Private Krankenversicherung strebt nach mehr Qualität im Gesundheitswesen

Auf seiner Jahrestagung in Berlin hat der Verband der Privaten Krankenversicherunge. V. (PKV-Verband) die Bedeutung einer starken, Kapital gedeckten PKV für das Gesundheitssystem in Deutschland betont. "Die zentralen gesundheitspolitischen Herausforderungen der Zukunft - die Finanzierung des medizinisch-technischen Fortschritts und die Alterung der Bevölkerung - werden sich ohne PKV nicht bewältigen lassen", so der Vorsitzende des Verbandes, Reinhold Schulte, vor Vertretern der PKV-Mitgliedsunternehmen und der Presse. Wenn "Gesundheit" ein Wachstumsmarkt in Deutschland bleiben solle, gehe das nur mit einer starken PKV.

Trotz ihrer durch die Gesundheitsreform erschwerten Rahmenbedingungen ist die PKV zuversichtlich, die Menschen auch in Zukunft mit individuellen, generationengerecht finanzierten Versicherungsprodukten überzeugen zukönnen: "Wir wollen einen eigenen Standard Privatmedizin vorantreiben", sagte der Vorsitzende des PKV-Verbands, Reinhold Schulte. Die Hoffnung der PKV: Je attraktiver die klassischen Vollversicherungstarife seien, desto weniger würden sich die Versicherten für den ungeliebten Basistarif interessieren, den die PKV im Zuge der Gesundheitsreform hatte akzeptieren müssen. Bei den Gesprächen mit Ärzten und Zahnärzten werde es neben Geld auch um Menge und Qualität der Leistungen gehen. "Es muss deutlich werden, dass für einen höheren Preis auch eine höhere Qualität geliefert wird", sagte Verbandsdirektor Volker Leienbach. "Wir dürfen uns politisch nicht auf einen fortwährenden Abwehrkampf beschränken", sagte Schulte. Es gäbe eine wachsende Nachfrage nach einer hochwertigen Gesundheitsversorgung.

Noch offen sei, wie viele Nichtversicherte die PKV ab 1. Juli in ihren Standardtarif aufnehmen müsse. Nachdem die großen gesetzlichen Kassen bisher nur rund 15.000 "Rückkehrer" gemeldet hätten, zeichne sich auch für die PKV kein großer Ansturm ab. Derzeit lägen bei den PKV-Unternehmen etwa 2.200 konkrete Anfragen von Nichtversicherten vor, die sich im Standardtarif versichern wollen. Diese Zahlen kämen nicht ansatzweise in die Nähe der von der Gesundheitsministerin während der Reformdebatte immer wieder genannten Zahl von 300.000 Nichtversicherten.

Quelle: Verband der Privaten Krankenversicherung e. V., FTD

Autor(en): Susanne Niemann

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