Teure Beine richtig versichert

Nach dem Saisonende steht für die Profifußballer die Verlängerung der Sportunfähigkeitsversicherungen an. Die Vereine suchen nach Verstärkung und verhandeln über Ablösesummen und Gehälter. "Aber neben der Verpflichtung neuer Spieler sind noch ein paar weitere vertragliche Abschlüsse erforderlich", gibt Claus Wunderlich, Inhaber des Spezialmaklers "Die Sport Assekuranz" aus Reutlingen, zu bedenken. Bei der Sportunfähigkeitsversicherung ist zu prüfen, ob der bisherige Versicherungsschutz noch ausreichend ist oder entsprechend der sportlichen Karriere angepasst werden muss. Sportunfähigkeitsversicherungen werden in der Regel als Jahresverträge abgeschlossen.

Eine Sportunfähigkeit zerstört die finanzielle Lebensgrundlage jedes Berufssportlers. Der Schutz über die gesetzliche Unfallversicherung, in die der Verein einzahlt, genügt keineswegs als Absicherung. Profis sind zwar gegen Sport-Invalidität bei der Verwaltungsberufsgenossenschaft (VBG) versichert. Aber die Renten, die von der VBG geleistet werden, reichen bei weitem nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Die Vereine zahlen viel Geld dafür an die Verwaltungsberufsgenossenschaft - bis zu 15.600 Euro im Monat pro Spieler. Damit sind Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und Sportinvalidität versichert. Dennoch entsteht im Ernstfall eine große Finanzlücke, denn die gesetzliche Versicherung zahlt bei Invalidität maximal rund 4.700 Euro Monatsrente. Im Schnitt werden in der 1. Bundesliga aber 15.000 Euro brutto verdient.

Eine zusätzliche Sportunfähigkeitsversicherung zahlt, wenn der Fußballprofi durch Unfall oder Krankheit gezwungen ist, seine Karriere aufzugeben. Beim häufigen Marktwert von 250.000 Euro pro Spieler kostet dies den Verein bei "Die Sport Assekuranz Financial & Insurance Broker" aktuell 2.088 Euro Jahresbeitrag pro Fußballprofi, der nicht älter als 26 Jahre ist (ab 26: 2.500 Euro). Die Einzelpolice zur finanziellen Absicherung des Spielers selbst richtet sich nach dem Einkommen und dem Alter. Beim durchschnittlichen Monats-Bruttoeinkommen (nur das Grundgehalt ist versicherbar) von 15.000 Euro in der 1. Fußball-Bundesliga und daraus abgeleitet 900.000 Euro Versicherungssumme würde das einen Spieler im Ater von 16 bis 26 rund 7.290 Euro pro Jahr kosten (ab 27: 9.088 Euro). Policen, die in den letzten beiden Jahren generell preiswerter geworden sind, bieten nur wenige Versicherer an, darunter Hamburg-Mannheimer, CiV, ACE Insurance und Lloyd`s. Darüber hinaus bieten manche Versicherer noch spezielle Krankentagegeld-Policen für Profis an, etwa DKV und Europa (über Makler Wunderlich).

In der zurückliegenden Saison gab es wieder eine Reihe von Verletzungen, die den Zuschauern häufig den Atem stocken ließ. "Nicht immer gelingt es der medizinischen Abteilung, die Sportler wieder fit zu bekommen", erläutert Wunderlich. Daher entwickle der Spezialmakler schon seit mehreren Jahren gemeinsam mit verschiedenen Versicherern Deckungskonzepte für Berufssportler. Derzeit gelten die Sportunfähigkeitsbedingungen PS2006, bei denen der Makler nach eigener Aussage aus verschiedenen Bedingungswerken die optimalen Klauseln ausgewählt und durch weitere wesentliche Punkte ergänzt hat.

"Als Makler haben wir die Pflicht zum Best Advice, das heißt, wir müssen dem Kunden aus den verschiedenen Angeboten das beste auswählen", erklärt Wunderlich. Da in einem Spezialsegment wie der Sportunfähigkeitsversicherung die Zahl der Anbieter begrenzt sei, geht er schon seit Jahren auf die Versicherer zu und konzipiert eigene Lösungen, in die seine Erfahrungen einfließen. Diese Praxis wurde unlängst auch durch eine Auszeichnung innerhalb des Mittelstandprogramms 2007, das sich der Verbreitung von innovativen Lösungen in der deutschen Wirtschaft verschrieben hat, honoriert. Die Sport Assekuranz Financial & Insurance Broker in Reutlingen gehört zu den Hauptpreisträgern dieser Initiative.

Autor(en): Detlef Pohl

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