Mindestlohn, Umweltauflagen, Nachhaltigkeit – Unternehmen werden zunehmend mit moralischen Erwartungen der Gesellschaft konfrontiert und stehen vor der Herausforderung, diese unter den harten Wettbewerbsbedingungen einer globalisierten Welt zu erfüllen.
Themen wie Corporate Governance und CSR haben in der Öffentlichkeit Hochkonjunktur. Dennoch fällt es vielen Firmen noch schwer, das Management ethischer Chancen und Risiken in ihren klassischen Führungsstrukturen abzubilden, sagt Christian Schiel im Interview mit dem Wissensportal Springer für Professionals: „Weder interne Kontrollsysteme, noch Compliance- oder Risikomanagementsysteme sind diesbezüglich entscheidend weiterentwickelt worden.“
Nichts läuft ohne gesellschaftliche Akzeptanz
In seinem gerade bei Springer Gabler erschienenen Fachbuch Management moralischer Risiken in Unternehmen erklärt der Experte, warum Gewinn und Moral sich nicht grundsätzlich widersprechen. Vielmehr müssten Manager ihre Kompatibilität organisieren – im eigenen Interesse: „Der zukünftige Erfolg von Unternehmen hängt heute mehr denn je davon ab, ob ihr Geschäftsmodell gesellschaftliche Akzeptanz findet.
Falscher Weg: PR-Aktionen, um die Reputation zu retten
Um wirklich wertschaffend zu sein, muss ein moralisches Risikomanagement aber integraler Bestandteil des Kerngeschäfts sein, so Schiel weiter. Reine Kommunikationsstrategien zum „Greenwashing“ seien nicht geeignet, um moralische Spannungsfelder nachhaltig zu bewältigen: „Es geht also nicht primär um PR-Aktionen zur Steigerung oder Rettung der Reputation, sondern darum, betriebliche Prozesse und Strukturen so zu gestalten, dass Regeln und gegebene Versprechen eingehalten werden können ohne zugleich Wettbewerbsnachteile zu erleiden.“
Genau dies falle Unternehmen in der Praxis noch schwer. Häufig würden neue Stabsfunktionen für Philanthropie und Nachhaltigkeit geschaffen, die losgelöst vom Kerngeschäft agieren. Stattdessen sollten Unternehmen ihre klassischen Risiko Governance-Funktionen – insbesondere Risikomanagement, Compliance, Interne Revision und Internes Kontrollsystem – für diese Aufgabe sensibilisieren und mit geeigneten Methoden befähigen.
Text- und Bildquelle: © Springer Gabler
Christian Schiel
Management moralischer Risiken in Unternehmen
Mit moderner Risiko Governance Vertrauen schaffen und Wettbewerbsvorteile sichern
Softcover 39,99 Euro
ISBN 978-3-642-41380-3
Themen wie Corporate Governance und CSR haben in der Öffentlichkeit Hochkonjunktur. Dennoch fällt es vielen Firmen noch schwer, das Management ethischer Chancen und Risiken in ihren klassischen Führungsstrukturen abzubilden, sagt Christian Schiel im Interview mit dem Wissensportal Springer für Professionals: „Weder interne Kontrollsysteme, noch Compliance- oder Risikomanagementsysteme sind diesbezüglich entscheidend weiterentwickelt worden.“
Nichts läuft ohne gesellschaftliche Akzeptanz
In seinem gerade bei Springer Gabler erschienenen Fachbuch Management moralischer Risiken in Unternehmen erklärt der Experte, warum Gewinn und Moral sich nicht grundsätzlich widersprechen. Vielmehr müssten Manager ihre Kompatibilität organisieren – im eigenen Interesse: „Der zukünftige Erfolg von Unternehmen hängt heute mehr denn je davon ab, ob ihr Geschäftsmodell gesellschaftliche Akzeptanz findet.
Falscher Weg: PR-Aktionen, um die Reputation zu retten
Um wirklich wertschaffend zu sein, muss ein moralisches Risikomanagement aber integraler Bestandteil des Kerngeschäfts sein, so Schiel weiter. Reine Kommunikationsstrategien zum „Greenwashing“ seien nicht geeignet, um moralische Spannungsfelder nachhaltig zu bewältigen: „Es geht also nicht primär um PR-Aktionen zur Steigerung oder Rettung der Reputation, sondern darum, betriebliche Prozesse und Strukturen so zu gestalten, dass Regeln und gegebene Versprechen eingehalten werden können ohne zugleich Wettbewerbsnachteile zu erleiden.“
Genau dies falle Unternehmen in der Praxis noch schwer. Häufig würden neue Stabsfunktionen für Philanthropie und Nachhaltigkeit geschaffen, die losgelöst vom Kerngeschäft agieren. Stattdessen sollten Unternehmen ihre klassischen Risiko Governance-Funktionen – insbesondere Risikomanagement, Compliance, Interne Revision und Internes Kontrollsystem – für diese Aufgabe sensibilisieren und mit geeigneten Methoden befähigen.
Text- und Bildquelle: © Springer Gabler
Christian Schiel
Management moralischer Risiken in Unternehmen
Mit moderner Risiko Governance Vertrauen schaffen und Wettbewerbsvorteile sichern
Softcover 39,99 Euro
ISBN 978-3-642-41380-3
Autor(en): versicherungsmagazin.de