Die Erfahrungen der vergangenen Monate und Jahre haben das Risikobewusstsein der Menschen in Deutschland wohl geschärft. Eine überwältigende Mehrheit (95 Prozent) der Bevölkerung ist überzeugt, dass Unwetterschäden jedes Haus in Deutschland treffen können. Das ergibt eine repräsentative Befragung der R+V Versicherung, drei Jahre nach der Flutkatastrophe an der Ahr und in der Eifel.
So war schon rund jeder dritte Befragte selbst von einem Unwetter betroffen, meistens durch Sturm oder Starkregen. „Die schockierenden Bilder von 2021 haben sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt: mehr als 180 Tote, hunderte Verletzte und Tausende zerstörte oder beschädigte Häuser“, sagt Norbert Rollinger, Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung. „Die jüngsten Bilder der Überschwemmungen in Bayern und Baden-Württemberg zeigen, dass wir in Deutschland jederzeit mit ähnlichen Katastrophen rechnen müssen.“
Politik muss angesichts des Klimawandels dringend handeln
Der Wunsch nach Prävention ist groß – auch das ein klares Ergebnis der Studie: 87 Prozent der Befragten wünschen sich mehr staatliche Investitionen in Hochwasserschutz. Rund zwei Drittel der Bürgerinnen und Bürger sind für einen konsequenten Baustopp in hochwassergefährdeten Risikogebieten. R+V-Chef Rollinger ist überzeugt, dass angesichts des Klimawandels die Politik dringend handeln muss, denn sie habe eine Fürsorgepflicht für ihre Bürgerinnen und Bürger. O-Ton Rollinger: „Wenn zu viele Flächen versiegelt werden, marode Deiche weiter verfallen und Neubauten in Überschwemmungsgebieten genehmigt werden, drohen in Zukunft immer häufiger immer größere Schäden.“
Neben dem Staat können auch die Bürgerinnen und Bürger aktiv vorsorgen. Deshalb wollte die R+V wissen: Wie halten es die Befragten selbst mit der Prävention? Mehr als die Hälfte (55 Prozent) sind bereit, Geld für Unwetter-Schutzmaßnahmen auszugeben. Fast jeder Dritte hat bereits Präventionsmaßnahmen getroffen.
Diese Maßnahmen sind und können sein: Schwellen vor Treppenabgängen über Rückstauklappen bis hin zu hochwasserdichten Kellerfenstern. Die R+V-Studie zeigt hier einen großen Wunsch nach mehr Orientierung. 67 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sprechen sich für Vorgaben zum unwetterangepassten Bauen und Sanieren aus.
Versicherter muss den Schutz vor Naturgefahren bewusst und aktiv abwählen
„Unser oberstes Ziel als Versicherer ist eine möglichst flächendecke Absicherung der Bürgerinnen und Bürger gegen Naturgefahren, die bezahlbar bleiben muss.“ Bei der R+V ist das Opt-Out-Modell in der Wohngebäude- und in der Hausratversicherung seit Jahren Standard. Das bedeutet: Der Versicherte muss den Schutz vor Naturgefahren bewusst und aktiv abwählen, wenn er ihn nicht will. Entsprechend haben im Bestand der R+V 70 Prozent der Kundinnen und Kunden eine Wohngebäudeversicherung mit dem Baustein Naturgefahren abgeschlossen, im Neugeschäft sind es sogar fast 80 Prozent. Zum Vergleich: Branchenweit sind es rund 50 Prozent.
Für die repräsentative Erhebung hat die R+V vom 2. Mai bis zum 3. Mai 2024 online 1.000 Personen befragt.
Quelle: R+V Versicherung
Autor(en): versicherungsmagazin.de