Sparen ist schwer. Meist bleibt am Ende des Geldes noch ein Teil des Monats übrig. Dabei ist Zeit in Verbindung mit einer gesunden Verzinsung der ultimative Weg, um das Geld für sich arbeiten zu lassen. Davon ist jedenfalls Michael Thaler überzeugt. Er ist Vorstand der Top Vermögen AG in München.
Bei 600.000 Euro Kapital und einer guten Anlage sollten netto 2.000 Euro im Monat übrig bleiben, glaubt er. Für viele ein gutes Polster, um den Monat ohne große Einschränkungen zu meistern. Dabei bleibt das Kapital für ewig unangetastet.
Schwierig, aber mit Disziplin machbar
Wer heute mit einem Kapital von null Euro starte und 25 Jahre sparen könne, bei dem würden 1.175 Euro monatlich reichen, um bei vier Prozent Nettorendite nach der Sparphase ein Kapital von 600.000 Euro anzusparen. Dies sei sicher viel Geld, aber mit viel Disziplin, für manchen doch machbar.
Vier Prozent Nettorendite, sprich rund 5,35 Prozent Rendite vor Steuern, fielen natürlich nicht einfach vom Himmel. Andererseits hätten Aktien in gesunden Volkswirtschaften, wie den USA, in der Vergangenheit über Zeiträume von zehn Jahren so gut wie immer die geforderte Rendite übertroffen.
Der Teufel liegt bekanntlich im Detail
Eine Auswahl an Einzelaktien böten grundsätzlich ein höheres Renditepotenzial. Aber auch hier liege der Teufel im Detail. Denn wer kaufe gerne eine Aktie, die gerade 20 Prozent günstiger verramscht werde, als noch die Woche davor. Dies erfordere wieder einmal: Disziplin.
Es sei auch in der Regel deutlich lukrativer, Aktien zu halten, von denen man so gut wie nichts lese. Aktien in den Medien hätten entweder richtige Probleme, über die es zu berichten gelte, oder würden gerade euphorisch gefeiert, was den Einstieg recht teuer mache.
Lässt den Käufer erst einmal im Minus starten
Oder ist es sinnvoller, in die eigene Immobilie zu sparen, fragt sich der Vermögensexperte? Bei der eigenen Immobilie handele es sich jedoch um eine Verbindung aus Investition und Konsum. Man zahle sich quasi selbst die Miete, wenn der Bankkredit endlich abbezahlt sei. Beim Kauf sei ein ordentlicher Aufschlag zum Beispiel an Grunderwerbssteuer oder Notarkosten nötig, der den Käufer beim Sparen erst einmal im Minus starten lasse.
Während der Laufzeit fielen zudem Instandhaltungsmaßnahmen an. Der Zinsesszinseffekt falle weg. Fakt sei auch, dass man von der selbst genutzten Immobilie nicht abbeißen könne. Eine Rentenzahlung von 2.000 Euro monatlich sei damit schwerlich zu erzielen.
Das Fazit von Thaler: Wer beides stemmen könne, dessen Rente werde wohl bombensicher. Wer sich für eine der beiden Varianten entscheiden müsse, der oder die sollte in sich hineinhören, wo die Prioritäten lägen. Die größere Sicherheit liege aber derzeit beim Depot.
Autor(en): Michael Thaler, Vorstand der Top Vermögen AG, München