Der Kaffeeröster Tchibo hat seine seit 2002 währende Zusammenarbeit mit der AXA-Lebensversicherung AG auslaufen lassen und auch mit der zwischenzeitlich ins Boot geholten INTER Allgemeine nicht verlängert. Für Bestandskunden ändere sich durch den Wechsel des Kooperationspartners jedoch nichts, heißt es bei Tchibo. Offenbar war der Verkauf rund um die Tchibo-Riesterrente (Branchenspott: "Rösterrente") deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Nun will Tchibo Finanzdienstleistungen zu einer festen strategischen Säule machen, ließ Vorstandschef Dieter Ammer verlauten.
"Mit Asstel haben wir einen Partner gefunden, der direkte Beratungskompetenz und flexible Serviceleistungen bietet", schwärmt Tchibo-Vorstand Stephan Swinka. So ähnlich hatte es einst auch zu Beginn der Kooperation mit AXA geklungen. Doch die kleine Asstel scheint besser zum Internetauftritt von Tchibo zu passen als die AXA mit ihrer großen und teuren Vertriebsmannschaft. Ein Grund: Asstel verkauft ausschließlich über sein Kölner Call-Center und beschäftigt keinen einzigen Außendienstler. Da sind also keine Proteste der Vertreter wie bei AXA zu erwarten, die sich im Vertrieb massiv behindert fühlten.
Nun bietet Tchibo seinen Kunden ab sofort nur noch Produkte der Asstel Versicherungsgruppe, Tochter der Gothaer Versicherungsbank. Neben Lebenspolicen sind nun bei der Tchibo direct GmbH auch Privathaftpflicht-, Hausrat-, Rechtsschutz- und erstmals Krankenzusatzverträge, Risikolebensversicherungen und Privatrenten zu haben – das komplette Programm der Asstel. Damit sind die meisten Sachsparten samt Kfz-Policen abgedeckt (außer Wohngebäude), was Vermittler angesichts der hohen Bekanntheit der Marke Tchibo als Bedrohung empfinden könnten. Immerhin liegen in bundesweit 870 Tchibo-Filialen Prospekte für die Policen aus, über die potenzielle Kunden dann per Post, Telefon oder Internet mehr erfahren können. Hinzu kommen inhaltliche Highlights. So wird bei Privathaftpflicht- und Hausratversicherungen ein Schadenfreiheitsrabatt eingeräumt, der für die Branche völlig untypisch ist. Ein Hammer ist auch das tägliche Kündigungsrecht, das bei allen Tchibo-Sachversicherungen eingeräumt wird.
Direkter Online-Abschluss ist jedoch nur bei der Kfz-Versicherung möglich. In allen anderen Sparten wird der Interessent nach der Online-Berechnung an Asstel weitergeleitet. Von dort gibt es dann schriftliche Unterlagen. Dennoch muss der Sachverstand des Maklers angesichts der neuen Konkurrenz nicht auf der Strecke bleiben. Direktversicherer sind vor allem im Schadenfall nicht überall beliebt und bringen es allenfalls auf fünf Prozent Marktanteil. Auch die Beratungsqualität lässt online häufig zu wünschen übrig. So können die Versicherungsbedingungen auf den Tchibo-Seiten nicht eingesehen werden. Auf Anfrage lotst die Telefonhotline den Interessenten auf die Asstel-Internet-Seiten, auf denen die meisten Bedingungen zum Download verfügbar sind. Manche sucht man aber dort vergebens, etwa die Bedingungen für die Rechtsschutzversicherung.
Makler sollten angesichts der neuen Online-Konkurrenz ihre eigenen Vorzüge noch besser herausstreichen, insbesondere die bessere Auswahl geeigneter Anbieter, das Aushandeln besserer Bedingungen und den langfristigen Service. Insgesamt ist die Tchibo-Offerte so lange nicht beängstigend, wie Direktvertrieb in Deutschland kaum akzeptiert wird.
"Mit Asstel haben wir einen Partner gefunden, der direkte Beratungskompetenz und flexible Serviceleistungen bietet", schwärmt Tchibo-Vorstand Stephan Swinka. So ähnlich hatte es einst auch zu Beginn der Kooperation mit AXA geklungen. Doch die kleine Asstel scheint besser zum Internetauftritt von Tchibo zu passen als die AXA mit ihrer großen und teuren Vertriebsmannschaft. Ein Grund: Asstel verkauft ausschließlich über sein Kölner Call-Center und beschäftigt keinen einzigen Außendienstler. Da sind also keine Proteste der Vertreter wie bei AXA zu erwarten, die sich im Vertrieb massiv behindert fühlten.
Nun bietet Tchibo seinen Kunden ab sofort nur noch Produkte der Asstel Versicherungsgruppe, Tochter der Gothaer Versicherungsbank. Neben Lebenspolicen sind nun bei der Tchibo direct GmbH auch Privathaftpflicht-, Hausrat-, Rechtsschutz- und erstmals Krankenzusatzverträge, Risikolebensversicherungen und Privatrenten zu haben – das komplette Programm der Asstel. Damit sind die meisten Sachsparten samt Kfz-Policen abgedeckt (außer Wohngebäude), was Vermittler angesichts der hohen Bekanntheit der Marke Tchibo als Bedrohung empfinden könnten. Immerhin liegen in bundesweit 870 Tchibo-Filialen Prospekte für die Policen aus, über die potenzielle Kunden dann per Post, Telefon oder Internet mehr erfahren können. Hinzu kommen inhaltliche Highlights. So wird bei Privathaftpflicht- und Hausratversicherungen ein Schadenfreiheitsrabatt eingeräumt, der für die Branche völlig untypisch ist. Ein Hammer ist auch das tägliche Kündigungsrecht, das bei allen Tchibo-Sachversicherungen eingeräumt wird.
Direkter Online-Abschluss ist jedoch nur bei der Kfz-Versicherung möglich. In allen anderen Sparten wird der Interessent nach der Online-Berechnung an Asstel weitergeleitet. Von dort gibt es dann schriftliche Unterlagen. Dennoch muss der Sachverstand des Maklers angesichts der neuen Konkurrenz nicht auf der Strecke bleiben. Direktversicherer sind vor allem im Schadenfall nicht überall beliebt und bringen es allenfalls auf fünf Prozent Marktanteil. Auch die Beratungsqualität lässt online häufig zu wünschen übrig. So können die Versicherungsbedingungen auf den Tchibo-Seiten nicht eingesehen werden. Auf Anfrage lotst die Telefonhotline den Interessenten auf die Asstel-Internet-Seiten, auf denen die meisten Bedingungen zum Download verfügbar sind. Manche sucht man aber dort vergebens, etwa die Bedingungen für die Rechtsschutzversicherung.
Makler sollten angesichts der neuen Online-Konkurrenz ihre eigenen Vorzüge noch besser herausstreichen, insbesondere die bessere Auswahl geeigneter Anbieter, das Aushandeln besserer Bedingungen und den langfristigen Service. Insgesamt ist die Tchibo-Offerte so lange nicht beängstigend, wie Direktvertrieb in Deutschland kaum akzeptiert wird.
Autor(en): Detlef Pohl