Studie: Keine Subventionierung der GKV durch PKV

In einer aktuellen Medienkampagne behauptet der Verband der
privaten Krankenversicherung (PKV), dass der Gesundheitsversorgung in Deutschland ohne Privatversicherte viele Milliarden Euro weniger zur Verfügung stünden. "Diese Behauptung, die PKV subventioniere durch höhere Honorare die gesetzliche Krankenversicherung, hält einer genauen Überprüfung nicht stand", sagt Dr. Johannes Leinert vom Wissenschaftlichen Institut der AOK. Dies habe das WIdO in einer aktuellen Studie belegt.

Zwar sei es unbestritten, dass die Privatversicherten vor allem in
der ambulanten ärztlichen Versorgung höhere Arzthonorare zahlen. Auch stellten diese Honorare für etliche Arztpraxen eine wichtige
Einnahmequelle dar. Doch weist WIdO-Geschäftsführer Dr. Klaus Jacobs darauf hin, dass die höheren Vergütungen der Privatversicherten großenteils keineswegs dorthin fließen, wo sie für die Gesundheitsversorgung der Gesamtbevölkerung gebraucht würden: "In Landregionen Ostdeutschlands mit Engpässen in der Hausarztversorgung kommt fast kein Cent aus den angeblichen Subventionen der PKV an. Im Gegenteil: Hier profitieren die wenigen Privatversicherten davon, dass die GKV zusammen mit den Kassenärztlichen Vereinigungen zusätzliche Anstrengungen unternimmt, überhaupt eine ausreichende Versorgung sicherzustellen." Subventioniert werde dagegen vor allem die fachärztliche Überversorgung in bestimmten westdeutschen Regionen. Jacobs hierzu weiter: "Für die betroffenen Ärzte mag dies existenznotwendig sein, nicht aber für die Gesundheitsversorgung der Gesamtbevölkerung."

Die WIdO-Studie "Subventioniert die PKV das Gesundheitswesen?" finden Sie im Internet unter .

Quelle: Wissenschaftliches Institut der AOK

Autor(en): Susanne Niemann

Alle Branche News