Studie: Deutschland fällt bei KI zurück

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Unternehmen in Deutschland sind einer Studie zufolge nur unzureichend auf die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) vorbereitet. Im Vergleich zu anderen Ländern in Europa falle Deutschland sogar zurück, heißt es in einer Studie des Netzwerk-Ausrüsters Cisco. Nur sechs Prozent der befragten Unternehmen seien bestmöglich aufgestellt, ein Prozentpunkt weniger als vor einem Jahr. 29 Prozent seien zumindest gut vorbereitet.

In Europa sei Deutschland sei damit nur noch Mittelmaß, sagte Christian Korff, Mitglied der Geschäftsführung bei Cisco in Deutschland. "Der Rest der Welt überholt uns. Das ist alarmierend." Bezogen auf die Spitzengruppe liege Deutschland in Europa nur noch auf Platz sechs - hinter Großbritannien, Italien, Spanien, der Schweiz und den Niederlanden. Vor einem Jahr hatte die damalige Erhebung Deutschland noch auf Platz drei gesehen. Deutschland werde in Europa durchgereicht, warnte Korff: "Das kann uns nicht zufriedenstellen."

Gute Strategien, schwache Umsetzung

Für die seit 2023 jährlich stattfindende Untersuchung hatte Cisco im August und September weltweit knapp 8.000 IT-Führungskräfte aus Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern befragt, davon rund 300 aus Deutschland. Dabei seien deutliche Unterschiede zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu erkennen, sagte Korff. "Die Studie zeigt eine deutliche Kluft: Viele haben tolle KI-Strategien, setzen sie aber einfach nicht um." 

Zwar hätten 77 Prozent der befragten Betriebe nach eigenen Angaben eine KI-Strategie, doch nur 36 Prozent hätten auch die technische Infrastruktur, um KI wirklich einsetzen zu können. Und nur 40 Prozent hätten auch die dafür erforderlichen Fachkräfte an Bord: "Wir kriegen Bestnoten für Strategie und hängen bei der Umsetzung hinterher."

Dringlichkeit steigt

Dabei hätten die Unternehmen die Dringlichkeit durchaus erkannt: 98 Prozent der Befragten sagten, dass der Einsatz von KI in den vergangenen sechs Monaten dringlicher geworden sei. "Nahezu alle Unternehmen haben erkannt, dass ohne den Einsatz von KI erhebliche Nachteile für ihr Geschäftsmodell entstehen", sagte Korff. "Und alle wissen, dass das schnell gehen muss. Das ist der Druck, vor dem die Unternehmen stehen."

Deutschland müsse aufpassen, hier nicht den Anschluss zu verlieren, warnte Korff. "Wenn die anderen schneller werden, dann reicht es halt nicht, wenn man selber ein bisschen besser wird." Zwar hätten die Unternehmen ihre Investitionen in KI erhöht. "Aber wir sind einfach immer noch nicht da, wo es wirklich sein müsste." 

Vor allem in die technische Infrastruktur müsse nun zügig investiert werden. "Wenn man nicht die Weichen stellt für einen schnellen Ausbau von IT-Infrastruktur, dann hängt man eine Dekade oder anderthalb Dekaden hinterher", so Korff. "Das können wir uns in diesem Bereich nicht leisten."

Deutsche Presse-Agentur (dpa). https://www.dpa.com/de

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Autor(en): dpa

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