Die Versicherungswirtschaft in Zahlen, Zahlen und nochmal Zahlen. Das bietet das Statistische Taschenbuch des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Nun liegen die aktuellen Zahlen zur und über die Branche vor und zwar im "Statistischen Taschenbuch 2019". Wir werfen einen kurzen Blick in dieses.
Mit dem Statistischen Taschenbuch der Versicherungswirtschaft liefert der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) seit vielen Jahren umfangreiche Daten zur Entwicklung des Wirtschaftszweigs und seines wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeldes. Nun ist das Taschebuch 2019 erschienen.
Folgende Themen finden Sie in dem Statistischen Taschenbuch:
- Versicherungswirtschaft insgesamt
- Lebensversicherung
- Private Krankenversicherung
- Schaden- und Unfallversicherung
- Rückversicherung
- Gesamtwirtschaftliche Daten
- Sozialstatistische Daten
- Internationale Vergleichszahlen
Einige Details: So beliefen sich laut dem aktuellen Taschenbuch die Beitragseinnahmen im Jahr 2018 in der Erstversicherung erstmals auf mehr als 200 Milliarden Euro. Das Beitragswachstum von gut zwei Prozent war insbesondere auf den Prämienanstieg in der Schaden-/Unfallversicherung (+3,4% auf 70,7 Milliarden Euro) sowie in der Lebensversicherung zurückzuführen (+1,5% auf rund 92 Milliarden Euro).
Auffallend ist nach Ansicht des GDV der deutliche Leistungsanstieg in der Schaden-/Unfallversicherung um 4,7 Prozent auf rund 52,5 Milliarden Euro. Hier schlugen vor allem höhere Leistungen für die Regulierung von Unwetter- und anderen Naturgefahren-Schäden zu Buche. In der verbundenen Wohngebäudeversicherung beispielsweise stiegen die Versicherungsleistungen 2018 um 14,6 Prozent auf fast sechs Milliarden Euro.
Einige weitere Beispiele aus dem Statistischen Taschebuch des GDV:
Die Anzahl der Versicherungsunternehmen in Deutschland belief sich im Jahr 1995 auf 495, im Jahr 2010 waren es noch 399 und in den Jahren 2016 und 2017 nur noch 368 Unternehmen.
Und wie hat sich der Bestand an Versicherungsverträgen in den einzelnen Sparten seit 1980 verändert? Gab es 1980 noch 232 Millionen Verträge bei den Erstversicherungen, lagen sie 2011 schon bei stolzen 421 Millionen. In den kommenden Jahren stiegen die Vertragszahlen eher langsam. So lagen sie 2017 bei etwas mehr als 434 Millionen und 2018 bei nahezu 438 Millionen.
In der Lebensversicherungssparte entwickelten sich die Zahlen seit 1980 eher langsam, seit 2009 gehen die Zahlen kontinuierlich nach unten. Das heißt im Detail: Gab es 2007 noch 97,2 Millionen Verträge - der Höchsstand seit 1980 - reduzierte sich ihre Zahl im Jahr 2015 auf nur noch 91 Millionen, 2018 lag die Anzahl der LV-Verträge schon unter 90 Millionen, genauer geagt bei 87,2 Millionen.
Interessant auch die Zahlen zu den Beschäftigten in der Versicherungswirtschaft, vor allem was den Außendienst anbelangt. Waren zum Beispiel 1993 noch rund 56.800 Menschen im Außendienst tätig, zehn Jahre später - also 2003 - waren nur noch 51.000 im Außendienst beschäftigt. Und wie sehen die Zahlen für 2017 und 2018 aus? 2017 wurden nur 34.200 Außendienstler gezählt, 2018 noch 32.300.
Etwas anders sieht es bei den Auszubildenden aus, in diesem Sektor schwanken die Zahlen etwas. Konnte im Jahr 1992 ein Höchststand bei den Azubi-Zahlen verzeichnet werden (17.400), brach die Zahl nur wenige Jahre später kräftig ein (1996: 12.200). Danach stieg die Zahl der Auszubildenden in der Versicherungswirtschaft wieder erfreulich an, so lag sie zum Beispiel 2002 bei 16.100 Personen. Weitaus schlechter sehen die Zahlen für 2017 (11.100) und 2018 (10.700) aus.
Das Statistische Taschenbuch trifft aber auch Aussagen über den Bestand an Zusatzversicherungen in der Lebensversicherung. Die diesbezüglichen Tabellen zeigen, dass sich der Bestand insgesamt seit dem Jahr 2000 stetig nach unten entwickelt. Lagen die Vertragszahlen 2002 noch bei 38, 5 Millionen, waren sie 2012 schon auf 28,5 Millionen Verträge geschrumpft. Und 2018 lag die Zahl dieser Zusatzversicherungen bei nur noch 22,9 Millionen.
Die Zahlen- und Faktensammlung des GDV liefert aber auch wissenswerte Einblicke in die finanzielle Lage der privaten Haushalte in Europa. So lag zum Beispiel das Bruttovermögen (Finanzvermögen) 2017 in Deutschland bei 178,8 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP), in Spanien bei 183,5, in Großbritannien bei enormen 319,1 und in Polen bei schwachen 101,2 Prozent des BIP. Und wie sieht es mit der Verschuldung der jeweiligen Länder aus? In Deutschland lag diese 2017 bei 52,7 Prozent des BIP, in Spanien bei 66,0, in Großbritannien bei 88,5 und in Polen bei 35,4 Prozent.
Was, wann, wo
Druckexemplare können ab Mitte September beim Verlag Versicherungswirtschaft (im Online-Shop oder per Mail an vertrieb@vvw.de) zum Nettopreis von 9,70 Euro plus Mehrwertsteuer und Versandkosten bezogen werden. Ab 20 Exemplaren bietet der Verlag Staffelpreise an. Einzelne Exemplare sind kostenlos beim GDV (volkswirtschaft@gdv.de) erhältlich.
Autor(en): Meris Neininger