Pflegeeinstufung läuft wegen Corona nun multimedial

740px 535px

Seit dem 17. März erfolgen Pflegebegutachtungen als Reaktion auf die Corona-Pandemie in erster Linie telefonisch. Eine Befragung unter den für Medicproof tätigen Gutachtern zeigt nun, dass Gutachter, Versicherte und pflegende Angehörige mit dieser neuen Form wohl gut zurechtkommen. Mediproof ist ein Tochterunternehmens des PKV-Verbandes.

Von den 469 Gutachtern, die an der Befragung teilnahmen, gaben 48 Prozent an, dass ihnen diese neue Form der Begutachtung zwar nicht leichtfiele, sie durch strukturierte Fragen aber plausible Antworten erhielten. 37 Prozent der Gutachter gaben an, ihnen falle die neue Form generell leicht, da die gleichen Fragen wie beim Hausbesuch gestellt werden; 13 Prozent halten die neue „digitale Begutachtung“ für aufwändig und werten sie als schwierig. Lediglich zwei Prozent zweifeln diese Art der Begutachtung generell an, da sie die Aussagen der Versicherten im Telefonat nur eingeschränkt überprüfen könnten. 

WhatsApp und Skype gehören Immer häufiger zum Medien-Repertoire

„Das Feedback unserer Gutachter zeigt uns, dass wir weiterhin die Leistungsansprüche der Versicherten nachvollziehbar und gerecht ermitteln können“, sagt Franziska Kuhlmann, Geschäftsführerin von Medicproof. „Anstelle des Hausbesuchs setzen unsere Gutachter bei der digitalen Begutachtung nun verschiedene Medien ein. Neben Telefon, E-Mail und Fax gehören inzwischen auch immer häufiger WhatsApp und Skype zum Medien-Repertoire der Gutachter dazu. Wir sind multimedialer geworden.“

70 Prozent der Gutachter müssen Hintergründe der neuen Beantragung erläutern

Im Hinblick auf die Versicherten und deren pflegenden Angehörigen zeigt die Befragung deutlich, dass sie in vielen Fällen noch nicht ausreichend über das neue Vorgehen informiert sind, diesem aber positiv gegenüberstehen. 70 Prozent der Gutachter berichten, dass sie Hintergründe erläutern mussten, die Versicherten dann aber Verständnis und Erleichterung zeigten. Nur zwei Prozent der Gutachter haben den Eindruck, dass die Antragsteller auch nach den Erklärungen überwiegend misstrauisch bleiben. Es passt demnach ins Bild, dass 97 Prozent der Versicherten die Legitimierung für das Telefoninterview nie (70 Prozent) oder selten (27 Prozent) kritisch hinterfragen.

 

93 Prozent der Gutachter bewerten Informationen als sehr gut oder gut

Sollte dies doch Fall sein, können sich Versicherte telefonisch an das Begutachtungsunternehmen wenden, um sicherzugehen, dass es sich um einen von Medicproof beauftragten Gutachter handelt. „Für uns ist es beruhigend zu sehen, dass die Versicherten zu der derzeitigen digitalen Begutachtung schnell Vertrauen finden“, sagt Kuhlmann. „Ebenso wichtig ist uns die Erkenntnis, dass auch unsere Gutachter diese neue Situation positiv annehmen. So bewerten 93 Prozent der Gutachter die von uns zur Verfügung gestellten Informationen als sehr gut oder gut. Und von gut informierten Gutachtern profitieren wiederum die Antragsteller und deren pflegenden Angehörigen im Rahmen der Begutachtung.“

Die Ergebnisse der Gutachterbefragung finden Interessierte auf der Website www.medicproof.de im Menüpunkt Begutachtung.

Hintergrundinformationen

Als Tochterunternehmen des Verbandes der privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) prüft die Medicproof GmbH Leistungsvoraussetzungen für die private Pflegepflichtversicherung. Aufgabe des Gutachters ist es, eine bundesweit und versicherungsübergreifend einheitliche Begutachtung sicherzustellen. Rund 1.100 freiberuflich tätige Gutachter sorgen dafür, dass das Unternehmen im Jahr über 200.000 Pflegegutachten für die privaten Versicherungsunternehmen erstellt.

Quelle: Mediproof

Autor(en): Versicherungsmagazin

Zum Themenspecial "Corona"

 

Alle Branche News