

Entspannung im privaten Umfeld fehlt
Dass jüngere Arbeitnehmer den Stress schlechter verkraften, wundert die Ärztin und Psychotherapeutin Nilufar Heydari nicht. Die Allianz-Expertin erläutert, dass Stress auch Zeichen einer beschleunigten Lebenswelt sei und dies treffe junge Menschen verstärkt. Die sozialen Netzwerke trügen dazu bei, dass Menschen permanent auf Abruf stünden und sich im Privatleben häufig nicht mehr entspannen könnten. Ältere Menschen gestalteten ihre Freizeit gelassener und am Arbeitsplatz würden Routinen und Erfahrung ihnen helfen, Belastungen zu kompensieren.

Damit kein Arbeitnehmer am Arbeitsplatz psychisch erkrankt, könnten die Arbeitgeber sich verstärkt einbringen, meint Heydarin. Nur 26 Prozent der Befragten haben sich ihren Arbeitgebern mit ihren Problemen anvertraut. Chefs könnten etwa mit einer betrieblichen Krankenversicherung (bKV) dazu beitragen, dass ihre Arbeitnehmer gesund bleiben. Unterstützung bei seelischen Belastungen bietet der Tarifbaustein "VorsorgeExtra" der Allianz. Die Versicherung übernimmt unter anderem bei Stress im Beruf sowie bei privaten Problemen einmal pro Jahr die Kosten für ein dreimonatiges telefonisches Coaching durch einen Spezialisten.  Dieses ist für den Mitarbeiter kostenlos und vertraulich.

Case-Manager als Ansprechpartner
Auch die Süddeutsche Krankenversicherung bietet psychisch Belasteten, die unter einer Depression leiden, mit einem Betreuungsprogramm Unterstützung an. Es soll ihnen möglichst schnell helfen, Hilfe zu finden. Denn, "eine frühzeitige Diagnose und zügiger Therapiebeginn sind entscheidend für die Genesung einer psychischen Erkrankung", sagt Benno Schmeing, Vorstandsmitglied des Versicherers.

Die Süddeutsche bietet ihren Vollversicherten ein individuelles Betreuungsprogramm an. Unter dem Motto "Gesund bleiben – gesund werden" können erkrankte oder depressionsgefährdete Versicherte kostenlos einen praxiserfahrenen Case-Manager kontaktieren, der ihnen als fester Ansprechpartner zur Verfügung steht. Dieser hilft etwa auf der Suche nach geeigneten Therapeuten, koordiniert alle medizinischen therapeutischen Maßnahmen und entwickelt mit den Betroffenen eine adäquate  Bewältigungsstrategie. Zudem soll er Impulse setzen, damit Erkrankte sich mit ihrer Krankheit auseinandersetzen und ein soziales Netzwerk knüpfen.

 

 

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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