Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re will in großem Stil Massenrisiken in die Kapitalmärkte abgeben und damit die Gewinne erhöhen sowie stabilisieren. Kapitalanleger sollen nun auch Autoversicherungsbonds kaufen können.
"Schon jetzt werden Spitzenrisiken in die Kapitalmärkte gegeben. Mir geht es um Verbriefungen auch für großvolumiges Massengeschäft wie Auto- oder Lebensversicherungen", sagte Swiss-Re-Chef John Coomber. Eine Projektgruppe arbeite an einem Modell. "Wir werden dann testen, ob die Investoren interessiert sind." Er wollte keinen Zeitplan nennen. Mit seinem Vorhaben folgt Coomber der Praxis von Banken. Sie hätten deutlich stabilere Ergebnisse als die Versicherer, sagte er. US-Lebensversicherer hätten in den Jahren 1980 bis 2003 im Durchschnitt 13,0 Prozent Ertrag auf das eingesetzte Kapital erzielt, dabei aber hohe Schwankungen erlebt. Bei den Schaden- und Unfallversicherern waren es sogar nur 8,5 Prozent, bei ähnlich scharfen Ausschlägen. "Die Banken dagegen haben im Schnitt 15,0 Prozent verdient, und trotz der Bankenkrisen viel geringere Schwankungen erlebt", sagte er.
Seiner Ansicht nach ist die Nutzung von Verbriefungen, so genannter Asset-Backed Securities (ABS), durch die Banken ein entscheidender Faktor für ihre Gewinnstärke. Dabei verkaufen sie ganze Bestände an Hypotheken und anderen Krediten an Investoren. "Allein in den USA sind fast 2.500 Milliarden US-Dollar an ABS im Umlauf", sagte Coomber. "In der Versicherungswirtschaft weltweit sind es gerade mal knapp vier Milliarden US-Dollar", sagte er. Dabei handelt es sich vor allem um Katastrophenbonds. Deren Funktionsweise: Ein Rückversicherer kauft sich Schutz für Großrisiken bei einer für diesen Zweck gegründeten Firma auf Bermuda - etwa für den Fall, dass ein Erdbeben in Tokio oder Los Angeles zu einem Megaschaden führt. Diese Firma gibt Anleihen aus. Das von Anlegern eingezahlte Kapital wird mit niedrigem Risiko angelegt. Kommt es während der Laufzeit des Bonds nicht zu einem Großschaden, streicht der Anleger eine deutlich über dem Marktzins liegende Verzinsung ein. Bei einem Schaden kann er Geld verlieren. Das kann, je nach Bauart des Modells, vom Verlust eines Teils der Zinsen bis zum Totalausfall reichen.
"Anleger nehmen das gerne und haben Appetit auf mehr. Es gibt aber keinen Nachschub", sagte Coomber. Allerdings habe es auch noch keinen Verlust gegeben. "Das wird ein sehr interessanter Moment, wenn der erste Verlust kommt", sagte er. "Ich glaube aber, es handelt sich um erfahrene Anleger, die wissen, worauf sie sich einlassen." Coomber gab zu, dass die Branche schon lange über die Nutzung von Verbriefungen redet - ohne dass es einen Boom gab. Die Banken hätten aber auch Jahre gebraucht, um die Verbriefungen in großem Stil zu entwickeln.
Coomber zeigte sich optimistisch für die Branche. Die Preise blieben hoch: "Dabei spielen die niedrigen Kapitalerträge eine große Rolle." Es gebe keinen Ausgleich für schlechte Ergebnisse im eigentlichen Versicherungsgeschäft. Ein Problem könnte durch die Überversorgung mit Kapital entstehen. "Im Moment gibt es ein Gleichgewicht, wir bewegen uns aber in Richtung Überschusskapital." Allerdings könnten Versicherer, die zu viel Kapital hätten, das an ihre Aktionäre zurückgeben. Langfristig werde es dann aber Preisdruck geben.
"Schon jetzt werden Spitzenrisiken in die Kapitalmärkte gegeben. Mir geht es um Verbriefungen auch für großvolumiges Massengeschäft wie Auto- oder Lebensversicherungen", sagte Swiss-Re-Chef John Coomber. Eine Projektgruppe arbeite an einem Modell. "Wir werden dann testen, ob die Investoren interessiert sind." Er wollte keinen Zeitplan nennen. Mit seinem Vorhaben folgt Coomber der Praxis von Banken. Sie hätten deutlich stabilere Ergebnisse als die Versicherer, sagte er. US-Lebensversicherer hätten in den Jahren 1980 bis 2003 im Durchschnitt 13,0 Prozent Ertrag auf das eingesetzte Kapital erzielt, dabei aber hohe Schwankungen erlebt. Bei den Schaden- und Unfallversicherern waren es sogar nur 8,5 Prozent, bei ähnlich scharfen Ausschlägen. "Die Banken dagegen haben im Schnitt 15,0 Prozent verdient, und trotz der Bankenkrisen viel geringere Schwankungen erlebt", sagte er.
Seiner Ansicht nach ist die Nutzung von Verbriefungen, so genannter Asset-Backed Securities (ABS), durch die Banken ein entscheidender Faktor für ihre Gewinnstärke. Dabei verkaufen sie ganze Bestände an Hypotheken und anderen Krediten an Investoren. "Allein in den USA sind fast 2.500 Milliarden US-Dollar an ABS im Umlauf", sagte Coomber. "In der Versicherungswirtschaft weltweit sind es gerade mal knapp vier Milliarden US-Dollar", sagte er. Dabei handelt es sich vor allem um Katastrophenbonds. Deren Funktionsweise: Ein Rückversicherer kauft sich Schutz für Großrisiken bei einer für diesen Zweck gegründeten Firma auf Bermuda - etwa für den Fall, dass ein Erdbeben in Tokio oder Los Angeles zu einem Megaschaden führt. Diese Firma gibt Anleihen aus. Das von Anlegern eingezahlte Kapital wird mit niedrigem Risiko angelegt. Kommt es während der Laufzeit des Bonds nicht zu einem Großschaden, streicht der Anleger eine deutlich über dem Marktzins liegende Verzinsung ein. Bei einem Schaden kann er Geld verlieren. Das kann, je nach Bauart des Modells, vom Verlust eines Teils der Zinsen bis zum Totalausfall reichen.
"Anleger nehmen das gerne und haben Appetit auf mehr. Es gibt aber keinen Nachschub", sagte Coomber. Allerdings habe es auch noch keinen Verlust gegeben. "Das wird ein sehr interessanter Moment, wenn der erste Verlust kommt", sagte er. "Ich glaube aber, es handelt sich um erfahrene Anleger, die wissen, worauf sie sich einlassen." Coomber gab zu, dass die Branche schon lange über die Nutzung von Verbriefungen redet - ohne dass es einen Boom gab. Die Banken hätten aber auch Jahre gebraucht, um die Verbriefungen in großem Stil zu entwickeln.
Coomber zeigte sich optimistisch für die Branche. Die Preise blieben hoch: "Dabei spielen die niedrigen Kapitalerträge eine große Rolle." Es gebe keinen Ausgleich für schlechte Ergebnisse im eigentlichen Versicherungsgeschäft. Ein Problem könnte durch die Überversorgung mit Kapital entstehen. "Im Moment gibt es ein Gleichgewicht, wir bewegen uns aber in Richtung Überschusskapital." Allerdings könnten Versicherer, die zu viel Kapital hätten, das an ihre Aktionäre zurückgeben. Langfristig werde es dann aber Preisdruck geben.
Autor(en): der Financial Times Deutschland