Versicherer punktet mit Solarfonds beim Klimaschutz

Dem nachhaltigen Klimaschutz als einer der größten Herausforderungen unserer Zeit verschreiben sich immer mehr Versicherer. Mit eigenen Umweltberichten der Assekuranzen und so genannten Öko-Rabatten bei den Autoversicherern fing es an und reicht jetzt bis zur Finanzierung umweltschonender Energiegewinnung. Als jüngstes Beispiel engagieren sich neuerdings die an der „kleinen alpinen Schwester" von Desertec mit dem „Solarfonds Garmisch-Partenkirchen 2011".

Klimaschutz und Klimawandel sind Vokabeln, die man in Versicherungskreisen immer häufiger hört. Während sich etwa die Volkswohl Bund Versicherungen in Dortmund an der Initiative „GOGREEN" für weltweite Klimaschutzprojekte beteiligen, in dem sie ihre gesamte Geschäftspost klimaneutral auf den Weg bringen, haben nahezu alle Kfz-Versicherer hierzulande inzwischen einen Öko-Rabatt in ihre Tarifwelt eingebaut, der Autofahrern mit CO2-armen Fahrzeugen belohnt.

Im ganz großen Stil bei Klimaschutz-Initiativen ist der weltweit größte Rückversicherer, die Münchener Rück eingestiegen, als im Juli diesen Jahres das Wüstensonnenprojekt Desertec ins Leben gerufen wurde. Mehr als ein Dutzend führender deutscher Konzerne - darunter Siemens, Münchener Rück, RWE, Eon und Deutsche Bank schlossen sich zu der „Initiative Desertec“ zusammen, über die in zehn Jahren Sonnenstrom aus Afrikas Wüsten nach Europa importiert werden soll.

Höchste Solaranlage Deutschlands
Und während die Konzernmutter Münchener Rück auf wirtschaftlicher und politischer Ebene die Weichen für weltweite Klimaschutzprojekte stellt, hat der Direktversicherer Karstadt Quelle Versicherungen in der Ergo-Gruppe (die wiederum zur Münchener-Rück-Gruppe gehört) auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, ein Zeichen mit der Errichtung der höchsten Solaranlage hierzulande gesetzt.

In 2.900 Meter Höhe auf dem Dach der Zugspitz-Gipfelstation sind Solaranlagen installiert worden, die als wichtiger Baustein zur geplanten Klimaneutralität der Ski-Weltmeisterschaft (Ski-WM) 2011 in Deutschland angesehen werden. Und weil Klimaschutz auch immer etwas mit Geld zu tun hat, schafft der Versicherer gemeinsam mit den regionalen Sparkassen sowie Volksbanken mit dem „Solarfonds Garmisch-Partenkirchen 2011"eine finanzielle Basis.

Das Engagement kommt nicht von ungefähr. Projektpartner des neuen Fonds ist die welivit new energy GmbH, eine Tochter der Karstadt Quelle Versicherungen, die seit 2005 über Erfahrungen im Bereich der Fotovoltaik verfügt. In der Ergo Versicherungsgruppe gelten die KarstadtQuelle Versicherungen nach Aussagen ihres Vorstandsvorsitzenden Peter M. Endres als das Kompetenzzentrum für Konzeption und Realisierung großer Solarprojekte. „Konzernweit sind wir das Unternehmen mit der größten Erfahrung im Bereich Solarenergie.“ Das Investitionsvolumen auf diesem Gebiet beziffert der Direktversicherer mit bisher rund 160 Millionen Euro.

Peter M. Endres brachte nun auf dem Zugspitz-Plateau in prominenter Begleitung von Christian Neureuther und Rosi Mittermaier mit dem „Solarfonds Garmisch-Partenkirchen 2011“ ein ehrgeiziges Öko-Projekt auf den Punkt: Man will durch Strom aus Solaranlagen in der Region größtmögliche Klimaneutralität für die Ski-WM 2011 erreichen. Für das Solarprojekt, bei dem Hochleistungssport, Standortmarketing und Ökologie Hand in Hand gehen, sollen Dachflächen in und um Garmisch-Partenkirchen mit Fotovoltaikanlagen mit einer Leistung von insgesamt rund ein Megawatt Peak (MWp) bestückt werden.

Grüner Strom für Ski-WM
Mit dem zu gewinnenden grünen Strom sollen etwa 300 Durchschnittshaushalte dauerhaft versorgt und über die Laufzeit von zwanzig Jahren rund 11.000 Tonnen CO2 vermieden werden. Die Gesamtinvestition beträgt den Angaben zufolge rund 4 Millionen Euro. Durch eine Beteiligung an dem Solarfonds sollen private Anleger (Einstieg ab 5.000 Euro) von kalkulierbaren Erträgen profitieren, da das Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien die Abnahme des erzeugten Stroms zu gesetzlich festgelegten Preisen garantiert. Als Rendite prognostizieren die Initiatoren etwa 6,1 Prozent pro Jahr.

Autor(en): Ellen Bocquel

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