Wohngebäudeversicherer wollen künftig eine vertragliche Handwerkerbindung nach dem Vorbild der Werkstattbindung in der Kfz-Versicherung einführen. "Wir denken derzeit darüber nach, in unser neues, modular aufgebautes Sachversicherungsangebote, eine solche Dienstleisterbindung einzubauen", so Volker Maiwald von der Versicherungskammer Bayern. Das große Vorbild der Wohngebäudeversicherer ist hier die sehr erfolgreiche Werkstattbindung in der Kaskoversicherung. Für Kunden, die eine Werkstattbindung akzeptieren, gibt es Prämiennachlässe von bis zu 20 Prozent.
Ob das auch in der Wohngebäudeversicherung möglich ist, darf aber stark bezweifelt werden. Denn diese Versicherungssparte bleibt weiterhin das große Sorgenkind der Branche. So dürfte die kombinierte Schadenkostenquote 2013 bei rund 129 Prozent liegen, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) prognostiziert.
Klimawandel und Renovierungsstau machen den Versicheren zu schaffen
Die Wohngebäudeversicherer leiden zum einen unter dem Klimawandel. So steigt nicht nur die Frequenz der Ereignisse, sondern auch der versicherte Schadenaufwand. Zum anderen kämpfen sie gegen einen Renovierungsstau: Von den rund 18 Millionen Wohngebäuden sind die meisten älter als 20 Jahre. Die Folge sind Rohrbrüche durch Verschleiß und Frost, die als Leitungswasserschäden mittlerweile rund 50 Prozent des Gesamtschadens in der Wohngebäudeversicherung ausmachen.
Qualifizierte Dienstleister, die auch für eine "vertragliche Handwerkbindung" genutzt werden können, sind längst integraler Bestandteil der Schadenregulierung der Versicherer. So berichtete Peter Philipp, Schadenexperte der SV Sparkassen Versicherung und stellvertretende Vorsitzender der Kommission Sach-Schaden im GDV wie erfolgreich Handwerker durch einen Notfallplan bei einem großen Hagelschaden Mitte diesen Jahres eingesetzt wurden. Der Schadendurchschnitt habe sich dadurch im Vergleich zur früheren Hagelschäden von 13.000 Euro auf die Hälfte reduziert.
Versicherer können als Großkunden bei Handwerkern und Dienstleistern Preisvorteile durchsetzen, um die Schäden günstiger abzuwickeln. Noch dominiert bei den Kunden die selbst gesteuerte Auswahl der Schadenregulierung. 36 Prozent der Kunden, so eine aktuelle Umfrage des Kölner Marktforschungsinstituts Yougov, haben ihre Werkstatt selbst gewählt und 28 Prozent einen Handwerker ihrer Wahl beauftragt. Erfolgreich wurden Werkstätten erst in sechs Prozent der Regulierungen und Handwerker erst in vier Prozent empfohlen.
Die direkte Empfehlung von Dienstleistern sollte die Branche forcieren. "Das wird von den Kunden als Vorteil empfunden", hat Marktforscher Oliver Gaedeke, Yougov-Vorstand festgestellt. Der Kunde müsse sich um nichts mehr kümmern und auch finanziell nicht in Vorlage treten.
Bildquelle: © Thorben Wengert/
Ob das auch in der Wohngebäudeversicherung möglich ist, darf aber stark bezweifelt werden. Denn diese Versicherungssparte bleibt weiterhin das große Sorgenkind der Branche. So dürfte die kombinierte Schadenkostenquote 2013 bei rund 129 Prozent liegen, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) prognostiziert.
Klimawandel und Renovierungsstau machen den Versicheren zu schaffen
Die Wohngebäudeversicherer leiden zum einen unter dem Klimawandel. So steigt nicht nur die Frequenz der Ereignisse, sondern auch der versicherte Schadenaufwand. Zum anderen kämpfen sie gegen einen Renovierungsstau: Von den rund 18 Millionen Wohngebäuden sind die meisten älter als 20 Jahre. Die Folge sind Rohrbrüche durch Verschleiß und Frost, die als Leitungswasserschäden mittlerweile rund 50 Prozent des Gesamtschadens in der Wohngebäudeversicherung ausmachen.
Qualifizierte Dienstleister, die auch für eine "vertragliche Handwerkbindung" genutzt werden können, sind längst integraler Bestandteil der Schadenregulierung der Versicherer. So berichtete Peter Philipp, Schadenexperte der SV Sparkassen Versicherung und stellvertretende Vorsitzender der Kommission Sach-Schaden im GDV wie erfolgreich Handwerker durch einen Notfallplan bei einem großen Hagelschaden Mitte diesen Jahres eingesetzt wurden. Der Schadendurchschnitt habe sich dadurch im Vergleich zur früheren Hagelschäden von 13.000 Euro auf die Hälfte reduziert.
Versicherer können als Großkunden bei Handwerkern und Dienstleistern Preisvorteile durchsetzen, um die Schäden günstiger abzuwickeln. Noch dominiert bei den Kunden die selbst gesteuerte Auswahl der Schadenregulierung. 36 Prozent der Kunden, so eine aktuelle Umfrage des Kölner Marktforschungsinstituts Yougov, haben ihre Werkstatt selbst gewählt und 28 Prozent einen Handwerker ihrer Wahl beauftragt. Erfolgreich wurden Werkstätten erst in sechs Prozent der Regulierungen und Handwerker erst in vier Prozent empfohlen.
Die direkte Empfehlung von Dienstleistern sollte die Branche forcieren. "Das wird von den Kunden als Vorteil empfunden", hat Marktforscher Oliver Gaedeke, Yougov-Vorstand festgestellt. Der Kunde müsse sich um nichts mehr kümmern und auch finanziell nicht in Vorlage treten.
Bildquelle: © Thorben Wengert/
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek