Ein neuer Real-Test der Riester-Rente zeigt:Riester kann sich für die Kunden lohnen. Berechnet auf die Eigenbeiträgekonnten die Kunden für ihr angespartes Riester-Kapital durchschnittlicheBeitragsrenditen von 7,34 Prozent bis 3,22 Prozent erzielen (siehe Tabellen).Die Pionierstudie zeigt, was Riester-Sparer nach zehn Jahren wirklich auf der "hohen Kante" haben.
Damit setzt die Studie des Berliner Instituts für Transparenz in der Altersvorsorge (ITA). einen erfolgreichen Kontrapunkt gegen Veröffentlichungen, wie die des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW; zehn Jahre Riester-Rente: Kein Grund zum Feiern). So greift der ITA-Leiter Mark Ortmann die DIW-Polemik auf,wenn er feststellt: "Riestern ist viel besser als Sparstrumpf". Immerhin waren sämtliche untersuchten Produkte für den Verbraucher über den Betrachtungszeitraum von zehn Jahren einträglicher als eine Investition in den Dax. Gleichzeitig zeigt die Studie aber schlaglichtartig auf, welche Probleme es beim Riestern gibt.
Intransparenter Markt ist gravierendes Problem
So stellten sich dem Test von 43 "eingeladenen" Teilnehmern lediglich sechs Unternehmen der Öffentlichkeit. Bewundernswert ist die Teilnahme des DWS. Immerhin fällt der Betrachtungszeitraum in eine sehr schwere Börsenzeit. Der DWS schnitt daher auch im Vergleich zu den Versicherern am schlechtesten ab. "Auf lange Sicht werden Fondssparpläne aber aufgrund ihres hohen Aktienanteils ihre Stärken aber besser ausspielen können", so Experte Ortmann. Skandalös ist, dass 22 Versicherer dem Test fernblieben. Dazu gehört überraschenderweise die Familienfürsorge, die seit 2004 Teil der Huk-Coburg-Gruppe ist. Auch Öffentliche Versicherer, Sparkassen oder der Direktanbieter Hannoverschewollten sich nicht in die Karten schauen lassen. Diese Intransparenz desMarktes ist nach Einschätzung von Ortmann "ein gravierendes Problem". AllerVoraussicht nach haben sich nur leistungsstarke Anbieter dem Test gestellt. Möglichist daher, dass die Kritik viel zu hoher Kosten bei Riester-Policen für viele Anbieter doch zutrifft. Im Test lagen die Kosten, die die Rendite schmälern,zwischen 9,17 Prozent (Volkswohl Bund) und 1,6 Prozent (DWS). Betrachtet man dann noch die Renditen, die die teilnehmenden Unternehme ohne Zulagen für ihre Kunden erwirtschafteten, dürfte auch diese Studie wieder viel Skepsis amRiester-Sparen hervorrufen. So liegen die reinen Unternehmensleistungen der Versicherer für die Beitragsverzinsung zwischen 3,54 (Debeka) und 2,02(Huk-Coburg) - weit weg also von den Nettoverzinsungen der Kapitalanlagen der Versicherer, die in früheren Zeiten über sechs Prozent lag.
Wenn aber schon die "Top-Versicherer" Renditen erzielen, die gerade einmal etwas über der Inflationliegen, dürfe es bei der schweigenden Mehrheit der Assekuranz dramatisch schlechtere Ergebnisse geben. Experte Ortmann schließt sich daher einer Forderung des Bundes der Versicherten (BdV) an, wenn er den Gesetzgeber auffordert, Kunden künftig statt mit 75 Prozent mit 90 Prozent an den Risikoüberschüssen zu beteiligen. Die Branche lehnt eine solche Forderung bisher energisch ab. Doch sie steht mittlerweile schon im Reform-Paket, das die Bundesregierung für "verbraucherfreundliches Riestern" aufgelegt hat.
Schwächeder ITA-Studie
Eine große Schwäche der ITA-Studie ist, dass sie nur den Spar-Prozess, nicht aber den Entspar-Prozess, also die Rentenauszahlung, betrachtet. Denn das Rentenkapital, das von den Kunden ja nur zu 30 Prozent zulagenunschädlich auf einen Schlag entnommen werden darf, ist und bleibt ein theoretischer Wert. Erst wenn der der erste Riesterkunde seine Auszahlung in Händen hält, wird Riestersparen seine wirkliche Nagelprobe bestehen müssen.
Unternehmen,die eine Teilnahme am Test ablehnten (Teilweise haben Banken dasRiesterprodukt lediglich zertifiziert aber nicht verkauft und konnten sonatürlich keine Daten liefern):
Lebensversicherer: Barmenia, Bayern, DBV, DEVK,Familienfürsorge, MyLife, Hannoversche, HDI-Gerling, Iduna, Inter, Itzehoer,LVM, Mecklenburgische, Neue Leben, Nürnberger, Oeco Capital, ÖffentlicheOldenburg, Provinzial Rheinland, Rheinland, Saarland, Universa, WWK;
Banken:Berliner Volksbank, BHW Bank, Bremische Volksbank, DGZ-DekaBank, Edekabank,Frankfurter Volksbank, Gladbacher Bank, Hamburger Sparkasse, Sparkasse KölnBonn,Sparkasse München, Südwestbank; Fondsgesellschaften: Pioneer Investments,Allianz Global Investors, Allianz Global Investors Kapitalanlagegesellschaft,Hansainvest, Union Investment.
Damit setzt die Studie des Berliner Instituts für Transparenz in der Altersvorsorge (ITA). einen erfolgreichen Kontrapunkt gegen Veröffentlichungen, wie die des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW; zehn Jahre Riester-Rente: Kein Grund zum Feiern). So greift der ITA-Leiter Mark Ortmann die DIW-Polemik auf,wenn er feststellt: "Riestern ist viel besser als Sparstrumpf". Immerhin waren sämtliche untersuchten Produkte für den Verbraucher über den Betrachtungszeitraum von zehn Jahren einträglicher als eine Investition in den Dax. Gleichzeitig zeigt die Studie aber schlaglichtartig auf, welche Probleme es beim Riestern gibt.
Intransparenter Markt ist gravierendes Problem
So stellten sich dem Test von 43 "eingeladenen" Teilnehmern lediglich sechs Unternehmen der Öffentlichkeit. Bewundernswert ist die Teilnahme des DWS. Immerhin fällt der Betrachtungszeitraum in eine sehr schwere Börsenzeit. Der DWS schnitt daher auch im Vergleich zu den Versicherern am schlechtesten ab. "Auf lange Sicht werden Fondssparpläne aber aufgrund ihres hohen Aktienanteils ihre Stärken aber besser ausspielen können", so Experte Ortmann. Skandalös ist, dass 22 Versicherer dem Test fernblieben. Dazu gehört überraschenderweise die Familienfürsorge, die seit 2004 Teil der Huk-Coburg-Gruppe ist. Auch Öffentliche Versicherer, Sparkassen oder der Direktanbieter Hannoverschewollten sich nicht in die Karten schauen lassen. Diese Intransparenz desMarktes ist nach Einschätzung von Ortmann "ein gravierendes Problem". AllerVoraussicht nach haben sich nur leistungsstarke Anbieter dem Test gestellt. Möglichist daher, dass die Kritik viel zu hoher Kosten bei Riester-Policen für viele Anbieter doch zutrifft. Im Test lagen die Kosten, die die Rendite schmälern,zwischen 9,17 Prozent (Volkswohl Bund) und 1,6 Prozent (DWS). Betrachtet man dann noch die Renditen, die die teilnehmenden Unternehme ohne Zulagen für ihre Kunden erwirtschafteten, dürfte auch diese Studie wieder viel Skepsis amRiester-Sparen hervorrufen. So liegen die reinen Unternehmensleistungen der Versicherer für die Beitragsverzinsung zwischen 3,54 (Debeka) und 2,02(Huk-Coburg) - weit weg also von den Nettoverzinsungen der Kapitalanlagen der Versicherer, die in früheren Zeiten über sechs Prozent lag.
Wenn aber schon die "Top-Versicherer" Renditen erzielen, die gerade einmal etwas über der Inflationliegen, dürfe es bei der schweigenden Mehrheit der Assekuranz dramatisch schlechtere Ergebnisse geben. Experte Ortmann schließt sich daher einer Forderung des Bundes der Versicherten (BdV) an, wenn er den Gesetzgeber auffordert, Kunden künftig statt mit 75 Prozent mit 90 Prozent an den Risikoüberschüssen zu beteiligen. Die Branche lehnt eine solche Forderung bisher energisch ab. Doch sie steht mittlerweile schon im Reform-Paket, das die Bundesregierung für "verbraucherfreundliches Riestern" aufgelegt hat.
Schwächeder ITA-Studie
Eine große Schwäche der ITA-Studie ist, dass sie nur den Spar-Prozess, nicht aber den Entspar-Prozess, also die Rentenauszahlung, betrachtet. Denn das Rentenkapital, das von den Kunden ja nur zu 30 Prozent zulagenunschädlich auf einen Schlag entnommen werden darf, ist und bleibt ein theoretischer Wert. Erst wenn der der erste Riesterkunde seine Auszahlung in Händen hält, wird Riestersparen seine wirkliche Nagelprobe bestehen müssen.
Unternehmen,die eine Teilnahme am Test ablehnten (Teilweise haben Banken dasRiesterprodukt lediglich zertifiziert aber nicht verkauft und konnten sonatürlich keine Daten liefern):
Lebensversicherer: Barmenia, Bayern, DBV, DEVK,Familienfürsorge, MyLife, Hannoversche, HDI-Gerling, Iduna, Inter, Itzehoer,LVM, Mecklenburgische, Neue Leben, Nürnberger, Oeco Capital, ÖffentlicheOldenburg, Provinzial Rheinland, Rheinland, Saarland, Universa, WWK;
Banken:Berliner Volksbank, BHW Bank, Bremische Volksbank, DGZ-DekaBank, Edekabank,Frankfurter Volksbank, Gladbacher Bank, Hamburger Sparkasse, Sparkasse KölnBonn,Sparkasse München, Südwestbank; Fondsgesellschaften: Pioneer Investments,Allianz Global Investors, Allianz Global Investors Kapitalanlagegesellschaft,Hansainvest, Union Investment.
Alleinstehender Riester-Sparer ohne Kind - Einzahlung 13.628 Euro; staatliche Zulagen: 1.072 Euro; gesamt 14.700 Euro | |||||
Anbieter | Produkt | Tarif | Realer Vertragswert nach zehn Jahren | Durchschnittliche Rendite auf eingezahlte Beiträge | Durchschnittliche Rendite auf eingezahlte Beiträge plus staatliche Zulagen |
Debeka | Klassische RV | FRB | 17.136,21 | 5,19% | 3,34% |
Cosmos | Statisches Hybrid | CFRA | 16.576,77 | 4,45% | 2,78% |
Volswohl-Bund | Klassische RV | ASR | 16.459,00 | 4,29% | 2,26% |
Cosmos | Klassische RV | R1A | 16.277,42 | 4,04% | 2,36% |
Hannoversche | Klassische RV | AV1 | 16.148,00 | 3,86% | 2,18% |
Huk-Coburg | Klassische RV | Zuschussrente | 16.037,00 | 3,71% | 2,02% |
DWS | Fonds-Sparplan | TopRente Plus | 15.871,00 | 3,47% | 1,76% |
DWS | Fonds-Sparplan | TopRente Balance | 15.697,77 | 3,22% | 1,52% |
Quelle: ITA-ONLINE.info | |||||
Alleinstehender Riester-Sparer ohne Kind - Einzahlung 12.336 Euro; staatliche Zulagen: 2.364 Euro; gesamt 14.700 Euro | |||||
Anbieter | Produkt | Tarif | Realer Vertragswert nach zehn Jahren | Durchschnittliche Rendite auf eingezahlte Beiträge | Durchschnittliche Rendite auf eingezahlte Beiträge plus staatliche Zulagen |
Debeka | Klassische RV | FRB | 17.072,51 | 7,34% | 3,52% |
Cosmos | Statisches Hybrid | CFRA | 16.506,42 | 6,58% | 2,73% |
Volkswohl-Bund | Klassische RV | ASR | 16.435,00 | 6,49% | 2,63% |
Cosmos | Klassische RV | R1A | 16.208,17 | 6,18% | 2,30% |
Hannoversche | Klassische RV | AV1 | 16.098,00 | 6,03% | 2,14% |
Huk-Coburg | Klassische RV | Zuschussrente | 16.045,00 | 5,95% | 2,06% |
DWS | Fonds-Sparplan | TopRente Plus | 15.851,00 | 5,68% | 1,78% |
DWS | Fonds-Sparplan | TopRente Balance | 15.681,72 | 5,44% | 1,53% |
Quelle: ITA-ONLINE.info |
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek