Das Kölner Analysehaus Infinma Institut für Finanz-Markt-Analyse hat auch 2022 eine Umfrage zur Beitragsstabilität in der Berufsunfähigkeits-Versicherung bei den deutschen Lebensversicherern durchgeführt.
Dabei haben sich die Analysten nach eigener Aussage auf die Frage konzentriert, ob der jeweilige Versicherer in den vergangenen zehn, 15, 20 oder mehr als 20 Jahren auf die Anpassung der Überschussbeteiligung im Bestand der Berufsunfähigkeitsversicherungen (Selbständige Berufsunfähigkeits-Versicherungen sowie Berufsunfähigkeitszusatz-Versicherungen) verzichtet hat. Anknüpfungspunkte der Untersuchung waren der Bonussatz und der Sofortverrechnungssatz, die vom Versicherer im angegebenen Zeitraum nicht geändert worden sein sollten. Im Ergebnis müssen die Zahlprämien für die Kunden entsprechend konstant geblieben sein.
Versicherer haben durchweg solide und auskömmlich kalkuliert
„Die Entwicklung des Risikoergebnisses ist bei den deutschen Lebensversicherern sehr stabil, dementsprechend bleiben auch die BU-Prämien im Bestand konstant“, kommentiert Jörg Schulz, Geschäftsführer der Infinma die Situation. „Unsere Umfrage hat erneut bestätigt, dass die Versicherer durchweg solide und auskömmlich kalkuliert haben und Prämienanpassungen im Bestand bisher die Ausnahme gewesen sind.“
Sein Kollege Marc Glissmann betont: „Mit der Kritik, eine einfache Abfrage bei den Versicherern wäre der Bedeutung des Themas nicht angemessen, können wir gut leben. Im Hinblick auf die Beitragsstabilität haben komplexere Modelle bislang noch nicht nachweisen können, dass sie zu signifikant besseren Ergebnissen führen.“
Kritik an den Versicherern in der Realität erneut nicht bestätigt
Final stellen die Analysten fest, dass sich die Kritik an den Versicherern, sie hätten im großen Stil zum Nachteil der Kunden die Überschüsse gesenkt, in der Realität erneut nicht bestätigt hat.
Die Ergebnisse der Gesellschaften, die an der Umfrage teilgenommen haben, finden Sie hier
Parallel dazu hat Infinma erneut Zusatzinformationen zur Absicherung der Arbeitskraft abgefragt. Demnach sei die Neugeschäftsentwicklung in der SBU durchweg steigend oder zumindest gleichbleibend. Das gelte auch für die Grundfähigkeitsversicherung.
Mittlere Variante in der Regel das mit Abstand erfolgreichste Produkt
Interessant sind nach Ansicht der Analysten auch die Ergebnisse zum Geschäftsanteil verschiedener Absicherungsvarianten. Bietet eine Gesellschaft beispielsweise drei Produkte - wie Gold, Silber und Bronze - an, dann ist in aller Regel die „mittlere Variante“ das mit Abstand erfolgreichste Produkt.
Würden nur zwei Varianten angeboten - beispielsweise Komfort und Premium - dann verteil sich das Neugeschäft bei den meisten Anbietern etwa gleichmäßig auf die beiden Produktlinien. Ein Zusatzbaustein Arbeitsunfähigkeit würde den Antworten zufolge in etwa 20 Prozent bis 35 Prozent der Fälle eingeschlossen.
Wie üblich werden die Gesellschaften, die zusätzliche Fragen zum Biometrie-Geschäft beantwortet haben, von Infinma als „Transparente BU-Versicherer“ ausgezeichnet.
Diese Ergebnisse sind auch hier zu finden.
Quelle: Infinma
Autor(en): versicherungsmagazin.de