Die Beiträge im diesjährigen Neugeschäft der privaten Krankenversicherung (PKV) sind leicht gestiegen. Das zeigt ein aktuelles Rating des Analysehauses Morgen & Morgen (M&M). Das M&M "Rating PKV-Beitragsstabilität" zeigt, dass die Beiträge im diesjährigen Neugeschäft der PKV-Tarife mit durchschnittlich 2,53 Prozent weiterhin leicht steigen. Die Steigerung ist zwar moderat, die Tendenz in der Beitragsanpassung (BAP) zeigt aber nach oben.
Die starke Entspannung der Beitragsentwicklung im PKV-Neugeschäft der vergangenen Jahre, sei vor allem auf das "Beitrags-Reset" durch die Einführung von Unisex-Tarifen 2012 zustande gekommen. Mit dem mittlerweile zunehmendem Alter derTarife fielen die BAP naturgemäß höher aus, erläutern die Analysten. Der Grund für die diesjährigen Erhöhungen lägen, wieder hauptsächlich am Fortschritt in der Medizin und dem alternden Bestand. Einen direkten Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gebe es (noch) nicht, die Leistungsausgaben seien stabil gewesen. Zwar hätte es durch die Pandemie höhere Ausgaben in den Bereichen Prävention, Hygienemaßnahmen oder Tests gegeben gleichzeitig hätten sich aber Ausgaben gemindert, etwa aufgrund aufgeschobener Behandlungen. Insgesamt wurden weniger Gesundheitsleistungen in Anspruch genommen.
Versicherer bilden Schadenrückstellungen
"Die Herausforderungen für die PKV-Versicherer werden in den nächsten Jahren vor allem in der Alterung ihrer Bestände, in erhöhten Leistungsausgaben aufgrund verzögerter Pandemie-Auswirkungen, in erhöhten Kosten im Rahmen des medizinischen Fortschritts, sowie in der anhaltenden Niedrigzinsphase liegen", stellt Thorsten Bohrmann, Senior Versicherungsanalyst bei M&M, fest. Der Experte prognostiziert in Teilen anhaltende Beitragsanpassungen in der PKV.
Die Versicherer haben auf diese möglichen Entwicklungen bereits mit der Bildung von Schadenrückstellungen reagiert.
Autor(en): versicherungsmagazin.de