Knapp jeder dritte Schaden- und Unfallversicherer in Deutschland läuft Gefahr, rote Zahlen zu schreiben. Grund hierfür sind drohende rückläufige Kapitalerträge aus den angelegten vorschüssig gezahlten Jahresprämien. Diese Erträge sind eine wichtige Hilfe, um das schwache operative Ergebnis der Versicherer zu kompensieren, denn das Prämienaufkommen allein reicht in den betroffenen Gesellschaften kaum noch aus, um die Summe der Schaden- und Verwaltungsaufwendungen zu decken. Setzt sich die Niedrigzinsphase an den Kapitalmärkten weiter fort, bleibt vielen Anbietern nur noch die Prämienerhöhung, um ihre Erträge zu steigern. So lauten die Ergebnisse einer aktuellen Studie von , die sich mit den Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die Versicherungswirtschaft befasst.
Laut Untersuchung werden Schadenversicherern in der gegenwärtigen Situation gleich von zwei Seiten bedroht: Einerseits driften im Krisenjahr 2009 die Erträge und die Aufwendungen in der Schaden- und Unfallversicherung auseinander. So rechnet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in diesem Jahr mit einem vergleichsweise mageren Zuwachs der Beitragseinnahmen von 0,2 Prozent. Der Schadenaufwand wird 2009 jedoch voraussichtlich um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen. Andererseits schmälern niedrige Zinsen am Kapitalmarkt den Zusatzgewinn, der bei der Anlage der Prämien abfällt. Dieser Verlust schmerzt vor allem Sachversicherer mit einer kritischen Combined Ratio (CR). Die CR setzt die Aufwendungen für Versicherungsleistungen, -betrieb und -vertrieb zum Prämienaufkommen ins Verhältnis. "Gesellschaften, die über eine schlechte CR von 100 Prozent oder mehr verfügen, bewegen sich immer im Bereich der Verlustschwelle. In dieser Situation entscheidet die Kapitalanlage über den Geschäftserfolg", erklärt Dr. Christian Schareck, Bereichsvorstand Insurance bei Steria Mummert Consulting. "Sollten die Zinsen dauerhaft auf niedrigem Niveau bleiben, gerät die Ertragslage so mancher Sachversicherer in Schieflage."
Um drohenden Verlusten vorzubeugen, bietet sich eine Erhöhung der Prämien an. In den Bereichen Rechtsschutz und Managerhaftung deute sich dieser Schritt bereits an, so die Studie. Das Neugeschäft stehe damit vor einer noch größeren Herausforderung als ohnehin schon, denn die Vertragslaufzeiten in der Sachversicherung sind in der Regel kürzer als in der Lebens- und Krankenversicherung, so dass auf das Neugeschäft ein vergleichsweise hoher Anteil an den gesamten Beitragseinnahmen entfällt. Doch ausgerechnet dieses droht als Rettungsanker auszufallen. So sei zu erwarten, dass die Nachfrage nach Versicherungsschutz 2010 noch einmal deutlich zurückgehen wird, da sich die Wirtschaftskrise dann auf breitere Bevölkerungsschichten ausgewirkt haben könnte.
"Um den Nachfragerückgang nicht zusätzlich zu verstärken, ist ein umsichtiges Nachjustieren des Prämienniveaus zu empfehlen", rät Schareck. Erfreulich aus Sicht der Sachversicherer sei zumindest, dass es im letzten Jahr kaum Großschäden gab, die sich in den Bilanzen negativ niedergeschlagen haben.
Laut Untersuchung werden Schadenversicherern in der gegenwärtigen Situation gleich von zwei Seiten bedroht: Einerseits driften im Krisenjahr 2009 die Erträge und die Aufwendungen in der Schaden- und Unfallversicherung auseinander. So rechnet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in diesem Jahr mit einem vergleichsweise mageren Zuwachs der Beitragseinnahmen von 0,2 Prozent. Der Schadenaufwand wird 2009 jedoch voraussichtlich um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen. Andererseits schmälern niedrige Zinsen am Kapitalmarkt den Zusatzgewinn, der bei der Anlage der Prämien abfällt. Dieser Verlust schmerzt vor allem Sachversicherer mit einer kritischen Combined Ratio (CR). Die CR setzt die Aufwendungen für Versicherungsleistungen, -betrieb und -vertrieb zum Prämienaufkommen ins Verhältnis. "Gesellschaften, die über eine schlechte CR von 100 Prozent oder mehr verfügen, bewegen sich immer im Bereich der Verlustschwelle. In dieser Situation entscheidet die Kapitalanlage über den Geschäftserfolg", erklärt Dr. Christian Schareck, Bereichsvorstand Insurance bei Steria Mummert Consulting. "Sollten die Zinsen dauerhaft auf niedrigem Niveau bleiben, gerät die Ertragslage so mancher Sachversicherer in Schieflage."
Um drohenden Verlusten vorzubeugen, bietet sich eine Erhöhung der Prämien an. In den Bereichen Rechtsschutz und Managerhaftung deute sich dieser Schritt bereits an, so die Studie. Das Neugeschäft stehe damit vor einer noch größeren Herausforderung als ohnehin schon, denn die Vertragslaufzeiten in der Sachversicherung sind in der Regel kürzer als in der Lebens- und Krankenversicherung, so dass auf das Neugeschäft ein vergleichsweise hoher Anteil an den gesamten Beitragseinnahmen entfällt. Doch ausgerechnet dieses droht als Rettungsanker auszufallen. So sei zu erwarten, dass die Nachfrage nach Versicherungsschutz 2010 noch einmal deutlich zurückgehen wird, da sich die Wirtschaftskrise dann auf breitere Bevölkerungsschichten ausgewirkt haben könnte.
"Um den Nachfragerückgang nicht zusätzlich zu verstärken, ist ein umsichtiges Nachjustieren des Prämienniveaus zu empfehlen", rät Schareck. Erfreulich aus Sicht der Sachversicherer sei zumindest, dass es im letzten Jahr kaum Großschäden gab, die sich in den Bilanzen negativ niedergeschlagen haben.
Autor(en): Versicherungsmagazin