Towers Watson hat auch in diesem Jahr wieder - für das Geschäftsjahr 2011 - Schätzungen der Vertriebswegeanteile im Neugeschäft mit privaten Krankenversicherungen vorgelegt, unterteilt nach Voll- und Zusatzversicherungen. Basis sind Befragungen und Analyse extern zugänglicher Daten, insgesamt sollen rund 90 Prozent des Marktes dadurch abgedeckt sein.
Ausschließlichkeit liegt weiter vorn
Die Ausschließlichkeit ist danach weiterhin der stärkste Vertriebsweg der PKV. Allerdings musste sie in der Vollversicherung Anteile abgeben und sank von 48,9 Prozent (2010) auf 46,1 Prozent (2011). Im Prinzip haben die unabhängigen Vermittler, unter denen Towers Watson Makler und Mehrfachvertreter mit breiter Marktgrundlage zusammenfasst, diese Marktanteile hinzugewonnen und erreichen nun 42,7 Prozent (Vorjahr: 40,4 Prozent).
In der Zusatzversicherung dagegen gibt es eine gegenläufige Entwicklung, was die Ausschließlichkeit angeht: Sie ist für 40,8 Prozent des Neugeschäfts verantwortlich, 2,4 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor. Allerdings konnten auch hier die unabhängigen Vermittler zulegen, von 30,6 auf 32,2 Prozent.
In der Vollversicherung spielt kein weiterer Vertriebsweg eine wirklich bedeutende Rolle. Gebundene Strukturvertriebe sind für 7,0 Prozent und Banken für 3,6 Prozent verantwortlich. Direktvertrieb findet hier nahezu nicht statt.In der Zusatzversicherung ist der Vertrieb stärker ausdifferenziert. Neben den beiden Hauptvertriebswegen spielt der Direktvertrieb mit 9,8 Prozent eine wichtige Rolle, wenn auch der Anteil leicht gesunken ist. Die Gesetzliche Krankenversicherung steuert 6,6 Prozent, Banken 6,0 Prozent und gebundene Strukturvertriebe 3,6 Prozent neuer Zusatzversicherungen bei.
Neugeschäftsrückgang erwartet
Die Krankenversicherer haben allerdings keine guten Erwartungen für die Zukunft. In der Vollversicherung, die für fast neun von zehn Beitrags-Euro der Branche verantwortlich ist, gehen 80 Prozent der Befragten von einem Rückgang des Neugeschäfts aus. Dabei spielen wohl die Provisionsdeckelung und Verlängerung der Stornohaftungszeit ebenso wie die unklaren Aussichten für die politische Zukunft des zweigliedrigen Krankenversicherungs-Systems eine Rolle. Auch scheinen die Krankenversicherer weit weniger als erwartet vom Wegfall der Dreijahresfrist beim Wechsel höherverdienender Angestellter von der GKV in die PKV profitiert zu haben. Towers Watson schätzt das Neugeschäftswachstum 2011 gegenüber dem Vorjahr auf nur drei Prozent ein.
Besonders deutlich wird der Pessimismus im Vergleich zur Vorjahresbefragung. Dort hatten noch 40 Prozent ein steigendes und 60 Prozent ein gleichbleibendes Neugeschäft mit Vollversicherungen erwartet. Auch wenn bei der Zusatzversicherung erkennbar Potenzial für Neugeschäftssteigerung gesehen wird, kann dies die befürchteten Einbrüche in der Vollversicherung nicht kompensieren.
Nach Angaben von Towers Watson unterscheiden sich die Vertriebswegeanteile nicht signifikant nach Geschlecht der versicherten Personen. Dies sei erstmals abgefragt worden. Durch den Unisex-Schlussverkauf, der sich nun mit dem vorläufigen Scheitern des Gesetzgebungsverfahrens im Bundesrat vergangenen Freitag verlängern dürfte, erwarten die Unternehmensberater offenbar möglicherweise Auswirkungen auch auf den Vertriebswegemix. Es müsse "sich zeigen, welcher Vertriebsweg den Männeranteil unter den Kunden auch über 2013 hinaus halten kann".
Bildquelle: © Uschi Felix/
Ausschließlichkeit liegt weiter vorn
Die Ausschließlichkeit ist danach weiterhin der stärkste Vertriebsweg der PKV. Allerdings musste sie in der Vollversicherung Anteile abgeben und sank von 48,9 Prozent (2010) auf 46,1 Prozent (2011). Im Prinzip haben die unabhängigen Vermittler, unter denen Towers Watson Makler und Mehrfachvertreter mit breiter Marktgrundlage zusammenfasst, diese Marktanteile hinzugewonnen und erreichen nun 42,7 Prozent (Vorjahr: 40,4 Prozent).
In der Zusatzversicherung dagegen gibt es eine gegenläufige Entwicklung, was die Ausschließlichkeit angeht: Sie ist für 40,8 Prozent des Neugeschäfts verantwortlich, 2,4 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor. Allerdings konnten auch hier die unabhängigen Vermittler zulegen, von 30,6 auf 32,2 Prozent.
In der Vollversicherung spielt kein weiterer Vertriebsweg eine wirklich bedeutende Rolle. Gebundene Strukturvertriebe sind für 7,0 Prozent und Banken für 3,6 Prozent verantwortlich. Direktvertrieb findet hier nahezu nicht statt.In der Zusatzversicherung ist der Vertrieb stärker ausdifferenziert. Neben den beiden Hauptvertriebswegen spielt der Direktvertrieb mit 9,8 Prozent eine wichtige Rolle, wenn auch der Anteil leicht gesunken ist. Die Gesetzliche Krankenversicherung steuert 6,6 Prozent, Banken 6,0 Prozent und gebundene Strukturvertriebe 3,6 Prozent neuer Zusatzversicherungen bei.
Neugeschäftsrückgang erwartet
Die Krankenversicherer haben allerdings keine guten Erwartungen für die Zukunft. In der Vollversicherung, die für fast neun von zehn Beitrags-Euro der Branche verantwortlich ist, gehen 80 Prozent der Befragten von einem Rückgang des Neugeschäfts aus. Dabei spielen wohl die Provisionsdeckelung und Verlängerung der Stornohaftungszeit ebenso wie die unklaren Aussichten für die politische Zukunft des zweigliedrigen Krankenversicherungs-Systems eine Rolle. Auch scheinen die Krankenversicherer weit weniger als erwartet vom Wegfall der Dreijahresfrist beim Wechsel höherverdienender Angestellter von der GKV in die PKV profitiert zu haben. Towers Watson schätzt das Neugeschäftswachstum 2011 gegenüber dem Vorjahr auf nur drei Prozent ein.
Besonders deutlich wird der Pessimismus im Vergleich zur Vorjahresbefragung. Dort hatten noch 40 Prozent ein steigendes und 60 Prozent ein gleichbleibendes Neugeschäft mit Vollversicherungen erwartet. Auch wenn bei der Zusatzversicherung erkennbar Potenzial für Neugeschäftssteigerung gesehen wird, kann dies die befürchteten Einbrüche in der Vollversicherung nicht kompensieren.
Nach Angaben von Towers Watson unterscheiden sich die Vertriebswegeanteile nicht signifikant nach Geschlecht der versicherten Personen. Dies sei erstmals abgefragt worden. Durch den Unisex-Schlussverkauf, der sich nun mit dem vorläufigen Scheitern des Gesetzgebungsverfahrens im Bundesrat vergangenen Freitag verlängern dürfte, erwarten die Unternehmensberater offenbar möglicherweise Auswirkungen auch auf den Vertriebswegemix. Es müsse "sich zeigen, welcher Vertriebsweg den Männeranteil unter den Kunden auch über 2013 hinaus halten kann".
Bildquelle: © Uschi Felix/
Autor(en): Matthias Beenken