Alle drei Jahre beauftragen der BWV Bildungsverband gemeinsam mit dem AGV einen Branchenvergleich zur betrieblichen Weiterbildung als Sonderauswertung beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Die Ergebnisse liegen nun medial aufbereitet vor
Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass die Versicherer erneut vorbildlich abschneiden. Mehr Mitarbeitende als jemals zuvor haben im vergangenen Jahr mindestens eine Weiterbildungsmaßnahme belegt, genauer gesagt 93 Prozent. Gemessen an der Gesamtwirtschaft hat die Assekuranz fast doppelt so viel investiert und zwar 2032 Euro und folglich eine positive Lernkultur gefördert.
Welcher Weiterbildungsbedarf sich aus den Nachhaltigkeitsanforderungen ergibt
Auch in den diesjährigen Spezialthemen der Umfrage zeigen die Ergebnisse einen Vorsprung der Versicherer gegenüber allen anderen Branchen. Hier wurde danach gefragt, welcher Weiterbildungsbedarf für die Mitarbeitenden sich aus den aktuellen Nachhaltigkeitsanforderungen an die Unternehmen ergibt. Außerdem interessierte, wie sich die Nutzung digitaler Lernformate weiterentwickelt hat.
Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft fördern die Versicherungsunternehmen die berufliche Weiterbildung umfassender: sie bieten Angebote zur Entwicklung aller Kompetenzbereiche an; insbesondere Maßnahmen zur Förderung sozialer und personaler Kompetenzen werden rund doppelt so häufig durchgeführt. Außerdem schließen diese häufiger mit einem formalen Abschluss ab, zum Beispiel werden berufsbegleitende Studiengänge fast dreimal und Aufstiegsfortbildungen wie die Fachwirtqualifikation mehr als ein Viertel so häufig angeboten.
Insgesamt gibt es für Mitarbeitende der Versicherer weniger Hürden aktiv zu werden. Unter anderem ist es förderlich von der Arbeitszeit freigestellt zu werden. In der Versicherungswirtschaft wird dies in besonderem Ausmaß so gehandhabt: 93 Prozent aller Weiterbildungsstunden finden in der bezahlten Arbeitszeit statt.
Mehrheit der Versicherer bietet webbasiertes interaktives Lernen
Ein eindeutiges Ja gibt es auf die Frage, ob das Thema Nachhaltigkeit Weiterbildungen notwendig gemacht hat, so der BWV-Report. Danach trifft dieser Trend auf alle Teilbereiche der Versicherungsunternehmen zu und zwar auf die ökonomische, soziale und ökologische Nachhaltigkeit, mehr als dies in der Gesamtwirtschaft der Fall ist. Zur Nutzung digitalen Lernens lässt sich eine Fortsetzung der bereits vor sechs Jahren begonnenen Entwicklung feststellen. Im Gegensatz zur Gesamtwirtschaft ist es überdurchschnittlich stark verankert. So bietet die Mehrheit der Versicherer webbasiertes interaktives Lernen (90 Prozent) beziehungsweise webbasiertes Selbstlernen (77 Prozent) an. Diese Werte haben sich fast verdoppelt.
Die Sonderauswertung wurde zum vierten Mal umgesetzt. Die aktuelle Umfrage basiert auf den Rückmeldungen von 48 Versicherern, die 91 Prozent der Innendienstmitarbeitenden repräsentieren.
Quelle: BWV
Autor(en): versicherungsmagazin.de