Laut einer aktuellen Umfrage ist weniger als die Hälfte der Versicherungsmakler mit ihrer Tätigkeit zufrieden. Die Digitalisierung im Maklerbüro ist weit verbreitet, aber hat noch ungenutzte Potenziale. Das Erschrecken der Branche über das Lebensversicherungsreformgesetz (LVR) ist noch groß und spiegelt sich beispielsweise in den Diskussionsforen wider. Wenn das vom Bundeskabinett letzte Woche verabschiedete Gesetz den Bundestag unverändert passieren sollte, wird es zu einem massiven Druck in Richtung neuer Vergütungsmodelle kommen, insbesondere zur Vermittlung gegen Honorar oder ähnlicher Modelle, bei denen der Versicherungsvertrag auf den ersten Anschein hin von Abschlusskosten entlastet wird (Kostenausgleichsvereinbarung).
Besonders gravierend ist der Eingriff in die Branche durch die Einführung einer verpflichtenden Offenlegung und Dokumentierung der Abschlussprovision, die allerdings wettbewerbsverzerrend nur für Versicherungsvermittler in § 61 VVG, nicht auch parallel für Versicherungsangestellte in § 6 VVG festgehalten werden soll.
Vertriebsstimmung gesunken
Dies alles hat in der aktuell veröffentlichten Umfrage Asscompact Trends 2014 noch keinen Niederschlag finden können. Dennoch ist die Vertriebsstimmung sichtlich gesunken. Nur noch 47 Prozent der Befragten geben an, „zufrieden“ zu sein, wenngleich 61 Prozent „motiviert“ sind. Zum Vergleich: In dem seit 2007 quartalsweise erhobenen „Stimmungstacho“ war die Stimmung noch nie schlechter, sondern mit bis zu 88 Prozent zufriedenen Teilnehmern durchweg besser.
Ausgewertet wurden für das erste Quartal 2014 insgesamt 474 Fragebögen aus einer im März und April durchgeführten Onlinebefragung. 84 Prozent der Antwortenden waren Versicherungsmakler und 11 Prozent Mehrfachvertreter. 23 Prozent gaben außerdem an, Kapitalanlagevermittler zu sein. Die Befragten weisen mit knapp 51 Jahren ein gehobenes Durchschnittsalter und knapp 23 Jahren eine entsprechend lange Berufserfahrung im Finanzdienstleistungsbereich auf.
Nur jede fünfte Stunde für Neukunden
Das Schwerpunktthema der Quartalsbefragung war die Digitalisierung im Maklerbüro. Immerhin 32,4 Prozent der Arbeitszeit werden laut Befragung für „Administration“ aufgewendet. 20,6 Prozent dagegen gehe in die Neukundenakquise und 41,1 Prozent in die Bestandskundenbetreuung, der Rest sind sonstige Tätigkeiten.
Die Digitalisierung von Arbeitsprozessen ist Alltag im Maklerbüro. Fast zwei Drittel geben an, häufig bis sehr häufig mit solchen Prozessen beschäftigt zu sein. Dabei stechen die Produktvergleiche mit 80 Prozent sowie die Antrags-, Policierungs- und Kundenverwaltungsprozesse mit jeweils um 60 Prozent herum hervor, in denen der Vermittlerbetrieb digitale Unterstützung erlebt. Seltener ist die Digitalisierung dagegen bei Prozessen wie Kundenakquise, Beratung, Kundenbindung und Schadenregulierung.
Fast drei von zehn Maklern ohne Verwaltungsprogramm
Am häufigsten mit 85 Prozent Nennungen sind Vergleichsprogramme im Einsatz, dicht gefolgt von Maklerportalen und Extranets. Beratungssoftware mit 79 Prozent und Maklerverwaltungsprogramme mit sogar nur 71 Prozent fallen deutlich ab.
Vier von fünf Maklern sehen noch längst nicht die Möglichkeiten der Digitalisierung ausgeschöpft. Gleichzeitig sehe sie darin aber eine große Herausforderung für den Vertrieb, aber auch eine Überforderung der Mehrheit der Vermittler. Interessanterweise sieht es nur knapp über ein Drittel als Belastung an, ständig erreichbar zu sein.
Die vollständige Studie umfasst 111 Folien und kann direkt bei der bbg Betriebsberatungs GmbH erworben werden (jelitto@bbg-gruppe.de).
Besonders gravierend ist der Eingriff in die Branche durch die Einführung einer verpflichtenden Offenlegung und Dokumentierung der Abschlussprovision, die allerdings wettbewerbsverzerrend nur für Versicherungsvermittler in § 61 VVG, nicht auch parallel für Versicherungsangestellte in § 6 VVG festgehalten werden soll.
Vertriebsstimmung gesunken
Dies alles hat in der aktuell veröffentlichten Umfrage Asscompact Trends 2014 noch keinen Niederschlag finden können. Dennoch ist die Vertriebsstimmung sichtlich gesunken. Nur noch 47 Prozent der Befragten geben an, „zufrieden“ zu sein, wenngleich 61 Prozent „motiviert“ sind. Zum Vergleich: In dem seit 2007 quartalsweise erhobenen „Stimmungstacho“ war die Stimmung noch nie schlechter, sondern mit bis zu 88 Prozent zufriedenen Teilnehmern durchweg besser.
Ausgewertet wurden für das erste Quartal 2014 insgesamt 474 Fragebögen aus einer im März und April durchgeführten Onlinebefragung. 84 Prozent der Antwortenden waren Versicherungsmakler und 11 Prozent Mehrfachvertreter. 23 Prozent gaben außerdem an, Kapitalanlagevermittler zu sein. Die Befragten weisen mit knapp 51 Jahren ein gehobenes Durchschnittsalter und knapp 23 Jahren eine entsprechend lange Berufserfahrung im Finanzdienstleistungsbereich auf.
Nur jede fünfte Stunde für Neukunden
Das Schwerpunktthema der Quartalsbefragung war die Digitalisierung im Maklerbüro. Immerhin 32,4 Prozent der Arbeitszeit werden laut Befragung für „Administration“ aufgewendet. 20,6 Prozent dagegen gehe in die Neukundenakquise und 41,1 Prozent in die Bestandskundenbetreuung, der Rest sind sonstige Tätigkeiten.
Die Digitalisierung von Arbeitsprozessen ist Alltag im Maklerbüro. Fast zwei Drittel geben an, häufig bis sehr häufig mit solchen Prozessen beschäftigt zu sein. Dabei stechen die Produktvergleiche mit 80 Prozent sowie die Antrags-, Policierungs- und Kundenverwaltungsprozesse mit jeweils um 60 Prozent herum hervor, in denen der Vermittlerbetrieb digitale Unterstützung erlebt. Seltener ist die Digitalisierung dagegen bei Prozessen wie Kundenakquise, Beratung, Kundenbindung und Schadenregulierung.
Fast drei von zehn Maklern ohne Verwaltungsprogramm
Am häufigsten mit 85 Prozent Nennungen sind Vergleichsprogramme im Einsatz, dicht gefolgt von Maklerportalen und Extranets. Beratungssoftware mit 79 Prozent und Maklerverwaltungsprogramme mit sogar nur 71 Prozent fallen deutlich ab.
Vier von fünf Maklern sehen noch längst nicht die Möglichkeiten der Digitalisierung ausgeschöpft. Gleichzeitig sehe sie darin aber eine große Herausforderung für den Vertrieb, aber auch eine Überforderung der Mehrheit der Vermittler. Interessanterweise sieht es nur knapp über ein Drittel als Belastung an, ständig erreichbar zu sein.
Die vollständige Studie umfasst 111 Folien und kann direkt bei der bbg Betriebsberatungs GmbH erworben werden (jelitto@bbg-gruppe.de).
Autor(en): Matthias Beenken