Signal Iduna Gruppe gut im Geschäft

In fünfzehn Tagen ist es soweit: Erneut will Reinhold Schulte, Präsident des Verbandes der privaten Krankenversicherung e.V. (PKV), einen neuen Vorschlag zur Reform im Gesundheitswesen in Berlin vorlegen. Mit Angaben über Art und Umfang des Konzepts hielt sich Schulte bedeckt, als er zum Wochenbeginn vor Journalisten die Geschäftsergebnisse 2004 der Signal Iduna Gruppe präsentierte. „Wir haben unseren Marktanteil deutlich ausgebaut“, betonte er als Chef der neuntgrößten Versicherungsgruppe Deutschlands.

Mehr als 10,6 Millionen Kunden und Versicherungsverträge betreut die Signal Iduna Gruppe. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Gruppe ihr Vertriebsergebnis insgesamt zweistellig um 18 Prozent gesteigert. Das Dach des Gleichordnungskonzerns bilden gleichberechtigt die Signal Krankenversicherung aG in Dortmund und die Iduna Vereinigte Lebensversicherung aG Hamburg.

Auf Platz vier im Ranking der hierzulande tätigen Krankenversicherer und einem Marktanteil von knapp acht Prozent verzeichnete die Signal per 31.12.2004 rund 1,96 (Vorjahr 1,83) Milliarden Euro an Beitragseinnahmen und 1,9 (Vorjahr 1,8) Millionen Versicherte. Der Bestand erhöhte sich netto um 130.000 Personen, davon 6.000 Vollversicherte und 124.000 Zusatzversicherte. Mit einem Wachstum von 7,2 Prozent liegt die Signal leicht über dem Branchendurchschnitt, der mit 6,8 Prozent angegeben wird.

Der Konzern-Chef Schulte konnte hin und wieder sein politisches Engagement als PKV-Präsident nicht unterdrücken und ließ anklingen, dass die privaten Krankenversicherer ihr Reformkonzept für das Gesundheitswesen erweitert hätten.

Zur PKV-Mitgliederversammlung am 15. Juni in Berlin soll ein neuer Vorschlag unterbreitet werden, dem sich nach Schultes Vorstellungen vor allem die Mitglieder einer neuen Bundesregierung nach den in Aussicht gestellten Neuwahlen im Herbst nicht verschließen könnten. Ohne konkret werden zu wollen, ließ Schulte durch blicken, dass es durchaus denkbar sei, über Einkommensgrenzen nachzudenken, die eine Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenkasse (GKV) limitierten. Wer mehr verdient, könnte ausgeschlossen bzw. in die PKV verwiesen werden.

Unumstößlich sei jedoch der Grundsatz des friedlichen Nebeneinanders von gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen, so Schulte. Herauszuhören war aber auch, dass Varianten angedacht werden, bei denen bestimmte Segmente ganz aus der GKV ausgeklammert werden und dann in den Bereich der privaten Krankenversicherer verschoben werden könnte.

Was sein ureigenes Tagesgeschäft betrifft, berichtete Schulte, dass die Signal Iduna Gruppe insgesamt ein Wachstum über alle Versicherungssparten von 5,3 Prozent erzielt und gleichzeitig die Verwaltungskosten 6,5 Prozent auf 6,2 Prozent gesenkt hat. Positiv gestartet sei die neu gegründete Signal Iduna Rückversicherungs AG in der Schweiz. Schulte: „Wir haben wichtige Ziele erreicht und konnten unseren Marktanteil deutlich ausbauen.“ Die gesamte Gruppe verbuchte 2004 ein Prämien-Volumen von insgesamt 4,5 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Steuern betrug 40 Millionen Euro.

Bei den Kfz-Versicherern der Signal Iduna Gruppe mit ihren insgesamt 1,13 Millionen Kfz-Versicherungs-Verträgen macht man sich Gedanken wegen neuer Tarife, seit der Marktführer Allianz im September 2004 mit Spezialtarifen für Beamte (Preis-Senkungen in Einzelfällen bis zu 30 Prozent) für frischen wind in der Branche sorgt. Weil aber speziell Autoversicherungen immer noch als probates Einstiegsprodukt bei Kundenanbahnungen gelten, fordert Schulte alle über hundert Autoversicherer hierzulande auf, bei den Bewegungen im Markt mitzuziehen - „mit innovativen Produkten“.

Für die Gruppe insgesamt rechnet man 2005 nach Aussagen des Vorstandsvorsitzenden mit einem Wachstum von 2,4 Prozent. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV geht von ein bis zwei Prozent Wachstum aus.

Autor(en): Ellen Bocquel

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