Die Unwetter "Paul" und "Rasmund" haben zwischen Ende Juni und Anfang Juli Schäden von über einer halben Milliarde Euro verursacht, so eine vorläufige Schadenschätzung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Die Entschädigungsleistungen für Versicherte von rund 600 Millionen Euro fallen zur Hälfte für beschädigte Häuser, Hausrat, Gewerbe- und Industriegebetriebe an, die andere Hälfte für kaskoversicherte Autos.
Nur 40 Prozent haben Naturgefahrenversicherung abgeschlossen
In die Schadenbilanz flossen die Schäden mehrerer Unwetter zwischen dem 20. Juni und 2. Juli ein - allen voran die Tiefdruckgebiete "Paul" und "Rasmund". "Paul" wütete vor allem in Hamburg, Berlin, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. "Rasmunds" starker Regen fiel in den letzten beiden Junitagen auf weite Teile von Berlin und Brandenburg. Zum Teil fielen innerhalb von 24 Stunden über 200 Liter Regen auf einen Quadratmeter. Im Vergleich: Deutschlandweit sind es im Schnitt für ein ganzes Jahr knapp 800 Liter pro Quadratmeter.
"Extreme Wetterlagen mit Sturm, Hagel und stärksten Regenfällen sind auch in Deutschland nichts Ungewöhnliches", sagt Bernhard Gause, Mitglied der Geschäftsführung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Sie könnten jederzeit in jedem Landstrich auftreten und hohe Schäden anrichten. Vielen Betroffenen werde erst danach bewusst, dass sie gegen Sturzfluten nicht versichert seien. Denn grundsätzlich gelte: Überschwemmungsschäden an Häusern und Hausrat können nur von der Versicherung ersetzt werden, wenn der Zusatzbaustein der erweiterten Naturgefahrenversicherung abgeschlossen wurde. Bundesweit haben diesen bislang nur rund 40 Prozent der Hausbesitzer.
Quelle: GDV
Autor(en): Versicherungsmagazin.de