Volksfürsorge: Bewusstsein für eigenverantwortliche Vorsorge deutlich gestiegen

"Für die Volksfürsorge Versicherungsgruppe verlief das Geschäftsjahr 2004 wieder sehr erfreulich", unterstrich der Vorstandsvorsitzende Dr. Joachim Lemppenau. "Das Neugeschäft in der Lebensversicherung stieg zweistellig, die stillen Lasten wurden
vollständig abgebaut. Die Kostenquoten gingen weiter zurück. In der
Sachversicherung wurde die Schaden-Kosten-Quote deutlich gesenkt".

"Ab diesem Jahr gibt es eine neue Vorsorgewelt. Kernelement des
Alterseinkünftegesetzes ist der Übergang zur nachgelagerten
Besteuerung der Altersvorsorge", sagte Dr. Joachim Lemppenau. Seiner Auffassung nach sei die neue "Basis-Rente" nur in der Kombination mit Hinterbliebenen- und Berufsunfähigkeitsschutz zu verkaufen. Außerdem könnte der Baustein Stundung der Beiträge bei Arbeitslosigkeit angehängt werden. Als eine wesentliche Folge der Diskussion um das neue System der Altersvorsorge bewertete der Vorstandsvorsitzende das deutlich gestiegene Bewusstsein in die Notwendigkeit der eigenverantwortlichen Vorsorge für das Alter. Die Ergebnisse des Neugeschäfts in der Lebensversicherung belegten dies eindeutig.

Für 2005 erwartet Dr. Lemppenau weitere wesentliche Impulse in der
betrieblichen Altersversorgung (bAV). Dazu beitragen würden u.a. die
neuen vorteilhaften steuerlichen Regelungen sowie die Möglichkeit
zur Übertragung auf einen neuen Arbeitgeber (Portabilität). Auch die
Bereitschaft von Arbeitgebern, vorhandene Versorgungszusagen auf
kapitalgedeckte Systeme umzustellen, nehme zu. Für den Verkauf von
"Riester-Renten" erwartet Dr. Lemppenau in diesem Jahr eine starke
Belebung. In der Sachversicherung werde der Fokus verstärkt auf das
Schadenmanagement gerichtet. Ziel sei es, durch eine noch bessere
Schadensteuerung Spielräume für die Produktoptimierung zu erlangen.
Das neue Senioren-Unfallprodukt "Konzept 50+ Unfallpflege" - seit
Herbst 2004 auf dem Markt - wird auch in 2005 sehr stark nachgefragt.

Volksfürsorge Deutsche Lebensversicherung AG:
Eigenen Angaben zufolge erzielte die Volksfürsorge Deutsche Lebensversicherung mit knapp 450.000 neu eingelösten Verträgen (plus 19,1 Prozent) das höchste Ergebnis ihrer Firmengeschichte. Der laufende Jahresbeitrag für diese Verträge sowie die sonstigen Erhöhungen steigerten sich auf 260,3 Millionen Euro (plus 15,0 Prozent). Die Beitragssumme habe sich um 23,8 Prozent auf
7,3 Milliarden Euro erhöht. Die gesamte Vertriebsleistung (inkl. der Abschlüsse für die AMB Generali Pensionskasse AG) sei in der Beitragssumme um knapp 37 Prozent gestiegen. Besonders gefragt wären fondsgebundene Versicherungen gewesen.

Das gute Neugeschäft habe auch 2004 wieder zu Bestandswachstum geführt. Die gebuchten Bruttobeiträge seien um 2,8 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro gewachsen und seien damit besser als der Branchendurchschnitt mit rd. 1,2 Prozent gewesen. Der
Bestand an Kapitalanlagen sei mit 23,5 Milliarden Euro in etwa auf
Vorjahresniveau geblieben. Trotz des anhaltend niedrigen Zinsumfelds sei eine Nettoverzinsung von 4,30 Prozent erzielt worden (Vj.: 4,39 Prozent). Das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen beliefe sich - wie im Vorjahr - auf mehr als eine Milliarde Euro.

Vollständig abgebaut wurden laut Volksfürsorge in 2004 die stillen Lasten. Insgesamt hätten sich zum Jahresende stille Reserven von 256,8 Millonen Euro ergeben (Vj.: 177,4 Millionen Euro stille Lasten). Gemessen am Bilanzwert der gesamten Kapitalanlagen würden die stillen Reserven 0,9 Prozent betragen (Vj.: -0,8 Prozent). Die stillen Reserven inklusive der zum Nennwert bilanzierten Kapitalanlagen hätten 966,1 Millionen Euor betragen (Vj.: 383,0 Millionen Euro).

Aufgrund des gestiegenen Neugeschäfts sei der Abschlusskostensatz auf einen Wert von 4,8 Prozent der Beitragssumme gesunken (Vj.: 5,1 Prozent). Die Verwaltungskostenquote konnte laut Volksfürsorge in den letzten Jahren regelmäßig gesenkt werden; in 2004 hätte sie sich auf 3,4 Prozent ermäßigt (Vj.: 3,7 Prozent).

Der Rohüberschuss würde 320 Millionen Euro betragen (Vj.: 410 Millonen Euro). Mit diesem Rohüberschuss sei es möglich gewesen, die laufende Überschussbeteiligung für 2005 unverändert bei 4,2 Prozent zu halten. Die Rückstellung für Beitragsrückerstattung wäre mit 2,7 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau geblieben.

Volksfürsorge Deutsche Sachversicherung AG:
Der Geschäftsverlauf der Sachversicherung sei insgesamt
zufriedenstellend gewesen. Das versicherungstechnische Ergebnis in 2004 sei mit 31,6 Millionen Euro deutlich positiv. Das Neugeschäft sei gegenüber dem Vorjahr - bedingt vor allem durch Sanierungsmaßnahmen im Kraftfahrtgeschäft - zurückgegangen. Insgesamt wurden 517.000 Verträge (minus 24,9 Prozent) neu abgeschlossen. Positiv habe sich die Allgemeine Unfallversicherung entwickelt, in der durch die Einführung des neuen Senioren-Unfallproduktes "Konzept 50+ Unfallpflege" im Herbst 2004 eine Steigerung um 22,7 Prozent auf 6,6 Millionen Euro erreicht
werden konnte. Die gebuchten Brutto-Beitragseinnahmen betrugen laut Volksfürsorge 647 Millionen Euro (Vj. 684 Millionen Euro). Der Bestand an Kapitalanlagen hätte - wie im Vorjahr - eine Milliarde Euro betragen.

Die Anzahl der Schäden sei mit 450.000 zum Jahresende 2004
deutlich zurückgegangen. Die Versicherungsleistungen für
Versicherungsfälle des Geschäftsjahres wären um 12,8 Prozent auf 475,1 Millionen Euro gesunken. Die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) sei im letzten Jahr deutlich von 99,6 Prozent auf 91,1 Prozent zurückgegangen. Grund dafür sei eine konsequente Risikopolititk.

Quelle: Volksfürsorge

Autor(en): Susanne Niemann

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