Das Orkantief "Sabine" sorgte Anfang Februar 2020 in ganz Deutschland für hohe Sachschäden. Das Bundesland Bayern war besonders betroffen. Drei Wochen nach dem Sturmereignis geht der Konzern Versicherungskammer von einem Gesamtschadenaufwand zwischen 70 und 90 Millionen Euro aus. "Das Orkantief Sabine ist damit eines der großen Unwetterereignisse für die Versicherungskammer", erklärt Christian Krams, Leiter Konzern Schaden für die Unternehmen im Konzern Versicherungskammer und Vorstand bei der Bavaria Direkt.
Sabine tangierte das gesamte Geschäftsgebiet des Konzerns, besonders heftig hat der Orkan in Niederbayern und im Allgäu gewütet. Zudem gab es viele gemeldete Schäden in den Landkreisen Ansbach, Augsburg und Kaiserslautern. Bei den Schäden handelt es sich größten Teils um Gebäudeschäden, wie abgedeckte Dächer oder zerstörte Fassaden.
Immer neue Sturmtiefs
Extremwetterlagen nehmen in den vergangenen Jahren, bedingt durch den Klimawandel, zu und führen immer stärker zu höheren Kosten. "Bereits im Juni 2019 zog der Pfingsthagel Jörn über Bayern und sorgte für das bisher größte Schadenereignis im Konzern Versicherungskammer seit dem Münchner Hagel von 1984", so Krams. Und die Sturmtiefs lassen nicht nach: Seit "Sabine" zogen bereits mehrere Tiefs, wie "Xanthippe", "Yulia" oder "Bianca", über Deutschland.
"Sabine" schonte auch kirchliche und kulturelle Einrichtungen nicht. So beschädigte der Orkan das Dach einer Kirche in Bad Griesbach im Rottal. Ebenso traf es eine über 800 Jahre alte Burganlage in Passau. Vor allem die Turmdächer sind in Mitleidenschaft gezogen worden. Für die Begutachtung der Schäden setzt der Versicherer Drohnen ein. Die Drohnentechnologie ermöglicht mit Hilfe sehr guter Bildaufnahmen eine rasche und umfängliche Schadenerfassung, insbesondere, wenn Gutachter die Dächer und Gebäude nicht ohne weiteres begehen können.
Ein großer Teil der Schäden aus den vergangenen Sturmtiefs wurde online gemeldet. Angesichts der Vielzahl an Eingaben bittet Krams die Versicherten um Verständnis, dass es zu Verzögerungen in der Bearbeitung kommen könne.
Autor(en): Versicherungsmagazin.de