Nachdem die Allianz-Gruppe schon 2015 angekündigt hatte, nicht mehr in Unternehmen zu investieren, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes mit Kohle erwirtschaften, droht nun auch ein Investmentstop für die Ölindustrie. Andreas Lindner, Chefanleger der Allianz Lebens- und Krankenversicherung, sagte gegenüber dem Wirtschaftsmagazin "Capital", dass die internen Diskussionen aber noch nicht abgeschlossen seien.
Die Allianz Investment Management, die das Geld für die Versicherungstöchter der Gruppe anlegt, gehört laut Unternehmensangaben mit einem Anlagevolumen von rund 300 Milliarden Euro zu den größten Investoren Deutschlands.
Erste Konsequenzen angekündigt
Den Ausstieg aus den Kohleinvestments hatte die Gruppe bereits im Mai 2018 klar umrissen (Abschied vom Kohle-Investment). Danach will der Konzern sein Engagement in entsprechende Unternehmen bis 2040 auf null herunterfahren. Auch Branchenexperten sehen angesichts des Klimawandels für Versicherer starke Argumente, auch aus Ölinvestments auszusteigen, teilt die Allianz mit.
Chefanleger Lindner kündigte darüber hinaus an, die Allianz werde bald erste Konsequenzen aus ihren Bemühungen ziehen, nachhaltiger zu investieren: "Wir haben im Februar Gespräche mit 22 Unternehmen begonnen, bei denen die Nachhaltigkeitswerte nicht unseren Erwartungen entsprechen." Drei hätten sich bislang einem Dialog verweigert. "Jetzt sind wir kurz davor, abzubrechen und die Papiere zu verkaufen." Um welche Unternehmen es sich handelt, sagte Lindner nicht.
Autor(en): Angelika Breinich-Schilly