Bestandsumdeckung als Geschäftstreiber

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Umdeckungen von Versicherungsbeständen sind für Makler und Versicherer mit manuellem Aufwand verbunden. Bei der Bestandsoptimierung kann eine KI-unterstütze Lösung Versicherungsmakler einen Wettbewerbsvorteil liefern, wie auf der DKM zu sehen war. 

Dass der manuelle Aufwand in der Umdeckung von Versicherungspolicen erheblich reduziert werden kann, zeigten auf der DKM Sebastian Gehring und Louis Friedrich von der Beratungsgesellschaft Convista Consulting AG. Das Problem, das gleichzeitig Potential ist, ist schnell umrissen: Schätzungen zufolge werden rund 40 % der gesamten Versicherungsbestände und Betriebe in den kommenden Jahren altersbedingt übergeben. Laut einer Strukturanalyse des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute e. V. (BVK) sind mehr als ein Drittel der Versicherungsvermittler über 55 Jahre alt. 

Wenn die Police im Aktenschrank liegt

Und diese langgedienten Vermittler haben im Laufe ihrer Unternehmensgeschichte umfangreiche Bestände mit einer Vielzahl von Kunden aufgebaut. Die Bestandsdaten liegen dabei manchmal nur rein physisch als Papierausdruck im Aktenschrank oder digital häufig in verschiedenen Formaten vor, zum Beispiel als PDF, *.xlsx., GDV- oder BiPRO-Datensätze. Im Falle einer Umdeckung bedeutet das für Makler und Versicherer hohen manuellen Aufwand. Papierpolicen müssen digitalisiert und eine ausreichende Datenqualität sichergestellt werden.

Die Anzahl der Daten sei am Ende aber gar nicht das Entscheidende. “Die Zusammensetzung ist viel wichtiger”, sagte Louis Friedrich, Data Scientist bei Convista. “Die Daten sollten möglichst heterogen und ein Abbild der täglichen Arbeit sein”. Mithilfe der “Portfoliotransfer Plattform mit KI-Komponente” können, so der Anspruch der Berater, Daten automatisiert importiert werden, um sie dann für die eigentliche Überführung in das Bestandsführungssystem des Versicherers vorzubereiten. Diese Importoption sei vor allem für Makler geeignet, die noch weitgehend mit Papierpolicen arbeiteten, aber dennoch langsam in die digitale Welt übersetzen wollten. 

Überschaubare Investitionssumme

In der Praxis durchläuft die KI alle Dokumente und erfasst die Stammdaten: Vorname, Nachname, Geburtsdatum und schreibt diese in Beziehung zu weiteren Attributen in eine Datenbank. Ist der Einleseprozess abgeschlossen, untersucht der Programmcode die ausgelesenen Stammdaten und verbindet sie mit den im System bereits vorhandenen Kundendatensätzen. Diese Methodik komme besonders dann zum Einsatz, wenn im Rahmen einer Umdeckung der gesamte Datenbestand (Kundendaten und Dokumente) aus einem Maklerverwaltungsprogramm extrahiert und zur Nutzung wieder in ein Bestandsführungssystem importiert werden soll, erklärte Sebastian Gehring, Product Owner KI bei Convista. 

Lohnende Investition in eine serviceorientierte Maklerbindung

Mit der KI-gestützten “Portfoliotransfer-Plattform” könnten aufkaufende Versicherer, Assekuradeure oder Maklerpools die Datenerfassung sowie die Bestandsanalyse automatisieren und Vertragsdaten in wenigen Schritten in die Bestandsführungssoftware übertragen. “Insgesamt zeigt sich, dass der KI-gestützte Portfoliotransfer einen bedeutenden Beitrag zur Vereinfachung bei der Umdeckung von Beständen leistet und den anstehenden Generationswechsel im deutschen Versicherungsgeschäft unterstützt”, so Berater Gehring. Zudem sei die Investitionssumme überschaubar und für Versicherer, Maklerunternehmen und Assekuradeure jeder Größe eine lohnende Investition in eine serviceorientierte Maklerbindung.

Autor(en): Umar Choudhry

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